Hallo zusammen,
und um dieses komplexe Thema ein wenig zu strukturieren, kann man es in drei Diskussionsebenen gliedern (nach W. Holzner, Zentrum für Umwelt- und Naturschutz, Universität für Bodenkultur, Wien):
1. Die wissenschaftliche Ebene:
Hier beschäftigt man sich, so weit wie möglich wertneutral, mit Fragen nach der Herkunft der Arten, ihren Wanderungen und den Gründen dafür, und den Prozessen, die sie in ihrer neuen Heimat auslösen.
2. Die ideologische Ebene:
Hier werden Werthaltungen behandelt. Aus definierten Begriffen werden Dogmen, aus Bewertungen Gebote. Z.B. Natur ist gut und schützenswert, das vom Menschen Beeinflußte und Gemachte ist unnatürlich, Veränderungen in Flora und Fauna sind Verfälschungen, Entwicklungen sind Störungen des Gleichgewichts.
3. Die praktische Ebene:
Hier werden pragmatische Überlegungen angestellt. Soll gegen Neobiota vorgegangen werden, und wenn ja, in welcher Form und in welchem Ausmaß. Wenn es Ziel ist, eine ausländische Art auszumerzen, muss man überlegen, welche Folgen der Eingriff noch haben könnte, und ob sich der Aufwand lohnt. Es ist nicht so leicht, Exoten loszuwerden, denn ideologisch betrachtet, arbeitet man ja in diesem Fall gegen die Natur.
Quelle:
natur-wien.at Schöne Grüße
Hans