Was bringt Euch im Garten die Ruhe und Entspannung?
Bei mir ist es definitiv die Abendämmerung, also die blaue Stunde, die mich im Garten von selbst ganz ruhig werden läßt. Ich kann dann ganz ohne Hektik einfach in diesem kleinen Garten nur langsam herumgehen, Einzelheiten, wie eine schöne Staude oder Blüte bewundern, aber auch massiv Unzulängliches betrachten, ohne gleich das Gefühl zu bekommen, dass ich mal wieder nur Unfertiges vor mir habe, das es baldmöglichst zu verringern gilt. Gerüche, verblassende oder eben aufleuchtende Farben, Amselgesang und das mich umgebende Wetter nehme ich ohne Aktivitätsbedürfnis einfach nur in mich auf und bekomme oft ein Dankbarkeitsgefühl, das nicht gegenüber auf ein Wemauchimmer ( wie z.B. einen Gott) ausgerichtet ist, sondern einfach nur, dass ich mich froh fühle, dass es mir gut geht und ich hier aktuell ein Teil dieses jetzt für mich schönen und so friedlich erlebten Fleckchens sein darf.
Mit welchen Gestaltungsmitteln lassen sich wirkliche Ruhezonen einrichten? Mir kommt mein Garten irgendwie kleinteilig und hektisch vor, trotz seiner Größe. Gibt es da ganz grundlegende Tricks, die sehr wirksam sind?
Unabhängig von der blauen Stunde hatte ich in jedem meiner nacheinander langjährig besessenen zwei von drei sehr unterschiedlichen Gärten andere selbstgewählte Lieblingsplätze als Ruhezonen. Großartig gestaltet habe ich da nix, irgendwie entwickelte sich das irgendwann von selbst...
Garten 1: einfach eine Decke mittig auf der Wiese, aber entweder in der direkten Nähe einer hohen alten Fichte, oder unter drei alten zusammenstehenden Birken, die mir jeweils Rückendeckung und Schatten gaben mit Blick auf die im Freilauf rumpickenden Hühner, Kaffee, Gartenbuch.
Garten 2: relativ mittig im Garten stand ein kleiner uralter Schoppen, der im rechten Winkel an Nachbars Gartenmauer stieß. Hinter dem Schoppen dicht in der Ecke zum Nachbarn und dicht an einem selbst gepflanzten hohen Sommerflieder ein aufgestellter Holztisch mit vier Holzstühlen. Sitzen auf Stuhl eins mit Füße hoch auf Stuhl zwei,
tagsüber bei der Pause Tass Kaff, abends ein Glas Wein. Der Ruheplatz dort war also eher Typ geschütztes, nicht einsehbares Eckchen.
Der jetzige Lieblingsruheplatz im aktuellem Garten drei entwickelt sich gerade.