Ich persönlich habe nicht den Eindruck das Schreiber mit seinen Videos bei Erwerbsanbauern auf Interesse stößt, eher bedient er den Wissensdurst den manche Hobbygärtner haben und macht hier einen für sie einen kompetenten Eindruck mit etwas Einblick in eine andere Welt und übt damit eine gewisse Faszination aus, was die Beliebtheit der Videos erklärt.
Wie cydorian aber schon schreibt, auch er hat einen anderen Blick oder Fokus auf Eigenschaften.
Die Unterschiede sind doch klar: der klassische Hobbygärtner möchte einen Baum, der möglichst gesund ist und reiche Ernte mit gutem Geschmack trägt. Er weigert sich aber zu akzeptieren, das dafür gewisse Ertragssichernde Maßnahmen nötig sein könnten, er könnte sie im Zweifelsfall aber meist auch gar nicht anwenden.
Und beim Erwerbsbauern ist das nicht das Thema, die überdachen damit die Früchte nicht im Regen platzen und spritzen gegen KFF, weil sie sonst schlicht mit einer eventuell anfallenden Ernte nichts anfangen können. Deswegen auch Fruchtgröße, wenn man mit 2 Tonnen kleinen Kirschen beim Handel vorfährt, sagt der einem kannste wieder mitnehmen den Sch..., dann hat man zu den Produktionskosten noch Entsorgungskosten und ein Jahr lang Geld auf die Arbeit getragen und nichts verdient.
Deshalb müssen sich Erwerbsbauern auch anders informieren, Zeitschrift Obstbau, Versuchswesen, Kirschentage usw. Klickhits wie die Schreibervideos sind irrelevant.
Zurück zum wichtigen: Burlat verkahlt an der Basis relativ schnell. Eigentlich ist die Sorte nicht verkehrt, da gibts schon gute Kirschen und so krank sind die Bäume hier auch nicht. Es mag besseres geben vom Aroma, aber nicht unbedingt in dem Reifefenster. Der Erwerbsanbau sucht schon lange nach Alternativen in der Reifezeit, es war aber für den Hobbygärtner von über 100 Sorten noch keine anbauwürdige dabei. Ich befürchte also, Burlat wird weiterhin eine große Rolle im Hausgarten spielen.