@Ulla,
du hast inzwischen zwar schon einige Antworten auf deine Frage Minuet-Rubromarginata bekommen, ich wollte aber noch etwas beschreiben.
Du siehst ja das Bild von Beates C. vit. Minuet und von ihrer C. flammula. Daran sieht man auch schon sehr den Unterschied im Wuchs und in der Blüte. Die Minuet wächst etwas zielstrebiger in die Höhe, während die C. flammula sich flammenmäßig ausbreitet. Die Blüten sind nicht nur kleiner und wesentlich mehr, die Blütenblätter sind auch wesentlich schmaler. Sie stehen nur zu viert (!) steif wie kleine Sternchen voneinander ab und machen daher aus der Ferne einen eher flirrigen, bewegten Effekt, der von der von weitem nicht im Detail wahrnehmbaren Zeichnung der Blütenblättchen extrem betont wird. Die Minuet wirkt dagegen wesentlich ruhiger und zarter, ja: fast schon anmutig mit ihren sanft pagodenartig herabhängenden Blüten. Minuet leistet sich auch manchmal den Luxus eines fünften Blütenblattes, was der Blüte natürlich einen ganz ganz anderen Eindruck gibt (siehe Bild von Beate auf S. 1). Außerdem zeigt sie - von unten betrachtet - ihre dunkle Mitte und die Staubgefäße, die bei der C. flammula "Rubromarginata" ja wesentlich frecher, heller und dominanter im Vergleich zu den Blütenblättern sind. Es ist ungefähr wie eine Pippi Langstrumpf (= C. flammula rubromarginata) neben einer Grace Kelly (= C. viticella 'Minuet'). Sicher würden die beiden respektvoll miteinander umgehen, nur weiß der Betrachter vielleicht nicht gleich, wem von beiden er sich zuwenden soll...
Wider ihr robustes und wüchsiges Äußeres traue ich der mandelduftigen Rubromarginata weniger Schattenverträglichkeit zu, als der zarten Minuet. Sie mag auch nicht zu viel Wasser sehen. Ich hatte sie bei mir im Schatten und sie wollte nicht los.
In meinem Schattengarten habe ich ohnehin die Erfahrung gemacht, dass wirklich schattenverträglich hauptsächlich die Viticellas sind (und vielleicht die Montanas, aber da waren nicht alle von mir probierten frosthart genug). Die herbstpuscheligen C. tanguticas und C. orientalis, meine geliebte wunderschöne C. chiisanensis ('Love Child'), die mehltauanfälligeren C. texensis, die orangenschalenblütige, käfermetallisch-glänzende, aprikosenduftende (!) C. fusca, die üppige C. flammula, die eleganten C. alpina und die luftigen C. macropetala.... diese lieben und hübschen Klettermaxen wollten bei mir im Schatten nicht so recht wachsen.
Ansonsten sollte ich mich in diesem Thread wohl eher zurückhalten, sonst befällt mich wieder die Clematiswelke und läßt alle guten Vorsätze zum Nichtkaufen weiterer Pflanzen für viel zu kleine Gärten dahinwelken.
Liebe Grüße,
Iris