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News: Streuobstwiesen sind ein wunderbares Biotop für menschenmassenscheue Gärtner. (Staudo)
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News: Streuobstwiesen sind ein wunderbares Biotop für menschenmassenscheue Gärtner. (Staudo)

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|19|12|Mit dem Glück ist es wie mit der Brille, man sucht sie und hat sie auf der Nase. (Unbekannt)

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Autor Thema: Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden  (Gelesen 17548 mal)

schwarze Tulpe

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Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« am: 31. März 2014, 11:05:52 »

Seit Jahren veröffentlichen die Medien sehr gute Dokumentationen über Urban Gardening. seine weitere Entwicklung und Wirkung in Deutschland und anderen Ländern. Sehr interessant. Wichtig ist für mich auch der soziale Aspekt. Urban Gardening schafft Begegnungsstätten in Großstädten, in denen Vereinsamung ein ernstes Problem ist. Und es hilft Menschen sich gesund zu ernähren, viele erfahren erstmalig wie Gemüse angebaut wird, dass es nicht im Supermarkt wächst. Die Menschen essen gesünder. Welch eine Chance.
Oder auch die Planungen landwirtschaftlicher Erzeugnisse in speziell entwickelten Hochhäusern, günstig für die Infrastruktur. Wunderbar wie sich die Erzeugung von landwirtschaftlichen Gütern in Ortsnähe verändert. Ich bin begeistert.
Dann die neue Stadtentwicklung, denke nur an die Bepflanzung der alten Hochbahn-Trasse in New York. Oder dass Städte in Deutschland Essbares in die Parkanlagen pflanzen.
Es ist eine weltverändernde Bewegung, die neues Bewusstsein schafft, aber auch das Wissen um kommende Nahrungsmittelverknappung aufgreift.

Kleiner Auszug aus Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Urbaner_Gartenbau
Urbaner Gartenbau erlebt in den letzten Jahren wachsendes Interesse aufgrund folgender Aspekte:
•   Lokale Nahrungsmittelherstellung und ortsnaher Konsum ist eine der Möglichkeiten, Transportwege (und somit den Ausstoß von Kohlendioxid) zu verringern.[3] Insbesondere durch den Einsatz von Gewächshäusern können die Erträge auf begrenzten Anbauflächen optimiert und Energie eingespart werden.[4]
•   Integration von Landwirtschaft und städtischer Lebensweise in die natürlichen Stoffkreisläufe durch lokales Recycling von kompostierbaren Abfällen und Abwässern[5]
•   Das steigende Interesse an lokaler Nahrungsmittelproduktion fügt sich ein in die generelle soziale Bewegung, die sich um das Wissen, Aufwerten oder Erhalten lokaler Spezialitäten gruppiert (z.B. Slow Food).
•   Es steigt der Bedarf an Nahrungsmitteln, die umweltverträglich und sozial gerecht produziert werden, was häufig durch Eigenproduktion oder lokalen Erwerb zu erreichen versucht wird.[6]
•   In armen Ländern erhalten Bewohner von Städten Möglichkeiten zur Subsistenzwirtschaft. Solche Projekte werden von internationalen Organisationen unterstützt.[7][2]
•   Überbrückung von Engpässen in der Versorgung städtischen Raums mit Lebensmitteln.
Neben der (Teil-)Versorgung mit lokal angebauten Produkten hat das Gärtnern in der Stadt noch weitere Effekte: Verbesserung des städtischen Mikroklimas, Beitrag zur Artenvielfalt, nachhaltige Stadtentwicklung sowie Bildung und Sensibilisierung für nachhaltige Lebensstile. Beim Gärtnern entstehen Begegnung, Gemeinschaft und Engagement für den Stadtteil.

Neben der (Teil-)Versorgung mit lokal angebauten Produkten hat das Gärtnern in der Stadt noch weitere Effekte: Verbesserung des städtischen Mikroklimas, Beitrag zur Artenvielfalt, nachhaltige Stadtentwicklung sowie Bildung und Sensibilisierung für nachhaltige Lebensstile. Beim Gärtnern entstehen Begegnung, Gemeinschaft und Engagement für den Stadtteil.

Ich bitte um viele Beiträge zu dem Thema.
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Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel

Lehm

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #1 am: 31. März 2014, 11:11:05 »

Abgesehen davon, dass es nun ein Trend ist (natürlich aus den USA), gibts das Gärtnern in der Stadt schon lange. In unseren südlichen Nachbarländern gibts viele Balkone, die eher einem Gemüsegarten als eben einer Aussichtsplattform ähneln. Auch hier in Zürich sind begrünte Aussenwohnräume nichts Neues.

Neu ist vielleicht, dass sich da nun junge Menschen dranmachen. Das ist gut, weil so das Gärtnern als Hobby weniger spiessig wirkt. Teilweise penibel finde ich die Hilfsmittel aller Art, die nun behufs leichteren Stadtgärtnerns angeboten werden. Ich mein, in einer vertikalen Plastiksacklandschaft mag ich einfach keinen Broccoli pflegen. :-X
« Letzte Änderung: 31. März 2014, 11:11:51 von Lehm »
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Staudo

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #2 am: 31. März 2014, 11:16:19 »

Ich bitte um viele Beiträge zu dem Thema.

Du hast es nicht anders gewollt. Bekannte meines Sohnes haben bei so etwas in Berlin mitgemacht und genervt aufgegeben. Es wurde vor allem gequatscht, deutlich weniger gearbeitet und noch weniger geerntet. Balkongärtnern kann man auch ohne ideologischen Überbau. ::)
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frida

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #3 am: 31. März 2014, 11:18:37 »

Es gibt in der Tat schon immer urbanes Gärtnern, einen großen Anteil daran haben die Kleingärtner, insbesondere bei der Versorgung mit Gemüse.

Bei aller Bescheidenheit möchte ich in diesem Kontext auch auf mein Buch zu dem Thema verweisen, das im letzten Jahr erschienen ist:

Das ist Urban Gardening - Rezension bei garten-pur

Ich war dafür in der ganzen Republik unterwegs. Mich fasziniert die enorme Begeisterung der vor allem jungen Stadtgärtner. Und wirklich neu und erwähnenswert ist, dass die meisten ohne Zaun und ohne Zaundenken gärtnern wollen: Jeder wird nach seinem Vermögen aktiv, der eine säht, die andere baut ein Hochbeet, die dritte organisiert einen Kochabend etc.... und alle teilen alles. Wenn es denn klappt. Aber der Wille ist da.

edit: Und Staudo hat auch recht, es wird viel gequatscht, wer eine Hochleistungsernte haben möchte, ist da nicht richtig, es geht eher darum, sich mit Fragen der Lebensmittelproduktion auseinander zu setzen, auch selbst mal die Finger in die Erde zu stecken und auch über andere Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens nachzudenken. Das ist beileibe keine Revolution, aber ich finde es sehr sympathisch, dass junge Leute sich dafür interessieren.
« Letzte Änderung: 31. März 2014, 11:20:39 von frida »
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Lehm

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #4 am: 31. März 2014, 11:19:11 »

Es wurde vor allem gequatscht, deutlich weniger gearbeitet und noch weniger geerntet. Balkongärtnern kann man auch ohne ideologischen Überbau. ::)

Anderseits stellt sich schon die Frage, ob so emotionsloses Jäten der Balkonkiste denselben Drive hat wie Community-Gardening, zumal, wenn ausschliesslich vegane, seltene und biologisch gezogene Setzlinge mit - oh jauchz! - den Kindern gepflegt und gehegt werden?
« Letzte Änderung: 31. März 2014, 11:20:31 von Lehm »
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frida

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #5 am: 31. März 2014, 11:21:47 »

vegane, seltene und biologisch gezogene Setzlinge

die veganen Setzlinge finde ich jetzt lustig ;D
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Zwiebeltom

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #6 am: 31. März 2014, 11:24:10 »

Na ob etwa Fleischtomaten als vegan gelten können, oder Kartoffeln (die haben schließlich Augen)? :-X 8)
« Letzte Änderung: 31. März 2014, 11:24:39 von Zwiebeltom »
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Lehm

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #7 am: 31. März 2014, 11:24:51 »

vegane, seltene und biologisch gezogene Setzlinge

die veganen Setzlinge finde ich jetzt lustig ;D

Da gibts aber nix zu lachen!
Wieviele Setzlinge werden in Erden angezogen, die mit tierischen Bestandteilen, seien das nun Knochen- oder Blutmehl, Mist oder sonstigen Leichenteilen verunreinigt sind?
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RosaRot

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #8 am: 31. März 2014, 11:25:57 »

In Berlin ist auch zu beobachten, dass, wer kann, versucht sich ein Stück Land irgendwo außerhalb zu besorgen, wo er in aller Ruhe seine Tomaten anbauen kann. Außerdem gibt es eine ganze Reihe Stadtbezirke wo viele Grundstücke sowieso Gärten haben.
In Kleinstädten kann man Kleingärten in Masse bekommen, wenn man denn wollen täte - wollen aber nur wenige offenbar, denn es liegen viel brach. Die jungen Leute, die ich kenne, bearbeiten ihre Gärten in ganz hergebrachter Weise, allein oder innerhalb der Familie, ohne groß Gedöns aber mit wachem Bewusstsein und großem Interesse für ökologische Zusammenhänge.
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Viele Grüße von
RosaRot

Zwiebeltom

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #9 am: 31. März 2014, 11:26:05 »

Mist fällt aber in jedem Fall an, auch wenn man Tiere nicht zur Nahrungsproduktion hält.
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Lehm

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #10 am: 31. März 2014, 11:27:39 »

Mist fällt aber in jedem Fall an, auch wenn man Tiere nicht zur Nahrungsproduktion hält.

Wieso?
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Staudo

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #11 am: 31. März 2014, 11:54:40 »

es geht eher darum, sich mit Fragen der Lebensmittelproduktion auseinander zu setzen, auch selbst mal die Finger in die Erde zu stecken und auch über andere Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens nachzudenken. Das ist beileibe keine Revolution, aber ich finde es sehr sympathisch, dass junge Leute sich dafür interessieren.


So gesehen finde ich es auch sympathisch. ;)
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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #12 am: 31. März 2014, 12:01:50 »

Urban Gardening ist soziologisch und psychologisch gesehen eine völlig neue Entwicklung von der Einzelperson zur Gemeinschaft. Nicht der einzelne Bürger pflanzt auf seinem Balkon, sondern Stadtteilgruppen entstehen. Natürlich nicht in den bewachten Reichenvierteln. So eine Bewegung entsteht in den sozial schwächeren Bereichen, die von der Stadtentwicklung ausgeschlossen bleiben. Neues Bewusstsein wird geweckt, sich nicht mehr mit den Gegebenheiten abfinden, nicht zu resignieren, sondern eigene Initiativen entwickeln. Das schafft ein neues Verantwortungsgefühl für den eigenen Lebensbereich bis hin zum Einmischen in die Städteplanung.

Grenzen fallen, Gemeinsamkeit wird groß geschrieben. Das muss man in einer Gesellschaft, die auf Einzelleistung und Konkurrenzdenken aufbaut, erst lernen. Dieses Selbstbewusstsein wächst mit der Toleranz für Mitmenschen, dem Wahrnehmen der Mitmenschen, neue Arbeitstechniken, neue Lebenssichtweisen. Und genau deshalb bleiben die Alten mit ihrem bremsenden Besserwissen auf der Strecke. Die jungen, innovativ denkenden, sozialer lebenden Menschen spricht es an. Aber auch die müssen Umdenken lernen. Da sind Misserfolge sicher drin. Für die sozial Benachteiligten ist es eine wunderbare Chance an Gartenprodukte zu kommen.

Die Frage ist nicht, ob man seinen Pflanzsack mit oder ohne Mist füllt. Viele haben dieses Wissen noch gar nicht. Sie erleben erstmalig wie Pflanzen heranwachsen. Es geht nicht um begüterte Bürger, die ihren Garten hinterm Haus oder sonst wo haben. Der Vergleich mit eurem Leben passt hier nicht. Dann habt ihr das Urban Gardening nicht verstanden.
Natürlich ist es keine Revolution. Die Veränderung wächst im Denken und Arbeiten.

Frida, erzähl bitte etwas mehr von deinen Erfahrungen.

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lerchenzorn

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #13 am: 31. März 2014, 12:56:33 »

Orientalische Varianten







« Letzte Änderung: 31. März 2014, 22:39:32 von lerchenzorn »
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Zwiebeltom

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Re:Urbaner Gartenbau - Urban Gardening - Victory Garden
« Antwort #14 am: 31. März 2014, 13:33:53 »

Mist fällt aber in jedem Fall an, auch wenn man Tiere nicht zur Nahrungsproduktion hält.

Wieso?

Dein Hauskätzchen hinterlässt doch sicher auch was im Katzenklo. Ok, das ist im eigentlichen Wortsinn kein Mist.
Selbst wenn morgen jedoch alle vegan leben würden und keinerlei Haustiere mehr zur menschlichen Ernährung (oder für Kleidung) benötigt würden, wären zunächst mal noch Haustiere da und auf längere Sicht wäre es doch sicher nicht erwünscht, dass sämtliche Haustierrassen sang- und klanglos verschwinden würden.
« Letzte Änderung: 31. März 2014, 13:34:31 von Zwiebeltom »
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