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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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|20|12|Man darf am Wetter nie verzweifeln, solange noch ein blauer Fleck am Himmel steht. (Arthur Schopenhauer)

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Autor Thema: Mispeln  (Gelesen 13407 mal)

Wild Obst

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Re: Mispeln
« Antwort #45 am: 06. November 2015, 19:31:43 »

Ich habe das mit dem Schnitt ganz vergessen:
Mispeln vertragen starken Rückschnitt gut, aber blühen dann nicht oder nur wenig, weil sie an kleinen Kurztrieben am Vor- oder Mehrjährigen Holz blühen.

Ich versuche mit dem Schnitt meine Mispeln locker und luftig zu halten. Außerdem ist mein Ziel ein einigermaßen statisch "stabiles" Astgerüst ohne zu viele der 90° Verzweigungen quer zur eigentlichen Wuchsrichtung oder nach innen. Aber manchmal ist eine schöne Erziehung wie bei den klassischen Obstbäumen schwer, weil die Mispeln sehr eigenwillig wachsen und verzweigen.
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lord waldemoor

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Re: Mispeln
« Antwort #46 am: 06. November 2015, 20:04:47 »

das stimmt, meine stark zurückgeschnittene mispel trägt heuer wenig  dafür sind sie sehr groß
aber egal da ich nur wenige ernte
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cydorian

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Re: Mispeln
« Antwort #47 am: 07. November 2015, 10:42:23 »

weil die Mispeln sehr eigenwillig wachsen und verzweigen.

Es gibt auf ihre Art wunderschöne Bäume, auf arteigener Wurzel. Gehen oft von selbst in die Breite, etwas hängende Äste die aber nicht wie bei Äpfeln bald absterben. Man darf auch keinen Kronenbaufbau wie bei einem Apfel versuchen, sonst schneidet man sich einen Wolf.

Gestern habe ich meine verarbeitet. Nach einigen Jahren mit verschiedenen Sorten ist es nun Gewissheit, dass die Sorten trotz ähnlichem Aussehen tatsächlich recht unterschiedliche Ergebnisse bringen. Die "Nottingham" hatte auf kühlem Standort jedes Jahr zwischen 72 und 80° OE, während die "Metzer" nie mehr wie 60° erreichte. Ein Wildling lag zuverlässig immer bei 70°. Den Tannin/Polyphenolgehalt kann ich leider nicht messen, nur den Saft verkosten, der war auch bei "Nottingham" am höchsten, viel zu hoch für direkte Verarbeitung des Presssafts. Gelee aus Saft bildete ausserdem ausgefällte Tartrate, kleine Kristalle. Es muss also auch viel Weinsäure drin sein.

Ein Erstversuch mit Dampfentsaften ergab einen optisch dem Quittensaft sehr nahestehenden Sud, geringe Ausbeute wie erwartet und immer noch sehr gerbstoffhaltig.
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Wild Obst

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Re: Mispeln
« Antwort #48 am: 09. November 2015, 20:46:43 »

Ich habe heute einen Eimer voll Mispeln geerntet.
Die ersten (unbekannte Sorte, die Frucht sieht etwas ähnlich aus wie die von "Nottingham", eher etwas rundlich) wurden schon teigig.
Die anderen (auch unbekannt, eher breit und flach) sind noch schön fest.

Meine Sortenmispeln:
Holländische Großfrüchtige
Kurpfalzmispel
sind leider noch etwas zu klein für den ersten Ertrag.
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Mediterraneus

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Re: Mispeln
« Antwort #49 am: 12. November 2015, 15:08:09 »

weil die Mispeln sehr eigenwillig wachsen und verzweigen.

Es gibt auf ihre Art wunderschöne Bäume, auf arteigener Wurzel. Gehen oft von selbst in die Breite, etwas hängende Äste die aber nicht wie bei Äpfeln bald absterben. Man darf auch keinen Kronenbaufbau wie bei einem Apfel versuchen, sonst schneidet man sich einen Wolf.


Ein Erstversuch mit Dampfentsaften ergab einen optisch dem Quittensaft sehr nahestehenden Sud, geringe Ausbeute wie erwartet und immer noch sehr gerbstoffhaltig.

Ja, die Mispel ist ein großartiger, schirmförmiger und knorriger kleiner Baum. Ein Schnitt in irgendeine Form verhunzt diese grandiose Silhouette.

Wir haben aus dem dampfentsafteten Saft Gelee gemacht. Dieser schmeckt nur, wenn die Früchte entgegen der landläufigen Meinung noch nicht teigig sind. Teigige Mispeln schmecken nach altem Apfelbrei. Reife Mispeln sind fest und leicht gerbstoffhaltig, man kann sie auch roh essen, Zunge wird gedoch pelzig.
Gerade diese Gerbstoffe machen sich im Gelee richtig gut. Uns schmeckt er sehr gut, da er eben leicht herbsüß ist.
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LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung

cydorian

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Re: Mispeln
« Antwort #50 am: 12. November 2015, 20:56:15 »

Aus dem Presssaft wird auch das Gelee zu gerbstoffhaltig. Macht man eine Gerbstoffreduktion, wir der Geschmack des Gelees okay, eswird aber nicht so grundlegend anders wie Apfelgelee. Etwas intensiver, bonbonartiger.

Nachdem hier auch die Dampfentsaftung als funktionierend beschrieben wurde, habe ich aus dem daraus entstandenen Sud ebenfalls Gelee gekocht. Wie bei Quitten sieht es viel dunkler als Presssaft aus. Die Gerbstoffe sind im Endprodukt Gelee nicht mehr störend, das Aroma anders, aber durchaus intensiver, einzigartig. Unbedingt Säure zugeben, sonst geliert es nicht.

Presssaft aus reifen Mispeln ist ungeheuer gerbstoffhaltig. Auch in hoher Verdünnung macht der aus der Zunge ein Pelztierchen. In Mischungsversuchen komme ich auf allerhöchstens 10%, die dem Apfelsaft zugegeben werden dürfen.
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partisanengärtner

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Re: Mispeln
« Antwort #51 am: 12. November 2015, 21:10:04 »

Ich habe von einer Nachbarin Mispelmus bekommen. Unbehandelt nur ein wenig Zucker zugesetzt. Selbst ich kann nicht mehr als ein halben Liter auf einmal essen, aber es weckt die Lebensgeister wie der Zaubertrank von Miraculix.

Mit ein paar Löffeln am Tag habe ich angefangen und als ich so richtig drauf war gab es keins mehr. :P
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Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel

cydorian

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Re: Mispeln
« Antwort #52 am: 19. November 2015, 18:53:13 »

Mein nächster Versuch mit den letzten Mispeln der Sorte "Metzer" war auch interessant. Die hingen noch sehr lange am Baum, schliesslich fingen einige an, teigig zu werden. Man konnte sie dann aussaugen wie eine reife Hagebutte, sehr lecker und überhaupt nicht gärig, vergammelt oder gerbstofflastig.

Die Früchte, die überreif und ganz kurz vor dem Braunwerden waren, habe ich abgepresst. Im Gegensatz zu den Mispeln vor zwei Wochen war dieser Saft pur trinkbar und richtig gut, süsssauer, die Gerbstoffe nur noch eine Komponente unter Anderen und nicht mehr beherrschend. Da ist wohl warten bis Fruchtfall, liegenlassen und dann exaktes Timing entscheidend.
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Damax

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Re: Mispeln
« Antwort #53 am: 22. November 2015, 19:10:35 »

es gibt Sorten, die sind groß wie Tennisbälle, schmecken auch so. Die bekanntesten Sorten sind fad.
Ich hab 7 Sorten im Anbau. Die beste is noch immer die SILBERBERGER aus der guten Steiermark. Die
wird auch ohne Frost weich, dann saugst sie aus mit Freuden. Den Rest fressen die Vöglelein. Ich hab
sie auf Quitte veredelt und Stämme gezogen - sehr schöne Bäume !!
                                                                                                                          gudifning,    damax
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cydorian

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Re: Mispeln
« Antwort #54 am: 22. November 2015, 20:27:24 »

Das Wichtigste hast du vergessen: Schreib doch mal was über deine sieben Sorten. Wachstum, Fruchtgrösse, Qualität, Reife. Für was verwendest du Mispeln?

Meistens sinds übrigens keine Sorten, sondern irgendwo aufgeschnappte Auslesen, denen man einen Namen gegeben hat, ähnlich wie bei Wildobst"sorten".
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Staudo

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Re: Mispeln
« Antwort #55 am: 22. November 2015, 20:55:37 »

Meistens sinds übrigens keine Sorten, sondern irgendwo aufgeschnappte Auslesen, denen man einen Namen gegeben hat, ähnlich wie bei Wildobst"sorten".

 ???

Auch viele der historischen Obstsorten sind im Ursprung Zufallsämlinge und nicht das Ergebnis gezielter Kreuzungen.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

cydorian

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Re: Mispeln
« Antwort #56 am: 22. November 2015, 21:29:12 »

Das ist nicht natürlich nicht der Unterschied.
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Damax

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Re: Mispeln
« Antwort #57 am: 25. November 2015, 18:57:37 »

 die SILBERBERGER ist mein Favorit, mittelgroß
die HAIDEGGER  is größer, nit so gut
der BELGISCHE GIGANT (Sortenname ??) sehr groß, fade
die NOTTINGHAM  mittelgroß, fade
die TÜRKISCHE  (Sorte ??) groß, ganz gut
die STEIRISCHE KERNLOSE  mittel bis klein, gut
die KAUKASISCHEN  haben noch nit gefruchtet.
                                                                          was ich damit mach ? essen und den Rest den Vögelein lassen,
das ganze eingekochte Zeug steht im Keller lustlos herum. Ob mit Chilli, Quitten, Kürbis ect . . . alles reizlos,
                                                                                                                                                                      meint damax
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Krümel

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Re: Mispeln
« Antwort #58 am: 25. November 2015, 19:03:42 »

*fragt sich wuschig, ob der eigene Baum nun auch so eine Sorte sein könnte*

Nu, ich würde keinen Marathon laufen, um an diese, meine Früchte zu kommen, aber einfach mal so geschenkt, schau ich ihnen nicht zu sehr ins Maul (bzw. stopfe einfach in denselben).
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Wild Obst

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Re: Mispeln
« Antwort #59 am: 25. November 2015, 19:22:46 »

Am 9.11. hatte ich ganz vergessen, die Kernlose Mispel zu erwähnen. Ich habe zwar nur 5 geerntet, aber die waren vom Geschmack her ähnlich wie die anderen, aber die Verarbeitung größerer Mengen stelle ich mir viel einfacher vor.
Die wenigen die mein kleines Bäumchen hatte, habe ich einfach komplett gegessen, deswegen steht der Realitätstest der Verarbeitbarkeit noch aus.
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