Stream of consciousness - eine innovative literarische Erzähltechnik neu entdeckt für Gartenforum-Postings - gefällt mir
Für Außenstehende leider genauso verdaulich wie der Ulysses. ...
So isses
.
Ich picke mir deshalb mal ein paar Details heraus, bei denen ich das Problem/ die Fragestellung kapiert habe (glaube ich wenigstens
).
Und schicke was Grundsätzliches voraus:
So schwer das auch sein mag - man ist ja ungeduldig, will was tun - knöpf dir einzelne Gartenteile bloß nicht isoliert vor. Bei der Arbeit geht das zwar nicht anders; beim Planen solltest du aber versuchen, im Zusammenhang, im Ganzen zu denken. Sonst kriegst du am Ende ein wildes Sammelsurium von Pflanzen, die nicht richtig zusammenpassen. In deinem Garten gibt es so viel Schönes, Eigenartiges, Eigenwilliges, dass es sich lohnt, über Verbindungen/ Verknüpfungen oder aber ganz bewusst gesetzte Kontraste zwischen verschiedenen Gartenräumen nachzudenken.
Jetzt der Detailkram
:
... wer immer fällt braucht Ahnung und ne gute Versicherung. Nachbarhaus, unser Haus, Garage. Der Baum kann nicht nach sonstewo fallen. = Baumklettern und Stückweise Fällen (unsere Idee) oder mit einem großen Kran von der Straße aus kommen, schlug der Mann von der Stadt vor. ...
Guter Ansatz, kann ich nachvollziehen - Professionalität verhindert Kollateralschäden. Dabei kostet Baumklettern in der Regel weniger als Großmaschineneinsatz. So oder so: Vergesst nicht, die Wurzeln rausnehmen zu lassen, so gut es irgend geht (zumindest Fräsen). Das macht das Neupflanzen leichter. Und bremst böse Pilze, die Nachfolge-Gehölze schädigen könnten.
... Birken kommen ab und sollten durch einen anderen Sichtschutz ersetzt werden. Immergrüne Hecke Kirschlorbeer? Palisade mit Rankpflanzen? ...
"Palisade mit Rankpflanzen" ist nicht unbedingt pflegeleicht. Und Kirschlorbeer ist doofes 08/15-Zeuchs, würde ich nur im nötesten Falle pflanzen. Vielleicht eine gemischte - blühende - Wildhecke, wenn der Platz dafür reicht? (Viele laubwerfende Gehölze wachsen so dicht, dass sie auch im Winter Sichtschutz geben.)
... Cotoneaster Hangsicherung ist 50 Jahre alt und ca. 50 cm hoch (wo las ich was von überaltertem 20-jährigen Cotoneaster?) Sollte evtl. mal auf den Stock gesetzt werden, damit er nicht mehr ganz so hoch ist und man von der Gartenebene 2 besser über ihn hinweg in das ca. 5 m tiefere Beet Ebene 3 darunter blicken kann. Anderseits würde der Giersch Hurrah schreien, wenn irgendwo nackter Boden zu sehen wäre...
Schneiden ist sicher gut, verjüngt. Du musst ja nicht soo weit runtersäbeln, dass es nackten Boden gibt
. Und selbst wenn der Giersch kurzfristig die Chance nutzt, auf längere Sicht kriegt er im frischen Cotoneaster-Dickicht keine Luft, kein Licht mehr.
... Omas Rhababer ist durch mangelnde Pflege / Dünger / größer werdende Bäume = mehr Schatten sterbend und kaum noch erntbar. ...
Rhabarber kann extrem alt werden. Ist freilich ein Fresser und will Licht. Ggf. könntest du die Pflanze ausgraben, teilen und an hellem, gut gedüngtem Fleck neu pflanzen - die wird bestimmt wieder
.
... Die hübschen 30 cm hohen Euphorbien mit Blättern wie Kiefernzweige sind hoffnungslos mit Quecken durchsetzt....
Quecken lassen sich sehr gut ziehen, wenn man die durchqueckten Ecken "anatomisch" durchjätet (händisch, z. B. mit einer Zweizackgabel). Erstmal mühsam, hat aber Langzeitwirkung
: wenn weg, dann weg.
... (Kostengünstiger) Wegbelag mit was? ... Kies ist evtl. sehr günstig, aber wie verhindern, dass Kiessteinchen kreuz und quer vom Weg runter fliegen - und kriegt man die jemals wieder weg, wenn man nach einigen Jahren lieber was anderes haben will? ...
Meine Wege habe ich extrem kostengünstig und ohne rückenruinierende Materialbewegungen (Kies, Splitt etc. wiegen elend viel!) angelegt. Ein paar Zentimeter auskoffern (von Hand, mit dem Spaten), glätten, feststampfen. Dann doppelt gelegtes Unkrautvlies drauf, mit kleinen Stahlbügeln am Boden festgeheftet. Zweite Schicht: Zeitungspapier, mindestens 1cm, besser 2cm. Gut anfeuchten - das verbappt so fest, dass nichtmal mehr Quecken oder Rosenausläufer von unten durchkommen. Obendrauf Holzhackschnitzel, 5-10cm dick. Papier und Holzschnitzel verrotten zwar mit der Zeit, aber plusminus 5-6 Jahre hat man Ruhe (dann muss neuer Belag drauf, der alte kommt in den Kompost bzw. - das Holzzeug - als Mulch auf die Beete). Zwischendrin kann man jederzeit ändern, wenn man das will.
Holzhackschnitzel gibt's manchmal spottbillig oder gar umsonst - ich habe einen Förster gefragt, ob ich bei Verkehrssicherungsmaßnahmen an einer nahen Straße was kriegen könnte, und ich durfte mir dann etliche Kubikmeter vom Straßenrand abholen. Für nix. Aber mit selber Schippen und selber Transportieren.
... Dieser ganze Giersch-Phlox Beetabschnitt von 5x5 m ist mir ein Greuel und ich bin zum Schluss gekommen, dass ich ihn weghaben will. Spontane Idee...
Bevor du in verkrauteten Ecken Neues anlegst: Erstmal die Dauerunkräuter raus! (Notfalls ein, zwei Jahre warten, bis wirklich Ruhe ist.) Sonst hast du lange, lange Ärger.
... Auch dieser Beetabschnitt ist leider voll Giersch, ein paar kümmernden Dickmännchen, die den Boden decken sollten, können sich dagegen nicht behaupten. Dicke schwarze Folie unter die Hortensie? ...
Schwarze Folie soll funktionieren. Zeitungspapier oder Pappkarton - dick! - geht auch. Ich habe eine Gierschecke gut zwei Jahre damit zugedeckt (plus Rindenmulch obendrauf), danach war der Giersch mausetot.
Gestalterisch hilft dir das alles natürlich nicht wirklich weiter
... Aber "stream of consciousness" ist, wie Klaus schon geschrieben hat, für Außenstehende wirklich verflixt schwierig
.