Monilia dringt über jede Öffnung in der Pflanzenoberfläche ein. Da die Narbe einer Blüte ungeschützt ist um den Pollen einzulassen, ist das eine günstige Gelegenheit. Schnittwunden sind aber auch geeignet.
Gefährlicher, zumindest bei uns, ist die Valsa-Krankheit, die auch über Schnittwunden eindringt und bei Süßkirschen die Krötenhautkrankheit hervorruft. Diese führt zunächst zum Absterben einzelner Äste und dann, je nach Sorte und Standortbedingungen in mehr oder weniger Jahren zum Absterben des Baumes.
Nach dem Schnitt treiben die Bäume zunächst gut durch, die eigentlichen Schäden zeigen sich später. Das gilt aber auch für andere Infektionen die sich im Holz einnisten.
In der Zeit nach der Ernte der Kirschen ist der Sporenflug des Valsaerregers geringer, einer der Gründe (neben der besseren Wundheilung) Schnitte dann vorzunehmen.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, als das Aufbringen von Wundverschlußmitteln empfohlen wurde. Das wird ja heute anders gesehen.
Aber auch damals schon hieß es, Wundverschluss nur sofort nach dem Schnitt und nur auf gesunde Schnittflächen aufbringen. Der nachträgliche Wundverschluss oder auch das Verstreichen von Rissen oder alten Verletzungen galten schon vor vielen Jahren als schädlich für Gehölze, da eine erfolgte Infektion dadurch in ihrer weiteren Entwicklung gefördert wird.