Dann hast du vielleicht wie ich auch, möglicherweise Nepata mussinii im Garten.
Meine Katzen mögen sie, sind aber offenbar durch die vielen Pflanzen relativ immun oder auch abgestumpft...
Entweder hat mir vor vielen Jahren die Gräfin damals statt N. faassenii fälschlicherweise direkt die mussinii geliefert, oder aber faassenii, eine Hybride aus einem Elternteil mussenii + nepetella hat entgegen der Feststellung, dass bei ihr keine Samen ausgebildet werden, sich doch rückgekreuzt.
Eine meiner unvergessenen Frustpflanzen war Crambe cordifolia.
Seit ich sie vor über 25 Jahren mal als Hintergrund einer englischen Staudenrabatte gesehen hatte, war ich verbissen hinter ihr her. Damals wunderte mich der gewählte halbschattige, eher feucht wirkende Standort, ordnete doch Hansen/ Stahl, denen ich damals noch bedingungslos glaubte
diese Pflanze in den Lebensbereich Freifläche, 3.3 Felssteppenartige Plätze ein, direkt neben Spornblume, die bis dato bei mir wunderbar gedieh.
Wie ich hoffte, endlich mal eine spektakuläre und ideale Pflanze für meine fränkische Trockenwüste, ich frohlockte. Und nach einigen Jahren fand ich sie dann endlich bei Dr. Hans Simon in seiner Spezialitätengärtnerei, ergatterte gleich mehrere Exemplare, von denen sich aber nur zwei Pflanzen in meinem trockenen Garten überhaupt berappelten. Eine päppelte ich im Kiesbeet, eine andere auf einer vollsonnigen schütterbewachsenen Beetfläche. Tscha, diese mit hohen Erwartungen ausgesprochen standortgerecht verwendete Riesenstaude war der totale Flop.
Der Wasserbedarf ist selbst bei jahrelang eingewachsenen Riesenexemplaren in meinem Garten so groß, dass sie bei mir ständig gegossen werden müssen. Den ganzen Sommer schlappten die Blätter, waren permanent von zig Kohlweißlichraupen und Schnecken hässlich zerfressen, und im Endeffekt gaben diese zerlöcherten vergammelten und immer vorzeitig vergilbten Riesenblätter dem ganzen Beet den Flair eines mit weggeworfenen zerknüllten McDonaldstüten übersääten Straßenrandes.
Ständige Ausputzen war also angesagt, gar nicht so unproblematisch. Für die kräftigen Stiele benötigte ich oft eine Säge und jeder Kontakt mit den Blatthaaren löste allergische Reaktionen bei mir aus.
Dafür entschädigte die möglicherweise aufgrund Wasser- und Nährstoffmangel bei mir nur sehr kurze, allerdings sagenhaft süß duftende grandiose weiße Bienenweidenwolke letztendlich zum Schluß dann irgendwann auch nicht mehr.
Selbstverständlich erwies sich das Ausrotten der Stauden als genauso langwierig wie die Einbürgerung
Hartnäckig und eisern trieben sie jahrelang trotz Abstechens, dann natürlich ohne dekorativen Blütenstand, unverdrossen ihre vergilbenden Blätter durch. Erst Roundup machte der metertiefen Wurzel dann den Garaus.
Aber romantische Illusionen halten sich ja nicht nur aus dem Garten
, trotz aller realistischer Erfahrung, hartnäckig eisern weiter im Kopf, und so vermute ich, wenn mir Crambe cordifolia heute mal wieder zufällig in einem Gartencenter oder einer Staudengärtnerei über den Weg laufen würde, würde ich entgegen jeden besseren Wissens .........
liegrü g.g.g.