Hallo,
ich wollte auch mal meinen Senf dazugeben. Also die Frage des Threads finde ich durchaus berechtigt, denn wer z.B das Buch von Peter Wohlleben "das geheime Leben der Bäume" gelesen hat, merkt dass wir noch vieles nicht über das Lebewesen Baum bzw. Pflanze wissen. Dadurch kann man schon in Frage stellen, ob eine Veredelung eines Baumes und die künstliche Chimäre, die man damit erschafft wirklich die letzte Antwort auf die uns bevorstehenden Probleme bleibt und ob man nicht die Vorteile der Veredelung und der Wurzelechtheit kombiniert bekommt, also eine hohe resistenz und ein kleines Wachstum auch bei Äpfeln und Birnen. Die Frage ist in dem Sinne interessant, da wir uns aufgrund des Biodiversitätsverlustes und des Klimawandels neuen Herausforderungen stellen müssen. Wie bekommen wir es hin resistentes Obst zu kultivieren ohne mit großen Mengen Pflanzenschutzmittel alles ringsherum abzutöten und damit das Ökosystem aus dem Gleichgewicht zubringen. Außerdem sind große Obstplantagen auf Monokulturbasis nicht sehr resilient gegenüber Wetterextremen, die uns in Zukunft noch vermehrt bevor stehen werden. Daher finde ich den Ansatz der Agroforstwirtschaft, Waldgarten (FoodForest) bzw. der Permakultur sehr interessant, um eine Antwort auf diese Probleme zu finden. Mich würde neben den oben angebrachten Gedanken interessieren, ob man Obstbäume einfach mit der Veredelungsstelle einpflanzen kann, damit der veredelte Edelreis eigene Wurzeln bilden kann und die Unterlage abgestoßen wird. Hat damit jmd. Erfahrungen oder Informationen zu gefunden, bei welchen Arten oder Sorten das gut funktioniert und wo nicht? Ist das ähnlich wie bei der Stecklingsvermehrung, dass Pflaumen z.B besser funktionieren als Äpfel? Ich würde nämlich gerne mal eine veredelte Conference mit Veredelungsstelle einpflanzen und sehen was passiert, aber vllt ist das unnötig, weil es dazu bereits Erfahrungen gibt. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieser Thread diese Thematik weiter vorantreibt und die Forschung von Hugh Ermen, damit nicht die letzte bleibt.