Da kann man richtig viel philosophieren - jeder hat einen eigenen Zugang zum und einen eigenen Anspruch an seinen Garten
Ich habe mich schon gefragt, ob Leute, die viel Ordnung und Ruhe in sich drin haben eher zu wilderen Gärten tendieren, und Leute auf der Suche nach Ruhe eher immer wieder versuchen, Ruhe und Struktur in den Garten reinzubringen. Ein Zusammenhang von innen und aussen besteht ja eigentlich immer.
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Ich denke mal, da gibt es alle Variationen.
Ich glaube aber, dass allen Gärten ein klein bisschen klare Struktur gut tut, selbst den allerwildesten, als eine Art Fassung, Rahmen, Rückgrat.
Dieses bisschen Struktur vermittelt dem mustersuchenden menschlichen Gehirn eine gewisse Sicherheit, ein Rückhalt, dass es eine Ordnung gibt.
Nigel Dunnett schreibt in Naturalistic Planting Design von "prospect and refuge"-Situationen in der Landschaft (und im Garten), die dem Menschen am meisten behagen - überschaubare Flächen, unterteilt mit schutzbietenden Unterschlupfmöglichkeiten, oder anders gesagt offenere, flachere Bereiche, die von höheren gerahmt sind, "Zimmer" und "Wände".
Die nicht über- und durchschaubare chaotische Dichtheit eines Dschungels macht Angst.
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Motorengetöse: „ Irgendein Depp mäht immer.“ Bei sehr naher Nachbarschaft kann ich verstehen, dass das nerven kann. Ist bei mir in CH manchmal auch so. Manchmal bin ich aber auch der Depp , wenn auch nicht ganz so laut elektrisch.
"Irgendein Depp mäht irgendwo immer" Mich stören solche Werkzeugmotorengeräusche nicht sonderlich, mag aber daran liegen, dass ich drumherum Hecken habe und insgesamt viel Distanz zwischen mich und Nachbarn bringen kann.
Und wie du schreibst, ich muss ja selber auch lärmen, um einen Zustand zu erhalten, der mir Ruhe spendet.
Oftmals verleitet man wohl die Nachbarn zur Nachahmung, mir fiel schon häufiger auf, dass, wenn ich rasenmähte, entweder parallel oder danach einer der Nachbarn anfing, weil ich ihn drauf gestoßen hatte.
Ich hab durch die Pandemie mehr Ruhe im Garten gefunden.
Einerseits, weil mir der Lockdown zeigte, dass auch eine fast dreimonatige Abwesenheit nicht im Chaos endete, und andererseits, weil auch durch "Hürden" für die Rückkehr nach Deutschland ich länger am Stück dort weilte - und feststellte, wie gut mir das tat, die Arbeiten auseinanderziehen zu können und nicht so extremen Zeitdruck zu haben.
Grundsätzlich immer gut für Ruhe - zahlreiche Sitzplätze