... Dann hätte es also keinen Sinn die oberen Zweige etwas aufzubinden?
Doch, du kannst versuchen, obere Äste zu stäben (sofern das denn geht - bei meinen Ahörnchen müsste man dafür z. T. Gewalt anwenden, das wär's ja auch nicht). Ich hab's nie probiert, denke aber, dass das - wie bei anderen Baumarten auch - helfen würde zu etwas aufrechterem Wuchs. Beziehungsweise dazu, dass das Hängen der Zweige erst einen halben Meter (oder wieviel auch immer) weiter oben anfängt.
Fürs Stäben dürfte aber Geduld nötig sein: Die hochgebundenen Äste müssen in der neuen, "künstlichen" Gestalt ja erstmal genug Stabilität kriegen. Dafür brauchen sie ein Minimum an Extra-Dicke.
Wenn du dann regelmäßig die unteren, bodennahen paar Zentimeter der Zweige schneidest, tust du dem Baum sicherlich nicht weh. Allerdings dürfte solch ein Schnitt dort die Verzweigung anregen, sprich: du bekämst da unten dichtes, dünnes Zweiggewirr.
Dass Japanahorne so auf Schnitt reagieren, konnte/ musste ich an einem Bäumchen beobachten, das ich aufs Grab meiner Eltern gesetzt hatte. Das wuchs breiter, als es durfte (beim Pflanzen kannte ich die Regeln dieses Friedhofs leider nicht genau genug...), und so haben ihm die Friedhofsgärtner ein paar Jahre lang einen Hausmeisterschnitt verpasst. Ich hab' diesen verhunzten Ahorn dann von dort gerettet und ein zweites Exemplar so gepflanzt, dass es sich keiner Grenzüberschreitung mehr schuldig macht
. Das Erst-Bäumchen, jetzt bei mir im großen Kübel, hat sich zwar gut erholt, es sieht nicht mehr verhunzt aus - es ist aber immer noch viel zu dicht, ich werde im Frühjahr richtig auslichten müssen. Und hoffe sehr, das so hinzukriegen, dass der Kleine Zukunft hat...
@Gartenlady: Oh ja, berichte bitte, das interessiert mich auch brennend.