Aus materialwissenschaftlicher Sicht ist das Zumischen organischer Substanzen wie Torf oder Holzmehl in den Beton das kontraproduktivste, was man bei Beton machen kann.
Ich möchte mal ein paar Grundlagen zum Beton aufführen:
Sand plus Zement (und Wasser) wird keine Beton, sondern Pfusch. Eine fettere Mischung (mehr Zement) führt nicht zu haltbareren Beton - je mehr Zement, desto höher ist die Rissgefahr.
Man sollte den Zement nur als Leim verstehen. Ist viel Zement in der Mischung, dann gibt es dickere "Leimschichten" im Beton und da Zement beim Aushärten stark schrumpft, entstehen zwangsläufig innere Spannungen und Risse.
Kernaussage: Man kann hochwertigen Beton nicht selbst mischen und fertige Trockengemische (Sand plus Zement) taugen nichts.
Um das zu verdeutlichen, mal ein Gedankenexperiment:
Stellt Euch mal vor, man schüttet auf eine Unterlage groben Kies einer einheitlichen Korngröße. Da gibt es zwischen den Kieseln große Zwischenräume. Diese werden nun mit Kieseln eines kleineren Durchmessers gefüllt. Die neuen Zwischenräume werden wieder von Kieseln noch kleinerem Durchmessers gefüllt und das immer so weiter bis zum Staub.
Um dann alle Kiesel miteinander zu verbinden, braucht man nur relativ wenig Zement und dadurch ist die Festigkeit maximal. Das Mischungsverhältnis zwischen den Kieseln der unterschiedlichen Durchmesser ist nicht Pi mal Daumen, sondern wurde genau berechnet. Das ganze nennt sich nun "Sieblinie".
Ein derartiger Beton ist nicht nur viel billiger, weil weniger teurer Zement, sondern auch viel viel haltbarer als der hausgemachte Beton.
Für eine solche Sieblinie wird der Kies durch Sieben in verschiedene Körnungen aufgetrennt und nun werden die verschiedenen Fraktionen gemäß der berechneten Sieblinie wieder gemischt.
So etwas kann nur ein Betonwerk machen. Das ganze kann man als Fertigbeton kaufen. Man muss aber eine geeignete Sieblinie bestellen.
Da Beton zwar sehr hohe Druckkräfte aufnehmen kann, aber nur geringe Zugkräfte, legt man in Zugrichtung Bewehrungsstähle bzw. Matten aus Bewehrungsstählen ein. Das größte Korn der Sieblinie muss gut durch die Lücken im Bewehrungsstahl gehen, sonst wird der Beton beim Einfüllen durch die Bewehrung "gesiebt". Um Hohlräume zu verdichten, wird der "flüssige" Beton "gerüttelt", d.h. durch Schwingungen verdichtet.
Es gibt sehr große Betonschädlinge, z.B.:
- bestimmte mineralische Bestandteile im Kies - verursachen "Betonkrebs"
- alle organischen Substanzen, weil diese beim Abbau Säuren entstehen lassen und diese Säuren zersetzen den Beton
- Salz (z.B. im Kies aus dem Meer)
Der Bewehrungsstahl sollte ca. 3 cm durch Beton abgedeckt sein, sonst platzt der Beton nach einigen Jahren ab.
Will man leichten Beton herstellen, dann ersetzt man die entsprechende Korngröße der Sieblinie durch granulierten Tuffstein. Das haben schon die alten Römer vor über 2000 Jahren so gemacht. Tuffstein ist basisch und damit als Zusatzstoff geeignet. Nicht geeignet sind alle sauren Zusatzstoffe wie z.B. Basalt.
Wo bekommt man so etwas her? Im Baumarkt gibt es sogenanntes Perlit. Das ist gepufftes Vulkangestein mit ähnlicher Konsistenz wie Puffmais, nur viel leichter. Die weißen Perlitkörner sind so leicht, dass schon schwacher Wind diesen fortweht.
Man nimmt solches Perlit im Gartenbau auch, um Erde lockerer zu machen.