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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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|6|11|Aus der Gleichgültigkeit des Einzelnen entsteht das Unglück der Nationen. (Unbekannt)

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Autor Thema: Fichtenmonokultur raus - Waldrand-Garten rein  (Gelesen 124285 mal)

Quendula

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #45 am: 01. April 2014, 17:39:43 »

Weiß nicht, wie die Gesetzeslage in Österreich ist. Ich empfehle aber, keinen Kahlschlag zu machen (das könnte Probleme geben), sondern "vorhandene Naturverjüngung stehen zu lassen und nur die altersbedingt überfälligen Bäume raus zu nehmen." Oder ähnliche Formulierung.
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Mine

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #46 am: 01. April 2014, 17:45:09 »

Quendula, ich würde es ähnlich sehen, aber vielleicht ist die Gesetzeslage in Ö bei einem nicht direkt im Wald liegenden Grundstück tatsächlich etwas laxer (hate heute mittag auch etwas ungefähr zutreffendes irgendwo gefunden)
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Šumava

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #47 am: 01. April 2014, 19:07:44 »

@quendula
es gibt auf diesen 1000qm um die es hier geht keinerlei Aufwuchs, keine Krautschicht, schon gar keine Strauchschicht, ausser ganz am Rand. Die traurige Realität einer Fichtenmonokultur eben und genau deswegen kommt sie zur Gänze weg.
danke euch für die bisherigen Pflanzvorschlaege!
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troll13

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #48 am: 01. April 2014, 21:11:07 »

Abgesehen von den ganzen rechtlichen Fragen fehlt mit hier die Konkretisierung der Grundidee.

Was soll daraus wirklich einmal werden? Ein Waldstück... eben nur mit Waldbäumen, die normalerweise nicht in Forsten aufgepflanzt werden? Eine parkähnliche Anlage in der Einzelbäume und Sträucher jeweils gut zur Geltung kommen und mit gezielt mit Stauden, Gräsern und Farnen kombiniert werden sollen?

Unter "Wald" verstehe ich in diesem Zusammenhang zunächst eine Fläche mit dichtem Kronenschluss, in dem sich eine Kraut- und Strauchschicht im Inneren in der Regel recht dürftig entwickeln wird.

Während ich die nordamerikanischen Wälder mit ihrer offenbar wesentlich reicheren Strauch- und Krautschicht nur von Fotos kenne, kann bristlecone vielleicht mehr dazu sagen. Kann dies als Vorbild dienen?

Ich frage mich als Nordlicht aus dem atlantisch geprägten Nordwestdeutschland nur, wie man diese Bilder aus nordamerikanischen Wäldern mit doch etwas anderen klimatischen Bedingungen im kontinentalen Oberösterreich verwirklichen kann.

Können vielleicht auch Waldvorbilder aus dem südöstlichen Europa oder dem Kaukasus nützlich sein?
« Letzte Änderung: 01. April 2014, 21:13:21 von troll13 »
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enigma

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #49 am: 01. April 2014, 21:25:45 »

Während ich die nordamerikanischen Wälder mit ihrer offenbar wesentlich reicheren Strauch- und Krautschicht nur von Fotos kenne, kann bristlecone vielleicht mehr dazu sagen. Kann dies als Vorbild dienen?

Ich frage mich als Nordlicht aus dem atlantisch geprägten Nordwestdeutschland nur, wie man diese Bilder aus nordamerikanischen Wäldern mit doch etwas anderen klimatischen Bedingungen im kontinentalen Oberösterreich verwirklichen kann.

Ich bin doch kein Forstwirt. ;)

Die Wälder im Nordosten der USA gedeihen auf sauren, überwiegend recht nährstoffarmen Böden. Das Klima dort ist im Vergleich zu Mitteleuropa stärker kontinental getönt, d.h. die Sommer sind wärmer als bei uns, die Winter erheblich kälter.

Niederschläge fallen ganzjährig, und in höheren Lagen gibt es häufig Nebel, ähnlich wie hier.

Das Foto, das ich gezeigt hatte, stammt aus der Gegend vom Fuße des Mt. Washington in New Hampshire. Die Gegend, besonders natürlich die Berge, ist berühmt-berüchtigt für rasche Wetterumschwünge, wenn die feuchte Luft aus Süden vom Golf von Mexiko binnen kürzester Zeit durch Kaltluft aus Nordkanada verdrängt wird. Solche Extreme gibt es hier in Mitteleuropa nicht.

Interessant ist, dass die Wälder bis heute wohl die (Über)Nutzung durch den Menschen aus dem 19. Jahrhundert erkennen lassen. Damals wurde der Wald großflächig gerodet, dann wurde die Nutzung wieder aufgegeben. Als Folge davon sind die Wälder in der Baumschicht vielerorts artenreicher, als das bei einer Klimaxwaldgesellschaft der Fall wäre. Etwas weiter im Norden, an der Küste Maines, wurden uns Beispiele gezeigt, wo unberührter Wald wuchs - praktisch reiner Fichtenwald (Picea glauca). An gestörten Stellen, wo es vor vielen Jahrzehnten großflächig gebrannt hatte, wuchs einen artenreicher Mischwald, vor allem aus Laubbäumen.

In diesen Wäldern, die wir gesehen haben, wachsen verschiedene Ahornarten, die wesentlich den Indian Summer dort ausmachen. Außerdem reichlich Fagus grandiflora, Sorbus decora, mehrere Birkenarten und im Unterholz Hamamelis virginiana, dazu in der zweiten Baumschicht Tsuga canadensis, weiter im Norden in nassen Bereichen Thuja occidentalis, weiter oben im Gebirge Richtung Waldgrenze Abies balsamea.
Auf ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzflächen, die längst wieder Wald sind, findet man Pinus strobus.

Etwas weiter südlich, in Maine, findet man an Ufern noch Nyssa sylvatica.

Und natürlich sehr viele andere Gehölze und Stauden, die wir hier als Gartenpflanzen kennen.

Insgesamt ist die Vegetation dort sehr viel artenreicher, da die Eiszeiten sich nicht so verheerend ausgewirkt haben wie in Mitteleuropa.

Hinsichtlich der Artenvielfalt reicht in Europa der Balkan wohl am ehesten an das nordöstliche Nordamerika heran.


P.S. Ich sehe gerade bei Wiki New England/Acadian forests. Was schreib ich mir hier einen ab, dort steht doch alles, allerdings nur auf Englisch.
« Letzte Änderung: 01. April 2014, 21:32:19 von bristlecone »
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troll13

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #50 am: 01. April 2014, 21:42:33 »

Leider bin ich jemand, der "mit dem Finger auf der Landkarte" Gartenvorstellungen entwirft. ;)

Du hast die Wälder dort wenigstens in natura gesehen.

Eine Fällung eines Großteils des Baumbestands scheint nach deinen Ausführungen und die Neuaufforstung mit einer vielfältigeren Baumzusammensetzung scheint vielleicht wirklich die Chance zu bieten, wengstens mittelfristig auch eine buntere Strauch- und Krautschicht zu etablieren.

Aber es bleibt immer noch die Frage, wie viel man eingreifen muss, um die einheimische Flora, die sich auf Waldlichtungen spontan entwickelt "in Schach" zu halten. Ich denke da z. B an Brombeergestrüppe und ähnliches.

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Šumava

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #51 am: 01. April 2014, 21:43:52 »

@bristlecone
danke für die interessante dendrologische Exkursion nach Neuengland :D

Ich will hier nicht einen Forst nachbilden, wo alles erst recht wieder dicht an dicht steht und drunter nix mehr geht, ein Park auf 1000qm ist wohl auch vermessen, oder? ;)
Wie troll13 bereits geschrieben hat, soll es in diese Richtung gehen:
 
Zitat
Eine parkähnliche Anlage in der Einzelbäume und Sträucher jeweils gut zur Geltung kommen und mit gezielt mit Stauden, Gräsern und Farnen kombiniert werden sollen

Zum Klima hier folgendes Zitat aus Wiki:

Zitat
Das Klima zeigt sich rau und kühl, atlantisch von borealem Typus, im feuchteren Westen auch mitteleuropäisches Übergangsklima genannt
ich bin hier im "feuchteren Westen"...

was das Rechtliche betrifft, hat mir die lokale Behörde das ok ohne Auflagen gegeben, solange ich wieder aufforste und nicht einen Acker oder eine Wiese aus der als Wald ausgewiesenen Fläche mache


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enigma

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #52 am: 01. April 2014, 21:45:53 »

Aber es bleibt immer noch die Frage, wie viel man eingreifen muss, um die einheimische Flora, die sich auf Waldlichtungen spontan entwickelt "in Schach" zu halten. Ich denke da z. B an Brombeergestrüppe und ähnliches.

Ich denke auch, dass man da auf der Hut sein muss, jedenfalls, wenn (zu)viel Licht bis zum Boden dringt.

OT: Im Nordosten der USA übrigens macht sich in aufgelichteten Wäldern, an Waldrändern und in Gärten weniger die Brombeere breit als vielmehr "Poison ivy" (Toxicodendron radicans). Tolle Herbstfärbung, aber sonst... :P
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troll13

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #53 am: 01. April 2014, 21:47:26 »

Dann wäre das ja geklärt. ;)

Edit: Bezieht sich auf Sumavas Beitrag.
« Letzte Änderung: 01. April 2014, 21:48:57 von troll13 »
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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #54 am: 01. April 2014, 21:49:24 »

da habt ihr sicher recht mit dem "im Schach halten" der einheimischen Pionierflora. Deshalb möchte ich ja vor allem die Äste der gefällten Fichten häckseln lassen um mit dem Material mulchen zu können, um damit wenigstens das gröbste Auflaufen von diversen unerwünschten Pionieren zu verhindern.
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enigma

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #55 am: 01. April 2014, 21:52:36 »

In der Höhenlage, in der dein "Forstgarten" liegt, dürften Fichten zur natürlichen Vegetation gehören.

Überleg dir, ob du nicht vielleicht eine aus dem Bestand stehen lässt, die sich voll entwickeln darf - oder sind die alle schon restlos "verspargelt"?
 
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Šumava

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #56 am: 01. April 2014, 21:58:41 »

ich habe tatsächlich schöne, alte Fichten und Tannen auf den angrenzenden Flächen stehen, die Rodung betrifft ausschließlich die gehasste ca. 40 jährige Fichtenmonokultur.
Die natürliche Vegetation ist hier ein Fichten-Tannen-Buchen-Mischwald soviel ich weiss. Leider gibt es noch viel zu viele Fichten-Ersatzkulturen in der hiesigen Forstwirtschaft, denen der Borkenkäfer ganz schön zusetzt in den letzten Jahren.
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enigma

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #57 am: 01. April 2014, 22:00:29 »

Nochmal zum Mitschreiben für mich: Diese Fichtenschonung umfasst 1000 m² und soll weg. Drumherum ist weiterer Wald - Mischwal -, der ebenfalls dir gehört. Richtig?
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Šumava

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #58 am: 01. April 2014, 22:04:11 »

ja, so ist es. Insgesamt sind es aber nur 3000qm Wald, die mir gehören, nur um die Dimensionen klarzustellen ;) , die restlichen 2000qm sind eben Mischwald.
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troll13

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Re:Fichtenmonokultur raus - Baumgarten rein
« Antwort #59 am: 01. April 2014, 22:14:21 »

Noch eine ganz andere Frage...

Was bist du eigentlich bereit, für diese Fläche zu investieren?

Baumpflanzungen in Hochstammqualitäten gehen zwar ganz schön ins Geld aber würden den Anpflanzungen jedoch natürlich um Jahre gegenüber kleineren Heistern Vorsprung geben.

Dies wirkt sicher auch auf den Pflegeaufwand aus, der sich in den ersten Jahren ergeben wird.
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