Da ich erst seit knapp zwei Jahren japanische Ahorne im Garten habe und mir jegliche Erfahrung in Bezug auf typisches Wuchsverhalten etc. fehlt, habe ich hierzu mehrere Fragen. Falls das "blöde Fragen" sind, aus der Sicht der Erfahreneren unter Euch, seht mir das bitte nach...
1.) Erstmal generell: Was ist der Unterschied zwischen Acer palmatum und Acer japonicum – ich habe immer gedacht, das wären durchaus unterschiedliche Arten, in letzter Zeit sehe ich aber oft, dass manche Sorten in den Gärtnereien mal als Acer japonicum und mal als A. palmatum deklariert werden. Oder ist der eine nur eine Untergruppe des anderen?
2.) Bei vielen Gehölzen heißt es ja, über kreuz wachsende oder nach innen in die Krone hineinwachsende Äste/Zweige sollen entfernt werden, da sich diese gegenseitig im Wuchs stören würden. Warum gilt das nicht für die japanischen Acer – denn hier heißt es ja eher, man sollte möglichst jeden (Schnitt-)Eingriff vermeiden? Also ignoriere ich es einfach, wenn Zweige kreuz und quer in alle Richtungen innerhalb der Krone wachsen?
3.) Gibt es eine Regel, wonach man abschätzen kann, in welche Richtung ein Ahorn tendenziell eher wachsen wird, z.B. hin zum Licht, weg vom Licht? Ich beobachte bei mir teilweise, dass einzelne Bäumchen, konsequent in die (für mich) "falsche" Richtung wachsen, also z.B. bei Unterpflanzung eines deutlich größeren Gehölzes, die Äste in erster Linie hin zu diesem Gehölz wachsen und ihm so immer näher kommen, anstatt dass sich an der nach außen (z.B. zu einem Weg hin) offenen Seite die längeren Triebe bilden. Oder ist es einfach so, dass in der Jugend das Wachstum noch nicht gleichmäßig ist und der Baum das nach und nach selber wieder (optisch harmonisch) ausgleicht?
4.) Bei uns war dieser Sommer extrem regenreich und viele Gehölze, nicht nur der Ahorn, verhalten sich derzeit völlig untypisch. Bei einigen äußert sich das so, dass sie gleichzeitig Früchte und Blüten bilden (Sorbus, Cornus), während einzelne Äste bereits das Laub abwerfen. Oder sie werfen nun schon komplett das Laub ab, nachdem sie bereits im August gefärbt hatten. An anderen, und dazu gehört bei mir auch der Acer, hat der Baum zunächst im gesamten Wachstum stagniert, dann aber plötzlich einige wenige absurd lange, spirrelige Triebe gebildet, an denen die Internodien deutlich länger (teilweise mehr als doppelt so lang) wie regulär wurden. Was macht man mit solchen Trieben, die weit aus der Krone herausragen und aufgrund der langen Zwischenräume kaum Blattwerk haben? Selbst wenn der Baum im nächsten Jahr eventuell auch andere Triebe länger wachsen lässt und so für Ausgleich im Wuchs sorgt, werden sich diese dann doch mit ihren (hoffentlich) wieder normal langen Internodien ja vermutlich deutlich besser verzweigen als die diese sparsam belaubten wasserschosser-ähnlichen Triebe.
Danke im Voraus für jede Antwort (oder auch Teilantwort), die mir hilft, das alles besser zu verstehen und einzuschätzen.