Es ist noch früh, fast zu früh, erst im Oktober kann ich Hand anlegen an die Umgestaltung des Vorgartens. Dennoch möchte ich euch schon jetzt um ein bisschen Kopfstürmerei bitten zu einer Sache, die fürs weitere Planen die Richtung weist:
Wieder Rasen? Oder stattdessen eine Staudenpflanzung? Die Ausgangslage:
Das Vorgärtchen, knapp 50qm klein, ähnelt derzeit einem hoffnungslos übermöblierten Wohnzimmer. Für mich ein Graus, ich mag weite, großzügige Räume. Ich mag es klar – was freilich nicht gleichzusetzen ist mit "ordentlich", "aufgeräumt" etc.pp.; ich habe nichts gegen Bücherstapel im Regal und auf dem Tisch, auf der Stuhllehne liegt immer eine Jacke oder ein Schal rum, und im Garten darf es gerne üppig und wild sein. Nur bitte nicht überfüllt, nicht zu kleinteilig/ zu kleinräumig.
So sieht es bisher im Vorgarten aus:
Vorgarten zentral Die Übermöblierung wird im Oktober verschwinden: Der völlig aus dem Rahmen fallende Riesenschrank
, pardon: die Scheinzypressen-Gruppe hinten links, kommt raus. Ebenso die unproportionierte, sehr, ähm – "pyknisch"
gewachsene Hänge-Zierkirsche in der Mitte (im zähen Lehm übrigens ein dauerkränkelndes Gewächs) . Der frei werdende Raum hinten links ist für einen grazilen Kleinbaum plus Unterpflanzung reserviert (Stewartia pseudocamellia, Lagerstroemia fauriei oder Styrax japonica). Die kreisrunde Zierkirschen-"Baumscheibe", gut 2m im Durchmesser, wird leer sein (was an Frühjahrszwiebeln und Stauden drinsteckt, bekommt neue Plätze), und dem eh schon angeschlagenen Mini-Rasen wird die Baumfällaktion den Rest geben. Was dann tun damit? Abstechen und – flächig – neu anlegen? Oder abstechen und was ganz anderes draus machen?
Falls es wieder Rasen wird, bin ich bei den Abgrenzungen zu den Rand-Beeten (sie sollen bleiben, die Kleingehölze drin auch, nur bei den Stauden will ich "umräumen" und auflockern) frei. Jetzt sieht es so aus, geschwungene Linien, vor Jahren entstanden als Reverenz an den Mittelkreis:
Vorgarten rechts
Vorgarten links Das muss nicht so sein
(die engen Bögen sind übrigens auch wenig mähfreundlich, GG flucht regelmäßig). Zum Haus, so wie es jetzt (nach einem Umbau) aussieht, würden Rechteckformen m. E. besser passen. Wie würdet ihr das gestalten?
Falls es ein Staudengärtchen wird (mit nicht gar zu vielen verschiedenen Arten, der Klarheit zuliebe), sind praktische Dinge zu bedenken.
- Die Hauswand muss leicht erreichbar bleiben. Wegen des Rankgitters für Rosen ('Gloire de Dijon') und Clematis ('Maria Louise Jensen') – es ist auf den Fotos schlecht zu sehen –, an dem ich regelmäßig zugange bin, mit Aufbinden, Schneiden etc. Und wegen des 50cm breiten, kiesgefüllten Traufstreifens, der sich an der Wand entlangzieht und drei Kellerfenster-Lichtschächte einbettet.
- Bei einer Fläche von 5,3 x 9,2 Metern brauche ich Wege, um ohne Schaden für die Pflanzen überall dranzukommen.
(Ich will ja auch mal Rosenblüten beschnüffeln, Päonien aus der Nähe begucken, einen Asternstrauß schneiden; und Gäste sollen das auch können.) Wenigstens Pfade. Zu deren Gestaltung fällt mir nix Rechtes ein. Einfach Trittsteine reinzupacken, ist auf Lehmboden unratsam: wird rutschig. Die Holzhäcksel-Wege, die ich hinten im Garten angelegt habe, sind vorzüglich zu begehen (auch im Winter!), könnten für die kleine Fläche aber zu viel sein, zu kleingliedrig. Andererseits ließe sich so ein Raster fabrizieren, das die Geometrie der Fassade und des Rankgitters aufnimmt. Habt ihr Ideen?
So weit für jetzt. Und schon mal danke
.
Mit Details und Pflanzenfragen werde ich euch später noch belämmern...