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heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten (Gelesen 331866 mal)
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Das ist richtig übel. Überall sieht es ähnlich aus. Der Sterkrader Wald ist zur Zeit auch umkämpft. Die Autobahn soll verbreitert werden. 5000 Bäume sollen weg im Naturschutzgebiet. Zum Ausgleich sollen 5000 Bäume woanders angepflanzt werden. Oberhausen hat aber kein Platz, also sollen die irgendwo anders hin.
Kröten und Frösche mußten an der Radtrasse umgesiedelt werden, weil da ein großes Gebiet abgeholzt werden sollte ( ist schon weg) Stattdessen soll auf dem Gebiet was anderes hin. Grünanlage. Die alten Eichen wurden natürlich gefällt, haben sicher noch Geld eingebracht.
Links im Hintergrund war bewaldet. Dort bin ich oft gewesen und suchte Kräuter.
Kröten und Frösche mußten an der Radtrasse umgesiedelt werden, weil da ein großes Gebiet abgeholzt werden sollte ( ist schon weg) Stattdessen soll auf dem Gebiet was anderes hin. Grünanlage. Die alten Eichen wurden natürlich gefällt, haben sicher noch Geld eingebracht.
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Liebe Grüsse, Dabra
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- lerchenzorn
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
partisaneng hat geschrieben: ↑3. Apr 2023, 11:39
In Oberfranken wurde von einem Sandgrubenbesitzer der einzig Standort des Königsfarns letzten Sommer mit Planieraupen ,zugeschüttet. War an einem Teich mit seltenen Amphibien wie Kammmolch, Kreuzkröten etc.und anderen botanischen Kostbarkeiten.
Gab einen Aufschrei im Lokalblatt, aber es wurde nicht geahndet, wohl weil das Bergamt zugestimmt hatte und die Auflagen eine Genehmigung von der Naturschutzbehörde einzuholen einfach "vergessen" wurden. :-X
Jetzt liegt dieses Biotop unter ein paar Metern Baugrubenaushub, der sicher ein paar Kröten eingebracht hat.
Begründung der Einstellung war das die verschütteten Tiere und Pflanzen sich nicht ohne großen Aufwand nachweisen lassen. Das sie schon Jahrzehnte dort kartiert wurden zählt da nicht. Denn das ist kein Beweis??
Ich habe von dem Standort erst durch den Artikel in der Presse erfahren. :'(
Doch, lange Aufzeichnungsreihen und amtlich erhobene Daten werden von Gerichten vielfach als "gesetzt" angesehen. Das größere Problem ist, dass besonders geschützte Arten in Genehmigungsverfahren wie alle anderen Tiere und Pflanzen behandelt werden. In diesem Fall zweischneidig, weil der Königsfarn in Bayern "nur" als Neophyt vorkommt. Das macht ihn nicht "wertlos", in der Abwägung mit anderen Belangen aber auch nicht vorrangig.
Bei Kammolch und Kreuzkröte fragt man sich schon, was man noch alles "übersehen" darf, bevor es mal kracht.
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Einer der Kartierer war gerade vor Ort als die letzten Fuhren Schutt reingeschoben wurden. Er konnte noch eine Ringelnatter leicht verletzt retten.
Ohne ihn wäre das vermutlich gar nicht erst erwähnt worden.
Die Argumentation kam von der Staatsanwaltschaft auf seine Anzeige hin, vermutlich weil die Entlastung der Gerichte im Vordergrund stand.
An eine Bärlappart kann ich mich auch noch erinnern gelesen zu haben. Wie gesagt ich war leider noch nie da.
https://www.kurier.de/inhalt.roedensdorf-sandgrube-verfuellt-juwel-der-artenvielfalt-vernichtet.619405e8-463a-4fbd-9049-0bd859144bd0.html
https://www.kurier.de/inhalt.sandgrube-roedensdorf-verlaeuft-umweltfrevel-im-sande.00a805ea-08aa-45b7-8960-9347b39a44a7.html
Ohne ihn wäre das vermutlich gar nicht erst erwähnt worden.
Die Argumentation kam von der Staatsanwaltschaft auf seine Anzeige hin, vermutlich weil die Entlastung der Gerichte im Vordergrund stand.
An eine Bärlappart kann ich mich auch noch erinnern gelesen zu haben. Wie gesagt ich war leider noch nie da.
https://www.kurier.de/inhalt.roedensdorf-sandgrube-verfuellt-juwel-der-artenvielfalt-vernichtet.619405e8-463a-4fbd-9049-0bd859144bd0.html
https://www.kurier.de/inhalt.sandgrube-roedensdorf-verlaeuft-umweltfrevel-im-sande.00a805ea-08aa-45b7-8960-9347b39a44a7.html
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Heute Vormittag gings ziemlich spontan ins Albvorland. An eine schon lange ausgeguckte Ecke, wo auf relativ kleinem Raum den Hang hinauf Streuobstwiesen mit mehr oder weniger feuchten Gräben, etwas Wald und schließlich Trockenrasen mit eingestreuten Gebüschen aufeinander folgen. Dem grob entsprechend ein paar Pflanzen dazu.

Cardamine pratensis, das Wiesenschaumkraut. Übergeht man gerne mal, am ganz Weißen rechts bin ich aber nicht vorbeigekommen ohne es zu bemerken. Nicht mal die Knospen haben etwas Tönung.

Nicht weit daneben eine erste offene Bachnelkenwurz, Geum rivale
Cardamine pratensis, das Wiesenschaumkraut. Übergeht man gerne mal, am ganz Weißen rechts bin ich aber nicht vorbeigekommen ohne es zu bemerken. Nicht mal die Knospen haben etwas Tönung.
Nicht weit daneben eine erste offene Bachnelkenwurz, Geum rivale
- Krokosmian
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Primula elatior dürfen hier natürlich auch keinesfalls fehlen, für mich ein Sinnbild der Ostertage. Teils sind sie dort in großer Zahl und Dichte anzutreffen.
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Dem Weg hangwärts folgend trifft man schnell auf erste einzelne Primula veris oft von den Schwefelgelben abgesondert, gelegentlich aber auch friedlich nebeneinander.
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Oberhalb der "Baumgrenze", im Trockenrasen ist Veris schließlich alleine, in Nähe der einzelnen Büsche dann besonders stark vertreten.
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Ebenfalls sich ans Gebüsch anlehnend gibts Veilchen, beim linken denke ich an Viola hirta, beim rechten weiß ich es noch weniger.
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Lohnender botanischer Exkurs, Krokosmian !
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
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Endgültig in der Freifläche gibts u. a. Potentilla neumanniana , gelegentlich von Muscari begleitet. Letztere allerdings relativ wenig und fast nur neben den Wegen... weiß ja net!
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Draba verna, oder wie auch immer gerade genannt, blüht gerade dort wo es noch einen Platz gefunden hat. Ganz oben im Gelände teils in "unnatürlichen" Streifen. Da es genau dort einen Burgstall gibt, zeichnet das Pflänzle wohl die knapp bedeckten Fundamente nach.
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Euphorbia cyparissias bezeichnen viele als Wucherer, ich finde es ist eher ein Wanderer. Dort sind die meisten Pflanzen indes vom Erbsenrost befallen (rechts).
- Krokosmian
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Mit Helleborus foetidus möchte ich keinesfalls ständig rumnerven, aber im Wäldchen gabs ein paar wenige, richtig viele aber auf dem Magerrasen. Auch wenn dieser Teil des Hangs Richtung Norden geht- bemerkenswert. Wobei meine schönsten Hf zwischen meinen Iris in der prallen Sonne wachsen.
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Etwas ungläubig stand ich plötzlich vor ein paar Grüppchen Corydalis cava, höchstwahrscheinlich angeschleppt von irgendjemand.
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Auch ein gemeiner Löwenzahn kann entzücken, wenn er plötzlich ganz alleine da steht.
- Krokosmian
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Carlina acaulis (ssp caulescens) in unterschiedlichen Stiellängen, ein wenig der nicht ganz unerwartete Star des Tages. Auch wenns nur der Schatten des Vorjahres ist!
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Carlina vulgaris, denke ich.
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Uns schließlich das Laub von Orphys dings, hoffe ich. Ragwurzen sind mit Abstand meine allerliebsten einheimischen Orchideen und ein Grund in ein paar Wochen nochmals hinzugehen!
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Schöner Ausflug und Danke für die hervorragenden Bilder!
Hast Du ein Glück mit den schönen Gegenden um Dich herum.
Kennst Du Viola collina? Das käme außer Viola hirta in Süddeutschland auch in Frage. Viola hirta ist aber wahrscheinlicher.
Hast Du ein Glück mit den schönen Gegenden um Dich herum.
Kennst Du Viola collina? Das käme außer Viola hirta in Süddeutschland auch in Frage. Viola hirta ist aber wahrscheinlicher.
- Krokosmian
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Danke für den Hinweis! Kannte ich bisher nicht, zumindest nicht bewusst. Ob die Nebenblätter behaart sind (sollten sie nach "Blumen in Schwaben"), darauf habe ich nicht geachtet. Jetzt weiß ich das und tue es beim nächsten Mal. Den für V. collina außerdem notwendigen hellen/weißlichen Sporn meine ich auf keinem Bild zu erkennen. Also wirklich wahrscheinlich V. hirta. "Dieses Veilchen" finde ich einmalig schön. Auf der Wiese vor dem kleinen Waldstückchen meines Großvaters wuchs es früher. Außerdem immer noch in einer kleinen Parkanlage in der Vorstadt. Es in den Garten zu holen habe ich zwei, drei Mal versucht. Hat nie geklappt, jetzt schaue ich es halt draußen an.
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Ja, die Umgebung bietet einige tolle Ecken. Etwas enttäuscht war ich, dort keine einzige Küchenschelle zu sehen. Hatte ich eigentlich gedacht, da es sie nicht weit entfernt gibt. Ist unterm Strich aber eher ein Luxusproblem.
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Ja, die Umgebung bietet einige tolle Ecken. Etwas enttäuscht war ich, dort keine einzige Küchenschelle zu sehen. Hatte ich eigentlich gedacht, da es sie nicht weit entfernt gibt. Ist unterm Strich aber eher ein Luxusproblem.
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Uns schließlich das Laub von Orphys dings, hoffe ich. Ragwurzen sind mit Abstand meine allerliebsten einheimischen Orchideen und ein Grund in ein paar Wochen nochmals hinzugehen!
Ja es geht wieder los und wir werden auch in den nächsten Wochen wieder auf Tour sein und zählen.
Ein gestylter Garten kommt mir vor wie eine Besserungsanstalt für die Natur
Wer Schreibfehler findet darf sie behalten
Gruß Jörg
@SuperFisch01
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Krokosmian hat geschrieben: ↑8. Apr 2023, 09:54
... Etwas enttäuscht war ich, dort keine einzige Küchenschelle zu sehen. Hatte ich eigentlich gedacht, da es sie nicht weit entfernt gibt. Ist unterm Strich aber eher ein Luxusproblem.
Vielleicht sind die noch nicht so weit. Wir hatten das im letzten Jahr, spät im April, bei den Wiesen-Küchenschellen. Obwohl wir fast auf den Meter wussten, wo sie stehen, haben wir nichts gesehen und gedacht, sie wären weg. Später hat mir der Waldeigentümer Bilder geschickt auf denen sie durchaus kräftig gewirkt haben. Am Nachbarvorkommen so ähnlich. Erst nach zehn Minuten genauem Absuchen der fraglichen drei Quadratmeter hatte der blickigste die noch eng an den Boden gedrückten Knospen entdeckt.
- Krokosmian
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Das kann natürlich sein, dass sie noch nicht so weit sind. Vermutlich bin ich da zu sehr auf die Gartenformen fixiert, von denen genau genommen nur Violett und Weiß hier in der Gegend am blühen sind. Während sich etwa der Rote-Glocke/Rödde-Klokke-Strain noch ziemlich ziert. Und dort ist es möglicherweise auch einfach etwas weiter zurück. Ich "muss" ja eh nochmal hin, unbedingt!
- lerchenzorn
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Das zieht sich in diesem Jahr alles so richtig schön hin. Die Goldsterne blühen über Wochen. Am Radweg macht Gagea pratensis dicke Pulks. In der Stärke nicht allzu häufig.
