Jo wie gesagt habe ich mich schon etwas damit beschäftigt und kenne glaube ich die wichtigsten Regeln. Meine Bäume sind alle noch sehr jung, manche pflanze ich auch erst noch.Aber möchte eben von Anfang an alles richtig machen. Ich habe Kirsche und Pfirsich am Spalier, diese werde ich beide nach dem Ablesen schneiden, denn hier will ich ja eher wenig Wachstum. Leitäste sind 30* an Draht gebunden. Bei den Niederstämmen werde ich wohl einfach die Ästerunterbinden wenn ich das Gefühl habe sie seien zu steil. Sonst werde ich da am Anfang ja noch nicht so viel machen müssen, ausser der Haupttrieb ist schon zu hoch (und kahl). Ok, dann konkrete Fragen: - Steinobst soll man immer auf Stummeln schneiden Anleitung? An anderer Stelle habe ich aber gesehen dass man dies nicht tun soll, da dieses Holz abstirbt und so den Baum krank macht. Man soll also ohne Stummeln schneiden. Da ich Kobelt aber für sehr kompetent halte, weiss ich jetzt nicht was ich glauben soll.
- manchs Sagen Haupttrieb ja nie Schneiden, andere sagen man müsse, da sonst keine neuen Seitenäste gebildet werden und der Haupttrieb eh viel zu lang wird. - Zwetschge soll man nicht Ableiten Video 2min20 - dann hat es natürlich sehr viele Unterschiede zwischen den Obstsorten, so habe ich schon gelesen dass Kirsche und Zwetschge ihre eigene Schnittgesetze haben, also anderst als z.B. ein Apfel. Ich möchte daher jetzt schon wissen in welche Richtung ich meine Bäume erziehen will. Klar ist auch hier die Routine sehr wichtig, aber wenn ich jetzt schon Fehler vermeiden kann, dann versuche ich das doch. Darum wäre es toll wenn man hier ein gutes Buch hätte wo sogar jede Sorte getrennte betrachtet wird. Allerdings habe ich schon bei Apfelsorten von eigenen Schnittgesetzen gelesen.Ist also wohl so oder so keine exakte Wissenschaft in welcher es nur eine Lösung gibt...
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Obstbaumschnitt (Gelesen 38012 mal)
Moderator: cydorian
Re:Obstbaumschnitt
Hallo Goex,Ich denke bei Kirschen ist ein Schnitt nach der Ernte passend und optimal. Einige Leute hier schneiden die Kirschen auch im Winter, aber ich glaube nicht dass das gut ist. Beim Pfirsich ist ein Schnitt während der Blüte das Normale, wenn nicht das einzig mögliche. Den würde ich auf keinen Fall nach der Ernte schneiden, ich könnte mir vorstellen dass dann lauter reiser kommen, die dann eh nicht mehr ausreifen und dem Baum nix bringen. Habe auch noch nirgendwo gelesen dass man Pfirsiche zu einer anderen Zeit schneiden könnte.Das nur als Anmerkung - viel Erfolg mit Deinen Bäumen und nur Mut! Die meisten Bäume verzeihen viel - nur das Ausschneiden dickerer Äste würde ich bei allen Sorten besser unterlassen, das führt fas immer langfristig zu Fäülnis und vermorschen des inneren Holzes. Da der Baum trotzdem noch Jahrzehnte tragen kann denkt der Beschneider dann der Baum würde das gut vertragen. Hier ist es bspw. gängige Praxis Kirschbäume erst auswachsen zu lassen und dann alle Äste auf halbe Länge zurückzuschneiden....
Viele Grüße aus dem Ermstal !
- Mediterraneus
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Re:Obstbaumschnitt
Einen frühreifen Pfirsich (Juli) könnte man wohl auch hierzulande nach der Ernte schneiden.Wie ein Pfirsichbaum auf (starken) Schnitt reagiert, hängt auch von der Sorte ab. Einige kann man sogar nahezu im Niederwaldprinzip halten, andere treiben gar nicht mehr aus.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:Obstbaumschnitt
ich bin kein gelernte obstbauer. aber ich beschäftige mich seit vielen jahren mit dem anbau und der pflege von spalierobst.schau doch mal auf meine homepage, vielleicht findest du dabei den einen oder anderen brauchbaren tip für dich. und ich habe kaum zeit, die hp zu pflegen, leider...www.bornschein-kd.dekdb
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Re:Obstbaumschnitt
Ich hab jetzt nicht die jahrelange Pfirsichschnitterfahrung,aber ich schneide nach der Blüte,sehe da kein Problem mit dem Ausreifen.
Gruß Arthur
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Re: Obstbaumschnitt
Anfang Juli hatten wir einen Sturm, der den Stamm der Zwetschke Hanita gespalten hat. Die zwei Teile hingen elend da, GG sägte das gleich ab und wir wollten nach der Ernte von den schwächeren 3 Seitenästen den ganzen Baum absägen. Es ist heuer nach fast 10 Jahren die erste richtig Ernte, davor fielen die Zwetschken immer vorzeitig ab. Deshalb war ich auch für absägen.
Aber jetzt, wo die Zwetschken reif sind, schmecken sie mir gut und ich will nicht wieder 10 Jahre warten. Gibt es Chancen, den verbliebenen Stummel vom Stamm zurückzuschneiden und den Baum in Hohlform zu ziehen? Die 3 Seitenäste sind nicht gleich stark, die müsste man wohl auch auf gleich zurücknehmen? Aber wie kann man die Schnittfläche vom Baum gegen Verwesung schützen? So dick wird die Rinde nicht mehr die Schnittfläche zuwuchern können?

Aber jetzt, wo die Zwetschken reif sind, schmecken sie mir gut und ich will nicht wieder 10 Jahre warten. Gibt es Chancen, den verbliebenen Stummel vom Stamm zurückzuschneiden und den Baum in Hohlform zu ziehen? Die 3 Seitenäste sind nicht gleich stark, die müsste man wohl auch auf gleich zurücknehmen? Aber wie kann man die Schnittfläche vom Baum gegen Verwesung schützen? So dick wird die Rinde nicht mehr die Schnittfläche zuwuchern können?

Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
- thuja thujon
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Re: Obstbaumschnitt
Ihr müsst die Schnittfläche nicht vor Pilzbefall schützen. Wichtig ist, das der Baum im Wuchs gehalten wird, das er schneller wächst wie ihn zB Pflaumenfeurschwamm auffrisst.
Ich würde da erstmal gar nichts machen, den Zapfen vom Hauptstamm oben auch stehen lassen, im Winter die Feinäste schneiden und im März den Zapfen vom Stamm absägen, damit er wenigstens etwas überwallen kann.
Ich würde da erstmal gar nichts machen, den Zapfen vom Hauptstamm oben auch stehen lassen, im Winter die Feinäste schneiden und im März den Zapfen vom Stamm absägen, damit er wenigstens etwas überwallen kann.
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Re: Obstbaumschnitt
Danke, Thuja Thujon.
Ist jetzt abscheiden vom Stammrest schon zu spät?
Nochmal den Baum mit Markierung der Äste, der mittlere wächst hinter dem Stamm hoch.

Ist jetzt abscheiden vom Stammrest schon zu spät?
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Re: Obstbaumschnitt
Jetzt bereiten sich die Bäume auf die Winterruhe vor, da herrscht kein aktives Wachstum mehr.
Also ja, viel zu spät, der Baum kann jetzt Schnittwunden nicht mehr überwallen.
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Re: Obstbaumschnitt
Prinzipiell sieht der ganz gut aus. Nächstes Jahr werden ein paar steile Triebe aus dem alten Holz kommen, die würde ich nicht alle entfernen sondern auch ein paar zum weiteren Aufbau und auffüllen der Krone benutzen.
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Re: Obstbaumschnitt
Wäre es nicht besser, die große Schnittfläche nochmal schräger zu sägen, damit kein Wasser darauf stehen bleibt?
Ich verschließe sehr große und frische Wunden noch mit Baumwachs, aber ist wahrscheinlich nicht mehr üblich, wie ich schon mehrmals gelesen habe?
Ich verschließe sehr große und frische Wunden noch mit Baumwachs, aber ist wahrscheinlich nicht mehr üblich, wie ich schon mehrmals gelesen habe?
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumschnitt
Wenn man schräg sägt verdoppelt man schnell mal die Fläche die ungeschützt ist. Und auch schräge Flächen trocknen bei nasser Witterung nicht ab.
Deshalb gilt die Regel, die Schnittflächen so klein wie möglich zu halten.
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Re: Obstbaumschnitt
Okay. :)
Liebe Grüße!
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kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Obstbaumschnitt
Dominik Schreiber von Schreiber Baum in Poysdorf sagt, dass Mitte August bis Mitte September ideal für den Baumschnitt ist, da die Bäume nicht mehr austreiben, aber Wunden noch verheilen können. Dieser Zeitraum gilt für Weinbaugebiete, in kälteren Regionen kann es anders sein. Aber du bist ja im Burgenland, soweit ich gesehen habe, da ist es sicher nicht kälter als im Weinviertel.
Die Aussage von Herrn Schreiber bezieht sich natürlich auf "normalen" Obstbaumschnitt, dein Baum hat eine sehr große Wunde. Frag ihn vielleicht einmal konkret um Rat, er ist sehr hilfsbereit (unter einem seiner aktuellen YouTube Videos oder per E-Mail an seine Baumschul-Adresse. (Kann ich nicht verlinken, da ich noch zu wenige Beiträge habe, aber wenn du Schreiber Baum Poysdorf in eine Suchmaschine tippst, bist du gleich am Ziel.)
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Re: Obstbaumschnitt
Die Baumschule kenne ich eh, habe dort auch schon Bäume gekauft. Ich habe nur Skrupel bei Fragen zu Bäumen, die nicht von dort sind. :-[ :-\ Wenn ich dort war, waren sie immer total im Stress.
Woher hast du denn die Aussage zu dieser Jahreszeit, von einem Film? In deren Youtube-Verzeichnis finde ich nur einen Film zum Winterschnitt. ???
Woher hast du denn die Aussage zu dieser Jahreszeit, von einem Film? In deren Youtube-Verzeichnis finde ich nur einen Film zum Winterschnitt. ???
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
Re: Obstbaumschnitt
Ich würde wie von thuja thujon vorgeschlagen vorgehen, erscheint mir sinnig. Mit einer kleinen Ergänzung: Ich würde im Spätwinter an geeigneten Stellen durch kurze Schnitte bis ins Holz (Kambium muss durchtrennt sein) das Austreiben von schlafenden Augen anregen, durchaus auch noch im Stummel (nicht ganz oben, da beginnt's schon einzutrocknen). Mit etwas Glück kannst du so eine Stammverlängerung nachziehen (die zusätzlich etwas hilft, die Wunde zuzuziehen). Hohlkronen sind baumphysiologisch immer problematisch; die Bäume hauen zeitlebens nach oben ab. Bei Kernobst gelingt so etwas meist recht gut, Steinobst ist da etwas zickiger (die Pflaume allerdings williger als die Kirsche). Falls Austrieb, dann Stummel knapp darüber absägen (gerade, da bleibt kein Regenwasser stehen; mit Handsäge wird die Schnittfläche glatter). Falls nichts passiert, über dem ersten Leitast. In fünf Jahren ist die Wunde bei einem gesunden Baum zu.
Eine weitere Möglichkeit wäre, eine Stammverlängerung aufzupropfen (hinter die Rinde, evtl. auch Spaltpfropfen). Dafür ist die Mitte jetzt allerdings recht kurz abgeworfen; üblicherweise würde der Stummel im Frühjahr bei Steinobst nochmals 30cm zurückgeschnitten; hier gehen halt nur 20cm. Probieren kann man's auf jeden Fall. Ebenso könnte man jetzt eine Sorte in den Stummel einokulieren. Die Rinde könnte dazu, sofern der Baum gut gewässert wurde, schon noch lösen. Die Anwachserfolge sind bei starken Ästen zwar geringer, aber keine reine Theorie.
Alle drei Optionen können problemlos kombiniert werden: Okulieren, Ritzen, Pfropfen. Bis die Rinde zur Blüte im Frühjahr löst, solltest du schon einen möglichen Neuaustrieb sehen. Wenn alles nichts wird, kannst du den Stummel dann im Juni immer noch entfernen und hast nichts verloren.
Eine weitere Möglichkeit wäre, eine Stammverlängerung aufzupropfen (hinter die Rinde, evtl. auch Spaltpfropfen). Dafür ist die Mitte jetzt allerdings recht kurz abgeworfen; üblicherweise würde der Stummel im Frühjahr bei Steinobst nochmals 30cm zurückgeschnitten; hier gehen halt nur 20cm. Probieren kann man's auf jeden Fall. Ebenso könnte man jetzt eine Sorte in den Stummel einokulieren. Die Rinde könnte dazu, sofern der Baum gut gewässert wurde, schon noch lösen. Die Anwachserfolge sind bei starken Ästen zwar geringer, aber keine reine Theorie.
Alle drei Optionen können problemlos kombiniert werden: Okulieren, Ritzen, Pfropfen. Bis die Rinde zur Blüte im Frühjahr löst, solltest du schon einen möglichen Neuaustrieb sehen. Wenn alles nichts wird, kannst du den Stummel dann im Juni immer noch entfernen und hast nichts verloren.