Ich schreibs jetzt einfach mal das es geschrieben ist.
Es gibt tatsächlich 2 Welten beim Gemüsesaatgut. Es gibt Sorten uns Shops für Hobbygärtner, und diese tauschen natürlich fleißig untereinander, ernten manchmal selbst Samen und passen so die Sorten an ihre Umgebung an. Das ist gut so.
Auf der anderen Seite gibt es auch Sorten für Profianbau, an die man als Hobbygärtner nicht wirklich rankommt. Zumindest nicht an das Saatgut. Man bekommt diese Sorten aber oft als Jungpflanze. Damit meine ich nicht die überteuerte, viel zu labbrig angezogene Gurke im Kiepenkerltopf, sondern die kleinen Schälchen mit 6 oder 12 Kohlrabi, Salat usw. Wer diese Pflanzen mal angebaut hat weiß, das die nicht unbedingt schlecht sein müssen. Also Profianbausorte bedeutet nicht zwangsläufig das Gemüse schmeckt nach nichts.
Manche Fortschritte in der Züchtung sind auch eine willkommene Verbesserung im Hobbygarten. Wer bringt aber Hobbygartentaugliche Produktneuheiten auf den Markt bzw testet Neuzüchtungen auf ihre Tauglichkeit im Hobbygarten?
Da fällt mir Wolfgang Nixdorf ein, ist jetzt in Rente aber sein Shop-Nachfolger will es ähnlich weiterführen. Neue Sorten aus dem Profianbau testen und wenn sie gut sind, in den Verkauf nehmen, also für Hobbygärtner verfügbar machen. Er bietet aber auch die Klassiker an, wie Paprika California Wonder. Teuer ist er wie viele andere auch. Kann sich aber trotzdem rentieren.
https://www.garten-wn.de/Zu der Geschichte Monsanto Bayer und Co und Saatgut, das auf Herbizide usw abgestimmt ist: In den Amerikas ist sowas beliebt, die wollen einfache Lösungen für ihre großen Felder. Wenn Glyphos nicht wirkt, fährt man eben nochmal drüber und wenn das nicht hilft, fährt man eben nochmal mit doppelt so viel drüber, und nochmal und.... In D gibt es zum Glück gut ausgebildete Landwirte, die Agronomie können und über Fruchtfolgen bzw in den Fruchtfolgen einsetzbare Herbizide, Bodenbearbeitung und Co ihr Unkraut versuchen in den Griff zu kriegen. Also jeder gut ausgebildete Landwirt versteht, das so Praktiken, wie sie in den Amerikas getrieben werden, nicht auf Dauer funktionieren können und eigentlich nur unnötig gute Wirkstoffe verheizt.
Es ist schlicht unglaublich dumm, was da getrieben wird.
Es hat aber nichts damit zu tun, ob eine neu gezüchtete Salatsorte aus dem Profianbau nicht auch im Garten einen Mehrwert bringen kann. Oder auch nicht, oder einfach viel zu teuer ist.