Mein Sauerkrautexperiment! Die Ergebnisse hatte ich noch nicht veröffentlicht!
Der Sauerkrautversuch ist keine Esoterik. Es geht aber nur mit unsterilisiertem Sauerkrautsaft, d.h. die Milchsäurebakterien müssen noch leben. Einfacher handhabbar ist jedoch Molke.
Es ist wissenschaftlich erwiesen (Feldversuche von Weinbau-Instituten in D und international), dass Milchsäurebakterien gegen echten Mehltau (Oidium) wirksam helfen, nicht jedoch gegen falschen Mehltau, Braun- und Krautfäule, Sternrußtau und soweit ich weiß, auch nicht gegen Botrytis.
Aus diesem Grund wird im biologischen Weinbau bzw. in der Zeit vor der Ernte, wo man aufgrund der Wartezeiten herkömmliche Spritzmittel nicht mehr einsetzen kann, mit verdünnter Molke gespritzt, z.B. 10 % - nicht jedoch mit Milch, denn die Fetttröpfchen in der Milch verstopfen die Düsen und außerdem ist H-Milch sehr arm an Milchsäurebakterien.
Die Wirkung hält etwa 1 Woche bzw. bis zum nächsten Regen an, d.h. danach muss sofort erneut mit Molke gespritzt werden. Molke ist zwar kein "hartes" Spritzmittel, aber hat den großen Vorteil, dass es keinerlei Wartezeit gibt.
Die Molke wirkt auf Oidium wie ein Kontaktgift, d.h. nur an den gespritzten Oberflächen, nicht systemisch. Die Pflanzen sollten also systematisch eingenässt werden. Die Wirkung ist so gut, dass z.B. in Australien, wo es wenig regnet, Molke sehr weiträumig gespritzt wird.
Oidium kommt nicht nur bei Wein, sondern auch bei Gurken, Zuchini, Rosen und vielen anderen Blumen und auch an Apfelbäumen vor.
Gegen falschen Mehltau (Pero) hilft Kaliumsulfit und, soweit ich weiß, auch Kaliumphosfit - ist auch ohne Wartezeit und wirkt zudem als Blattdünger.
Beide Spritzmittel sind für den Menschen bei sachgemäßen Gebrauch völlig unschädlich und müssen vorbeugend gespritzt werden. Befallene Blätter können zwar in den meisten Fällen vom Pilzbefall gerettet werden, aber diese sind danach durch die Schädigung durch die Pilzinfektion nicht mehr lebensfähig. Beim Spritzen sollte deshalb darauf geachtet werden, dass auch Knospen und Jungtriebe ausreichend gespritzt werden, damit diese gar nicht erst befallen werden. Für Zimmerpflanzen sind beide Mittel gut geeignet, da diese für Menschen völlig ungefährlich sind. Das Spritzen sollte aber im Bad erfolgen, damit es an der Tapete keine Wasserflecken gibt. Erst wenn die Pflanzen wieder trocken sind, in die Wohnstube zurück schaffen.
Sehr stark befallene Pflanzen können mit diesen Mitteln nicht mehr gerettet werden, da könnte man unter Beachtung des Arbeitsschutzes nur mit harten und sytemisch wirkenden Spritzmitteln helfen (nicht innerhalb der Wohnung benutzen). Solche Mittel gibt es aber in der Regel nur gegen Befähigungsnachweis für Pflanzenschutzmittel, wie diese Winzer und Landwirte in der Regel besitzen. Diese Mittel sind innerhalb der Wohnung problematisch, vor allem, wenn man Kinder oder Haustiere hat. Mit solchen Mitteln gespritzte Pflanzen sollte man während der Wartezeit außerhalb der Wohnung und unerrreichbar für Kinder und Haustiere unterbringen. Im Sommer geht das oft, aber im Winter ist das in der Regel ein Problem.