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News: Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind. Andere gibt's nicht (Adenauer)

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Autor Thema: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?  (Gelesen 275377 mal)

hml

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Bitte nicht alles durcheinander werfen. Spintor hat keine Köderwirkung, nur vom Mittel getroffene Fliegen werden getötet. WZ 7 Tage. Das 2. Verfahren ist Combi Protec plus 5% der normalen Spintordosis oder ein anderes Gift WZ 2 Tage. Genaueres sagt Google unter "Combi Protec". Solange sich die Erde dreht wird es immer neue Probleme geben, die gelöst werden. Auch im Obstbau geht es weiter. Wie auch schon nach der Reblaus oder dem Feuerbrand. Man muß die Chancen, die vielleicht auch die Chemie bietet nur nutzen. Wer das nicht will ist selbst schuld.
Gruß hml
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enigma

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@Zwergo: So dicke wird's nicht kommen.

Vielleicht bilde ich es mir ein, aber die Fliege scheint vermehrt blaue oder dunkle Beeren zu bevorzugen. Vielleicht in der Zukunft vermehrt auf helles / weißes Obst setzen ? :-\

Ja, die Fliegen bevorzugen dunkle Früchte, das sind in der Regel auch die reiferen.

Aber diese Vorliebe ist natürlich relativ, bei entsprechender Anzahl und Reife werden auch hellere Früchte befallen, zumal wenn keine dunklen Obstsorten da sind.

Und wer Rotwein haben möchte, braucht dunkle Trauben.


@Daniel: Genau so wird es kommen. Wir werden es vermutlich in den nächsten Jahren mit folgenden Punkten zu tun bekommen:

- vermehrt Verluste bei Obstbauern
- Forderungen nach Zulassung anderer Spritzmittel
- Verkürzung von Wartezeiten
- Forderung nach Ausgleichszahlungen vonseiten der EU.
« Letzte Änderung: 15. August 2014, 13:58:01 von Bristlecone »
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enigma

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Bitte nicht alles durcheinander werfen. Spintor hat keine Köderwirkung, nur vom Mittel getroffene Fliegen werden getötet. WZ 7 Tage. Das 2. Verfahren ist Combi Protec plus 5% der normalen Spintordosis oder ein anderes Gift WZ 2 Tage. Genaueres sagt Google unter "Combi Protec". Solange sich die Erde dreht wird es immer neue Probleme geben, die gelöst werden. Auch im Obstbau geht es weiter. Wie auch schon nach der Reblaus oder dem Feuerbrand. Man muß die Chancen, die vielleicht auch die Chemie bietet nur nutzen. Wer das nicht will ist selbst schuld.
Gruß hml

Ich bezog mich hierauf:

"Der Weinbauberater empfiehlt zur Schädlingsbekämpfung die Ködermethode mit dem in diesem Jahr neu zugelassenen Insektizid Spintor. Je Hektar werden fünf Milliliter in 20 Litern Wasser gelöst und gespritzt. Die Konzentration sei sehr gering, müsse aber exakt eingehalten werden, appelliert Stücklin, und warnt vor Experimenten.

 Rainer Schlumberger, der in Laufen ein Weingut mit knapp sechs Hektar Reben bewirtschaftet, erklärt dass der Köderhilfsstoff aus dem pflanzlichen Eiweiß bestehe, das die Fliege zur Eiablage braucht. Dank seiner starken Klebeeigenschaft bleibe der Köder großtropfig hängen. Das Weibchen werde angelockt und dabei mit dem Insektizid kontaminiert. Gespritzt werde das sogenannte Belagsgift aber nicht auf die Beere, sondern nur am oberen Rand der Traubenzone, erklärt Rainer Schlumberger. Vorteil der Methode sei, dass die geringe Dosierung nicht bienengefährlich sei, zumal Bienen erfahrungsgemäß nach Zucker suchen und nicht auf Eiweißköder fliegen. Die Methode hat aber auch Nachteile, weil das Spritzmittel nicht 100-prozentig wasserfest ist. Der Spritzvorgang muss in Intervallen von acht bis zehn Tagen – aber auch nach jedem Starkregen – wiederholt werden, sagt Schlumberger. Das macht diese Schädlingsbekämpfung teuer, denn jede Spritzung koste je Hektar Reben 50 bis 100 Euro."

(Quelle)
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hml

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Hallo Bristlecone,
das mit den 20l/ha geht nur mit 1l Combi Protec Zusatz, denn darin ist der Lockstoff.
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enigma

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Danke für die Erläuterung!

Combi Protec
« Letzte Änderung: 15. August 2014, 12:38:22 von Bristlecone »
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cydorian

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Übrigens ist Spintor als bienengefährlich (B1) eingestuft und das Nützlingsprofil ist auch nicht gerade positiv.

Nur die Blätter zu spitzen wird nicht klappen. Und Bienen gehen durchaus an Weintrauben. Dann, wenn sie süss und reif werden. An Regenplatzer, angepickte, Wespenverletzte. Auch massenhaft. Ich bin Imker im Weinbaugebiet, das könnte noch "spannende Nebenffekte" geben.
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Daniel - reloaded

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« Letzte Änderung: 13. August 2018, 14:27:34 von Daniel - reloaded »
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Daniel - reloaded

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« Letzte Änderung: 13. August 2018, 14:27:59 von Daniel - reloaded »
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enigma

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Eine gute Übersichtsarbeit (in Englisch) zur Kirschessigfliege (Herkunft, Verbreitung, Vermehrung, Bekämpfung etc.) gibt es hier:

A review of the invasion of Drosophila suzukii in Europe and a draft research agenda for integrated pest management
« Letzte Änderung: 15. August 2014, 13:08:01 von Bristlecone »
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cydorian

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Man kann nicht nur Blätter behandeln. Zentimeter davon sind Trauben, Abdrift ist nicht zu verhindern. Wind, Regentropfen, Trauben die eben doch oben wachsen, absinkender Sprühnebel, nicht perfekt eingestellte Spritzgeräte... auch auf Blüten in begrünten Rebgassen oder Feldränder. Das Freiland ist keine Fabrikhalle, in der Roboter millimetergenau etwas fertigen.

Wenn Bienen an entsprechende Trauben sicher gehen verbietet schon die Bienenschutzverordnung einen Einsatz entsprechender Insektizide.

Auf dem Papier und in kontrollierten Versuchen ist immer alles problemlos für Bienen und andere Nutzinsekten. Wir haben trotzdem jedes Jahr Spritzschäden, die es gar nicht geben dürfte. Dieses Jahr hat es an einem Stand Ablegervölker getroffen, orientierungslose, zitternde Bienen die mit heraushängendem Rüssel zu hunderten aus dem Stock kriechen, um davor zu sterben. Der Grund ist immer derselbe: Die schöne Theorie der Anwendungshinweise und Sachkunde trifft auf eine Praxis, die nicht so vorschriftsmässig, gekonnt und genau ist. Und da ist ein weiteres Bienengift zur Reife in Daueranwendung wiederholt ausgebracht wirklich keine gute Nachricht.

Oft genug wird auch einfach genehmigt, gerade im Weinbau. So war es, als bei spritzvergifteten Weinpollen noch Kilometer entfernt tote Völker verursachten (das wurde weniger öffentlich) oder bei der Anwendung von Clothianidin (das wurde sehr bekannt) bei anderen Kulturen. Aber nein, Bienen sind nicht an Weinpollen interessiert und Beizmittel für Saatgut kommen niiiiie mit Bienen in Berührung... In der Praxis stellt eben doch heraus, dass es Bienenschäden gibt, auch Katastrophale.
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enigma

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Ich frage mich, was geschähe, wenn es mithilfe gentechnischer Verfahren entwickelte Möglichkeiten gäbe, die Kirschessigfliege zu bekämpfen.

Allererste Ansätze* gibt es, bis zur Anwendung ist es wohl noch ein sehr weiter Weg.

* z.B. Scientists seek help from public to tackle invasion of new strawberry fields pest oder hier.
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hml

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Hallo Danuel-reloaded
lies mal die Seite: www.dedetec.de oder Google nach "Uwe Dederichs" und Kirschessigfliege.
Gruß hml
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enigma

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Siehe #64 ;)


Noch etwas:

"Umweltfreundliche Maßnahmen zur Eingrenzung und Bekämpfung von D. suzukii: Literaturrecherchen haben ergeben, dass in Chile Maschinen, die heiße Luft erzeugen, zur Bekämpfung von Schadinsekten in Obstanlagen (TPC - Thermal Pest Control) getestet werden." (Quelle)

Na bitte: Heiße Luft produzieren ist doch zu etwas Nutze! ;D


Und hier ein Video, wie die Kirschessigfliege ihre Eier in einer Frucht ablegt und dazu die Epidermis mit ihrem Legeapparat "aufsägt"
« Letzte Änderung: 15. August 2014, 13:57:45 von Bristlecone »
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Günther

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Nur mehr pur-Treffen in Obstplantagen.... ::)
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cydorian

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Stand hier: Meine Herbsthimbeeren verwandeln sich alle in matschiges Würmergewusel, wenn ich sie nicht konsequent sofort bei der knappen Reife abernte und verarbeite. Der Schädling sitzt massenhaft auf den Beeren herum, fällt nicht sehr auf weil sie aussehen wie normale Fruchtfliegen. Männchen haben aber einen schwarzen Flügelfleck.

Der Tip, die befallenen Beeren abzuernten und in einer Plastiktüte in der Sonne liegen zu lassen ist lächerlich und blosse Hilflosigkeit. Meine Nachbarn haben alle Brombeeren, einer ist in Urlaub, dort gibt es massenhaft überreife und verschimmelnde Früchte. Der Schädling tritt sowieso massenhaft auf, was reif ist wird einfach befallen, auch wenn das eine oder andere Früchtchen in eine Tüte wandert. Das ist auch sehr unangenehm, sie zerlaufen zwischen den Fingern, nach jeder Frucht die Finger abwischen sonst muss man mit der Wurmbrühe an den Fingern die noch schönen Früchte weiterpflücken.

Himbeeren werden zum Glück sehr schnell reif, da ist es nur ein Ärgernis. Brombeeren und Erdbeeren brauchen ein paar Tage länger bis sie süss werden, da wird es schon kritischer. Eine absolute Katastrophe wird aber für Fruchtarten eintreten, die vor der Reife schon eine Zeitlang weich sind, z.B. Steinobst, Weintrauben. Hartschaligkeit wird wohl das wichtigste Zuchtkriterium und Gifteinsatz vor der Ernte zum Normalfall. Wohl bekomms... es lebe der unbegremste freie Handel ohne lästige pythosanitäre Regeln, der uns in wenigen Jahren dutzende solcher Katastrophen importiert hat.
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