die Übersetzung ist etwas sperrig, aber watt solls
der angeführte John Berg ist ein Architekt, aus Berlin, der sich da eingearbeitet hat und an einigen Stellen, zB wenn er empfiehlt, mit biologisch-dynamischen Präparaten den vorher gekratzten Stamm zu pflegen, sich in die Nähe von Gartenmythen und magischer Medizin stellt.
Nach all meiner Kenntnis sind Flechten nicht die Ursache von Baumproblemen sondern nur ein Indikator für
a) sehr saubere Luft
b) geringen Zuwachs und damit eher schlechte Vitalität
ich finde es kurios, wenn Verfechter/ "Anwender" von echt bewurzelten Obstbäumen zu Kunstgriffen wie Ammenveredelung, Luftfeuchtekammern usw gehen müssen,
dann bei der Kultur stark bremsende Techniken wie Ringeln, Schräg pflanzen usw anwenden müssen, wenn doch alles so viel besser sein soll ohne Veredelung
und beim Ahornblatt, der Baumschule mit dem heimeligen Frakturschrift-Firmennamen, ist die Beschreibung der "Ur-Obst"-Sorten gespickt mit eher übertriebenen Attributen, dem Versprechen, Pflanzen, Ernten, ohne Arbeit, wie im Paradis... (halt die ganz normalen, zivilisationsmüden Vergangenheitsromantiker, wo damals doch alles besser, gesünder und leckerer war...)
echt jetzt, da machen die mit dem Paradis, einem zentralen Wort aus einem der wichtigsten Märchenbücher der Welt, Werbung...
der Ansatz "wurzelecht" ist sicher für neugierige Gärtner interessant, wenn sie noch ein paar Quadratmeter über haben, aber deswegen sollten sie nicht meinen, das Ei des Kolumbus gefunden zu haben.
es gibt meist gute Gründe, wenn sich eine Technik/ Sorte/ Material nicht durchgesetzt hat (und jetzt sage bitte keiner Verschwörung der bösen Baumschule-Mafia...)