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Autor Thema: Welche Quittensorte ist empfehlenswert?  (Gelesen 87907 mal)

Tinchen

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Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« am: 09. November 2009, 10:17:15 »

Hallo!
Nachdem unser Birnenbaum eingegangen ist möchten wir einen Quittenbaum pflanzen.
Welche Sorten könnt ihr mir empfehlen?
Vielen Dank und viele Grüße
Bettina
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Gurke

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #2 am: 09. November 2009, 11:03:50 »

Die wertvollste aller Sorten ist wohl die Konstantinopler Apfelquitte, weil sie sehr robust und eine vorzügliche Haushaltsfrucht ist.
Birnenquitten sind anspruchsvoller, weil wärmebedürftiger.
??? ??? ???
Sehr interessante Aussage die ich nicht unterstreichen kann.
Wo stammt die Info denn her?
Außerdem gibt es die Unterteilung in Apfel- und Birnenquitten so nicht.
Es gibt bei den Quitten so viele Fruchtformen die sich nicht einordnen lassen und desweiteren ist es nicht pauschal möglich von der Fruchtform auf andere Eigenschaften zu schließen.
« Letzte Änderung: 09. November 2009, 11:04:30 von Brombärchen »
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Gurke

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #3 am: 09. November 2009, 11:19:12 »

Habe ich hier etwa eine Quellenangabe überlesen?
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Tinchen

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #4 am: 09. November 2009, 11:20:33 »

@cydorian
Danke! Den ersten Thread hatte ich über die Suche nicht gefunden, da lese ich mich jetzt erst mal durch
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Irisfool

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #5 am: 09. November 2009, 11:28:20 »

Meine Erfahrung ist dass Apfelquitten ( wenigsten meine, aber leider weiss ich keinen Sortennamen) aromatischer sind dann Birnenquitten. Beide habe ich mit demselben Zucker zu Quittengelee verarbeitet und das Apfelquittengelee schmeckt mir besser. APfelquitten sind auch kleiner, weniger intensiv gelb und duften anders.
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cydorian

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #6 am: 09. November 2009, 12:41:18 »

Nicht die Fruchtform bestimmt Verwendungsmöglichkeiten, Aromenspektrum und Qualität, sondern die Sorte und der Standort.

Die Übergänge zwischen apfelförmigen und mehr länglichen Quitten sind fliessend. Dass apfelförmige als hochwertigere Quitten angesehen werden, hat mit der Sorte Konstantinopler zu tun, der häufigsten apfelförmigen Quittensorte in Deutschland. Die hat aber durchaus eine Reihe von Nachteile, einer davon ist die sehr hohe Feuerbrandanfälligkeit. Mit gutem Gewissen kann man die heute nicht mehr pflanzen.

Auch bei der Steinzellenbildung, Verbräunung und Klimabedürfnissen ist diese Sorte nicht in der Spitzengruppe. Für Kompott ist sie gänzlich ungeeignet. Für Saft und Brennerei ist sie gut. Sie glänzt vor allem durch hohe, regelmässige Erträge.

Es gibt keine "empfehlenswerten Quitten". Man muss erst fragen: Für welche Verwendung will ich die Quitten haben? Welche natürlichen Voraussetzungen befinden sich am Pflanzort?
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Landfrau

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #7 am: 09. November 2009, 13:52:30 »

Nicht empfehlen kann ich

- Portugiesische Birnenquitte
- Cydora und Cydopom (zwei neue Sorten)

beide sind fad und hatten bisher immer eine starke Tendenz zur Fleischbräune (ich weiß, ich weiß, das liegt auch am Standort und am Wetter und am Vollmond ;-)).

Wir haben 2 wunderbar aromatische eher kleinfrüchtige Quitten leider unbekannter Sorte, selber veredelt, weil uns die Quitten so zusagten. Eine könnte Bereczki sein, da sie röt färbt beim Kochen.

Ich halte das auch für das beste Verfahren - rumhorchen und gucken, wo Quitten stehen, testen, bei Gefallen Reiser erfragen und selber veredeln oder veredeln lassen.

Die Stecklingsvermehrung bei Quitten geht auch, zumindest haben wir eine Aromatnaja auf eigener Wurzel. Aber weder zum Verfahren noch zur Fruchtqualität kann ich derzeit etwas sagen.

Ob die Fruchtform (Apfel oder Birne) etwas zum Aroma sagt, glaub ich nicht so recht.

Die weltallerbeste Quitte, die ich mal hatte, war birnenförmig und in einem Laden für ital. feinkost gekauft - Sorte, Boden und Klima.
Unsere Portugieser wird nach und nach mit Reisern besserer Sorten "gespickt".

Landfrau




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Landfrau

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #8 am: 09. November 2009, 14:08:39 »

Nachtrag:

Aus geschenkten äußerst aromatischen Quitten einen Kuchen gebacken:

Rührteig in tiefes Backblech, in den Teig reichlich Quittenschnitze stecken - was für ein Genuss, viel aromatischer als Äpfel!

Landfrau
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brennnessel

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #9 am: 09. November 2009, 14:26:36 »

Zitat
Die hat aber durchaus eine Reihe von Nachteile, einer davon ist die sehr hohe Feuerbrandanfälligkeit. Mit gutem Gewissen kann man die heute nicht mehr pflanzen.
wobei sehr oft "nur" monilla fälschlich als feuerbrand angesehen wird!
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uliginosa

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #10 am: 09. November 2009, 14:29:49 »

Ich halte das auch für das beste Verfahren - rumhorchen und gucken, wo Quitten stehen, testen, bei Gefallen Reiser erfragen und selber veredeln oder veredeln lassen.

Das funktioniert auch gut auf Weißdorn, der ja allenthalben sehr häufig ist.
GG hat vor 2 Jahren junge Weißdorne ausgegraben, getopft und versenkt. Im Frühjahr Quittenreiser darauf veredelt. Einer ist im ersten Jahr über einen Meter gewachsen und hatte dieses Jahr die ersten Früchte! :)
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Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli

cydorian

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #11 am: 09. November 2009, 14:48:35 »

Die Feuerbrandanfälligkeit der verschiedenen Quittensorten differiert durchaus recht deutlich. Konstantinopler ist hochanfällig, wie ich im anderen Thread geschrieben habe, habe ich die selbst und hatte auch Ausfall wegen Feuerbrand. Am gleichen Standort blieb z.B. "Vranja" ohne Befall.

Ich kenne auch das, was in den Fachbüchern steht, den Fachbuchstapel habe ich ebenfalls. Leider muss ich sagen, dass sich meine Erfahrungen mit verschiedenen Quittensorten ganz verschiedener Standorte nur mit einem dieser Bücher decken und das ist ein grosses Buch für Praktiker des kommerziellen Obstbaus. Ansonsten wird entweder blind voneinander abgeschrieben oder Einzelpersonen versteigen sich in subjektive Ansichten. Franz Mühl spricht zum Beispiel von seiner Konstantinopler von feinzelligen Früchten, während andere Bücher genau das Gegenteil schreiben. Übereinstimmung herrscht nur im Wörtchen "robust", aber auch da muss meiner Erfahrung nach relativiert werden: Auf kühleren Standorten wächst und fruchtet sie zwar gut, aber taugt nichts, vor allem wenn der Behang etwas stärker ist. Ich führe lange Listen mit Analysewerten über die Jahre hinweg und "Konstantinopler" zeigt enorme Klimaabhängigkeit. Auf 200m erreichte sie in warmen Jahren am Südhang bis zu sagenhafte 76° OE, auf 500m bei kurzem Herbst nie über 45°. Das Aroma ist entsprechend stark oder schwach ausgeprägt.

Da oben Cydora genannt wird: Die habe ich auch und zwar seit mehreren Jahren im Ertrag. Gerade diese Sorte zeichnet sich durch geringe Neigung zur Fleischbräune aus, es sind gute und aromatische Früchte hoher Qualität, lange Haltbarkeit, regelmässige Träger. Sie steht auf Keuperboden am trockenen Keuperstufenrand, ein Standort auf dem mir schon -zig Obstbäume vertrocknet und verkümmert sind. Die noch weniger feuerbrandanfällige "Cydora Robusta" erreichte ähnliche Qualitäten, obwohl sie einer anderen Kreuzungslinie entstammt.

Zur Fleischbräune kann man Romane verfassen. Sicher ist: Es ist nicht ein Faktor, der das verursacht, sondern viele und das Zusammenspiel machts. Ich nenne mal die Risikofaktoren in der Reihenfolge, wie ihre Gewichtung meiner Erfahrung nach liegt:

- Behangsdichte
- Sorte
- klimatische Einflüsse, vor allem Wasserverfügbarkeit und Herbsttemperaturen. Dieses Jahr war es zwei Monate bis zur Ernte sehr trocken, den Rest des Jahres war genug Wasser da - keine Fleischbräune. Kalter Herbst begünstigt Fleischbräune und Steinzellen, trockener Sommer ebenfalls.

Früher habe ich noch die Sorte als wichtigstes Kriterium eingeschätzt, mittlerweile sehe ich die Behangsdichte als stärksten Faktor an. Darüber hinaus zeigen alle Quitten mit zunehmender Lagerdauer Fleischbräune.
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gartengogel

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #12 am: 09. November 2009, 19:01:57 »

Nachdem unser Birnenbaum eingegangen ist möchten wir einen Quittenbaum pflanzen.
Hallo Tinchen,

dazu rate ich Dir nicht, da beide Obstarten nahe verwandt sind. Besser wäre ein Steinfrucht-Baum oder etwas völlig anderes.

@ Landfrau
Auch die Eberesche taugt als Unterlage, sie wächst etwas stärker als der Weißdorn.

@ cydorian
Du wichtest den Fruchtbehang als die Ursache Nr. 1 für das Auftreten der Fruchtbräune.
Mein Birnenquittenbusch, inzwischen schon über 30 Jahre alt, hatte in diesem Jahr einen Fruchtbehang wie noch nie in all den Jahren und dennoch habe ich bis jetzt noch keine befallene Frucht!
Im vergangenen Jahr dagegen war es ganz schlimm!

Auch ein zu später Erntezeitpunkt kann es nicht sein, wie artmax zitiert. In diesem Jahr habe ich meine Quitten am 31. Oktober geerntet, später geht nun fast nicht mehr.

Ich würde die klimatischen Einflüsse an die 1. Stelle setzen!

Ich glaube auch nicht, daß z.B. Helga Buchter-Weisbrodt vom Institut Geisenheim es nötig hat, von anderen abzuschreiben.
Gerade unter Wissenschaftlern wird abgeschrieben, was das Zeug hält!

Gruß GG


 
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FEIGling

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #13 am: 09. November 2009, 19:08:42 »


... das ist eine Tasache und wird auch durch den Quellenhinweis belegt ...

Servus !
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max.

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Re:Welche Quittensorte ist empfehlenswert?
« Antwort #14 am: 09. November 2009, 19:13:05 »

geschmacklich überzeugend finde ich auch die "quitte c", also die bekannte unterlage für quitten und birnen. typ: apfelquitte, mit etwas kleineren früchten.
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