Ich hatte mal geschrieben, dass man die KEF eventuell gentechnisch bekämpfen kann. Manche haben das bezweifelt. Deshalb möchte ich einige Möglichkeiten hier kurz aufführen:
1. Die Nutzpflanzen so genetisch verändern, dass diese für die KEF tödlich oder unattraktiv werden. Dieses Konzept wird bereits beim Mais in Bezug auf den Maiszünsler genutzt. Probleme: 1. sehr teuer und langwierig, da die KEF sehr viele Wirtspflanzen hat. ". Akzeptanzproblem bei allen gentechnisch veränderten Nutzpflanzen.
2. Verwirrmethode wie beim Traubenwickler: Gentechnisch das Pheromon der KEF produzieren und per aufgehängten Disperser verteilen. Die männlichen KEF finden dann die weiblichen KEF nicht mehr und ohne Befruchtung keine befruchteten Eier und ohne diese keine Maden. Technisch kein Problem, da die vollständige DNA der KEF in weniger als 1 h analysiert werden kann. Die entsprechende Gensequenz aus dem Erbgut der KEF wird einer Bakterium oder Pilz eingesetzt, so dass diese dann die Pheromone großtechnisch produzieren. Vorteil: gutes Image, Nachteil: nur für größere zusammenhängende Anbauflächen geeignet (>20 ha). Die Randgebiete sind nicht geschützt, je nach Windrichtung
3. Eine besonders heimtückische Möglichkeit der Bekämpfung der KEF ist, die Männchen durch Strahlung, Chemie oder Gentechnik unfruchtbar zu machen und dann diese in großer Menge freizusetzen. Das eigentliche Problem besteht darin, das Balzverhalten der KEF gentechnisch zu beeinflussen, d.h. die sterilen Männchen müssen für die Weibchen attraktiver werden als die fruchtbaren Männchen. Das Balzverhalten wird gesteuert durch das sogenannte "fruitless"-Gen. Dieses Gen müsste bei den sterilen Männchen so modifiziert werden, dass diese dann von den Weibchen bevorzugt werden. Das Balzverhalten ist dadurch gekennzeichnet, dass die Männchen ca. 20 Minuten lang mit ihren Flügeln Töne erzeugen, quasi Liebeslieder. Wenn dem Weibchen diese Darbietung gefällt, dann kommt es zur Kopulation. Fazit: Die sterilen Männchen müssen gentechnisch in die Lage versetzt werden, erfolgreicher zu Balzen als die fruchtbaren Männchen und schon klappt es mit der Familienplanung.