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News: Wer sich in die Taxonomie begibt, kommt darin um! (pearl)
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16. April 2024, 17:08:21
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Autor Thema: Wildtierhilfe - Neues aus Absurdistan. Wo kein Wille ist ist auch kein Weg.  (Gelesen 609 mal)

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Liebe Foris,

ich bin zwar im großen Gartenumzug und habe vielleicht noch nicht auf alle Antworten zu meinen Threads geantwortet (danke Euch, man möge mir verzeihen; das kommt noch) aber dieser Artikel der Facebook-Seite der Eichhörnchen Liebe (München) sollte breit publik werden:


Neues aus Absurdistan – Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg!

Tierärztin Dr. Munoz Schmieder (Vivi) kümmert sich in Fürstenfeldbruck ehrenamtlich und auf eigene Kosten um verletzte Wildtiere und verwaiste Wildtierbabys bis zur Wiederauswilderung – darunter mit viel Hingabe auch Biber (diverses Bild- und Videomaterial vorhanden). 2023 wurde aus Österreich ein Biber an sie überführt, weil man zwei Biber vergesellschaften wollte. Biber sind nämlich sehr soziale Tiere und leben in Familienverbänden. Als Vivi den Biber Hanni vorschriftsgemäß offiziell gemeldet hat, tauchte plötzlich Veterinärdirektor Dr. M. vom Landratsamt Fürstenfeldbruck auf. Er ließ durch eine Praktikantin das Gehege ausmessen und belehrte seine Kollegin über das Säugetiergutachten und die Bedingungen zur Haltung der Biber. Vivi erklärte daraufhin ihrem Kollegen, dass sie Biber nicht „halte“, sondern tierärztlich ehrenamtlich versorge und bis zur Auswilderung großziehe. Also Kinderzimmer und Krankenzimmer. Kein Wohnzimmer.
Hintergrund: Bibernotfälle mit verletzen Bibern und verwaisten Biberbabys gibt es hier in Bayern leider viele. Aber wie bei vielen Wildtieren gibt es für Finder keine offizielle staatlich eingerichtete Anlaufstelle. Biber stehen aber unter besonders strengem Artenschutz. Nicht ohne Grund. Sie wurden in den letzten 20 Jahren bewusst wieder angesiedelt, weil sie für die Artenvielfalt enorm wichtig sind. Von staatlicher Seite werden viele tolle Broschüren dazu erstellt und auch spezielle Bibermanager für Konfliktfälle Mensch-Biber eingerichtet. Aber in der Praxis sieht es dann so aus, dass sich von behördlicher Seite keiner für die Versorgung von verletzen oder verwaisten Bibern zuständig fühlt und alle, bis auf Dr. M., heilfroh sind, dass es Menschen wie Vivi gibt, die diese Tiere aufnehmen und versorgen.
Vivi erklärte Dr. M. weiterhin, dass das neue Gehege (20 qm, private Kosten von 20.000 Euro) schon in Planung sei – die Stahlwanne (2000 Euro) sei schon da. Leider hat diese aber eigentlich nicht die erforderliche Größe nach Säugetiergutachten (20 qm), sondern nur 7 Kubikmeter. Es wäre leider nicht möglich, eine Stahlwanne in der geforderten Größe anfertigen zu lassen, weil diese nicht mehr transportabel gewesen wäre. Und alles andere zernagen Biber halt schnell. Wir hatten ja schon Einiges versucht.
Amtstierarzt Dr. M. blieb dabei: Das Becken sei zu klein und die Tiere dürften nur 3 Monate bleiben.
In einem Amtsschreiben hieß es: Eine länger als drei Monate dauernde Unterbringung bedarf in solchen Situationen der Begründung und ist mit dem Amtstierarzt abzustimmen. Jedoch scheint es kein Verständnis für die Begründung zu geben, dass Biber erst nach zwei Jahren ausgewildert werden können. Herrn Dr. M. war es in seinen Schreiben auch immer sehr wichtig, zu erwähnen, dass die Gehege-Einrichtung teilweise angenagt war. Wie man aber dem größten Nager in Europa das Nagen verbieten soll, verriet Herr Dr. M. dabei aber nicht.

Die Aufzucht der Biber bei Tierärztin Vivi fand immer unter den Auflagen des Bibermanager Südbayerns Gerhard Schwab statt, der innerhalb der letzten 20 Jahren unzählige Biber aufgezogen hat und als der deutsche Urvater des Biberschutzes in Deutschland gilt. Seine Expertise wird von der unteren Naturschutzbehörde München geschätzt und nicht angezweifelt. Wenn Gerhard Schwab sagt: „Das Gehege passt“ – dann passt es. Denn jeder weiß, dass das Säugetiergutachten, das „nur“ eine Orientierungshilfe für die Auslegung der allgemeinen Regelungen des Tierschutzgesetzes gibt, für eine Dauerhaltung in Zoos etc. total sinnvoll ist. Aber nicht in der ehrenamtlichen Wildtierpflege. Da ist es nicht umsetzbar und unnötig, weil die Tiere ja nur zur Versorgung bzw. Aufzucht bleiben und wieder ausgewildert werden. Jedes normale Veterinäramt weiß das! Jede untere Naturschutzbehörde ist froh, wenn sich jemand kümmert. Und hier? Zitat Dr. M: "Ein Gerhard Schwab interessiert mich nicht.!"
Hilfsangebote? Unterstützung? Alternativen? Keine! Einzige Alternative: Einschläfern.

Das muss man sich mal vorstellen: Der Staat stellt die Tiere unter strengen Schutz, hält sich aber bei dem Schutz, der Versorgung und damit auch dem Arterhalt fein raus. Und dann fühlen sich Freiwillige verantwortlich und kümmern sich auf eigene Kosten bis ein Dr. M. kommt und die streng geschützen Tiere lieber einschläfern lassen möchte, als übergangsweise ein kleineres Wasserbecken zu akzeptieren! Kannste dir nicht ausdenken sowas…
Das ist ein Skandal und man fragt sich, nach der Eignung solcher Menschen für ihren Posten? Menschen, wie Dr. M. schützen keine Tiere, sie schützen Buchstaben und das schadet nicht nur massiv dem Tierschutz, indem sie die ehrenamtlichen Helfer vergraulen, sondern auch dem Ansehen der eigenen Behörde.
Kein Wunder, dass im Wildtierschutz alle ausbrennen und hinschmeißen. Anbei die Bilder vom Gehege und dem zu kleinen Becken. Vivi muss nun alles abreißen und ein neues großes Wasserbecken bauen. Wie das genau aussehen soll, wissen wir noch nicht. Es muss ja nagetiersicher sein.

Für die Zukunft des Tierschutzes brauchen wir andere Leute!


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Trapa

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Okay, ich sehe ein, dass die Situation absurd ist. Aber was sollen wir daran machen?
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Das Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner (Oskar Kokoschka)

Amur

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Nur mal so am Rande: Selten oder vom Aussterben bedroht ist der Biber in Bayern schon lange nicht mehr.
Da Bayern wesentlich pragatischer mit dem Biber umgeht als Baden Würrtemberg, wurden letztes Jahr bei Problemen bereits 2100 durch die jeweiligen Jagdpächter erlegt. Trotzdem geht die Ausbreitung fröhlich weiter.
Also die Art Biber wird da sicher nicht der Ausrottung näher gebracht wenn diese Biberauffangstation nicht genehmigt werden wird. Das Problem der Jungbiber wird bleiben aber lange genug streiten, dann werden sie schon alt genug sein zum Freilassen.
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nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
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