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|26|6|Sobald einer in einer Sache Meister geworden ist, sollte er in einer neuen Sache Schüler werden.  (Gerhart Hauptmann)

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Autor Thema: Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?  (Gelesen 10381 mal)

cimicifuga

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #30 am: 14. Juli 2005, 23:31:46 »

es gibt aber auch viel ...naja...seht selbst ::)

hier hat jemand eine an sich nicht üble sitzmauer mit pinkfarbenen plastik sitzpolstern bezogen. wohl um dem totlangweiligen garten etwas pepp zu geben :-X :P

bad hall wäh.jpg




und über solche grauslichen wasseranschlüsse stolpert man auch andauerend. sowas könnte man doch dezent in der wiese versenken???!!! ::) :-\

bad hall wäh1.jpg

« Letzte Änderung: 14. Juli 2005, 23:32:17 von cimicifuga »
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brennnessel

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #31 am: 15. Juli 2005, 07:32:06 »

cimi, freu mich schon, "deinen" , sarastros und gizis garten zu sehen - hoffe, demnächst ..... ;) !
lg lisl
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critic

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #32 am: 24. Juli 2005, 04:07:55 »

Ich habe ich die Landesgartenschau als Dauerkartenbesitzer schon mehrmals besucht und das ganze Areal von vorne nach hinten und von oben nach unten durchstreift.

Wegen des Kurparks wurde Bad Hall aus der Masse an Landesgartenschaubewerbern ausgewählt. Die Schau findet großteils im schattigen Kurpark statt und dieser „Vorteil“ ist zugleich auch der größte Nachteil. Zuwenig Sonne oder zu viel Schatten bzw. daraus zu viele Schattenpflanzen: Bergenien, Hostas, Farne, u.a.m. so weit das Auge reicht.

Die Schau besteht im Grunde aus
o dem Kurareal mit Prachtstaudenbeeten,
o dem schattigen Kurpark mit herrlich alten Bäumen und hineingepfropften verschatteten Schaugärten,
o einer sonnenüberfluteten „Blumenwiese“ mit Wechselflor (Gartenblumen),
o einem Konzentrat an Schaugärten im hinteren Teil
o und dem Auwaldbereichen im Umfeld des Sulzbaches.

Die bunten Tulpenbeete im Frühling waren sicherlich eine Pracht. Ist auch nicht so schwierig, Farbabstufungen mit Hilfe von Tulpenkatalogen zu komponieren. Der Übergang zwischen abgeblühten Tulpenbeeten und noch nicht aufgepäppelten Sommerblütenflor war drei Wochen lang schlichtweg eine Katastrophe. Ein Nepp für die damaligen Besucher. Pflanzabstände von 70 cm, im Schatten hochaufgeschossene Stängel und langstielig „umgefallene“ Pflanzen machten etliche Staudenbeete zum optischen „Krautacker“. Gestalterisch schlecht ist auch, daß an manchen Wegen Staudenarten gemischt gesetzt wurden, anstatt in Gruppen und dieses Mischmasch nicht gerade begeistert.

Jetzt im Sommer ist der Anblick schon wieder etwas besser, wenn man eine Landesblumenschau erwartet.

Die 29 Themengärten laut Übersichtsplan oder Homepage findet man/frau in dieser Anzahl gar nicht. Eine Art „Bauernfängerei“:

Den „Steingarten“, den „Wellness- und Therapiegarten“, den „Robert-Stolz-Garten“ und den „Gemüsegarten“ der Gemüsebauern, laut Homepage, habe ich trotz intensiver Sucherei noch nicht gefunden. Den „Ziergarten“ (mit der grauslich lila Bank) übersieht man leicht, den wunderschönen Villengarten findet man nach geduldigen Suchens hinterm Seifenshop.

Der „Moderne Rosengarten“ geht gerade als „Sichtungsgarten“ durch, wo man die Sorten besichtigen kann, Gestaltung nur in zaghaften Ansätzen.

Wenn man die zwei Meter hohen blütenübersäten duftenden Rhododendren-Riesen kannte, die einem (un)„romantischen Rosengarten“ weichen mussten, kommen einem immer noch die Tränen. Für die Romantik fehlt einfach die Abgeschlossenheit.

Wenn die Gärten im Jahr 2100 wirklich alle so aussehen wie der „Futuristische Garten“ dann bin ich froh, bis dahin schon das Zeitliche gesegnet zu haben: fantasielos und öde. Gottlob wurden vom Gesamtkonzept dieses Familiengartens nur der (laut Begleittext) „typisch auf die männlichen Bedürfnisse (Offenheit, Freiheit, Wahrnehmbarkeit) abgestimmte MANN-Garten“ realisiert (frau weiß ja, die Hobby-Gärtner und Gartenschau-Besucher sind zum Großteil männlich). 2005 kann mann sich auf eine dort vorhandene ordinäre Bank legen und zum Himmel starrend träumen, 2100 wird daraus (laut Begleittext) ein „fantasyscan“ auf einer „imagination couch“, die seine Sehnsüchte scannt und auf das „atmosphere tape“ projiziert, um Harmonie zu finden.

Der daneben situierte „Garten der Geheimnisse“ weist alles mögliche auf, nur nicht Geheimnisse. Außer diese sind so geheim, daß nur die Gestalter sie kennen und sie dem tumben Betrachter nicht auffallen. Suchen bringt nichts, denn der Garten ist gut überblickbar. Ja wo sind sie denn nur, die Geheimnisse?!?

„Gräberhain“, „Kirchengarten“, Stiftergarten“ „bunte Steine“ (von Kinderhand beklebte Würfel) kann man wirklich nicht als „Themengärten“ erkennen. 12 phantasievolle Grabkreuze mit 3 x 4 gleichen öden Einheitsblumen ergeben längst keinen Themengarten. Ein paar Ruhebänke oder Stahlplastiken detto.

Der Hostagarten - mit Verlaub – ist eine Ansammlung von schütter besetzten Staudenbeeten, frei von Gartengestaltung. Quasi nur Sichtungsbeete für Leute, die noch keine Hostas kennen (obwohl der restliche Kurpark überfüllt damit ist). Nicht einmal ein repräsentativer Querschnitt durch Sarastros Schatzreich. Da ist sein Schaugarten bei seiner Gärtnerei tausendmal schöner. Hätt besser werden können, Herr Chef!

Daß der „Hostagarten“, der „Hortensiengarten“ und der „Tagliliengarten“ begreiflicherweise in den ersten Monaten seit der Eröffnung am 26. 4. nicht viel zeigen konnten ist verständlich, aber halt auch kein Zugpferd für Leute, die zur Eröffnung 29 Themengärten suchen!

Nicht umsonst leitet sich der Begriff des Gartens vom „umschlossenen Raum“ ab, solche umschlossene Themengärten findet man mit viel Phantasie nur fünf an der Zahl, der Rest rangiert unter „Parkbehübschung“ bzw. „mageres Blumenbeet“ bzw. „Installation“. Als Gärten fallen da auf: Der großartig angelegte „Villengarten“ (kein Vergleich zum Chaos vorher), der „Augengarten“ (na ja, auch eher ein Behübschungsgarten mit Pseudo-Story), der „Garten mit tropischem Flair“ (sehr heimelig, üppigst bepflanzt und abwechslungsreich), der „Siedlervereinsgarten“ (bunt, mit Speis und Trank, effektiven Organismen und etwas zuviel Gartenkitsch-Figuren) und der „Bauerngarten“ (der vorher schon da war und nur einen neuen Zaun erhielt). Genau diese 5 Gärten sind es wert, die Landesgartenschau als „Gartenschau“ zu bezeichnen. Ergänzt noch vom Kiesgarten und Gemüsegarten der Gartenbauschule und dem Meditationsgarten. Der „Garten der Formgehölze“ ist zwar meditativ schön, aber eher weniger für „Otto Normalverbraucher“.

Interessant und spaßig ist der „Hortensiengarten“, speziell wenn man den Kegel betritt und neue Sichtweisen auf die Umgebung findet. Lustig ist, daß im „tropisch“ veralgten 4 m²-Tümpel mehr klare Sicht herrscht, als im High-Tech-Filter-Schwimmteich. Arg grauslich ist der „Naturgarten“ mit seiner Natursteindemo und beispielhaften Demo-Naturpflanzen. Holzdecks aus Urwald-Tropenholz beim Badegarten und Meditationsgarten. Künstlich steril wirkt der Kiesgarten der Schule, weil Schotter zweier Körnungen verwendet wurde, anstelle von Wandschotter unterschiedlicher Körnung. Teichfolie sieht man ganz deutlich im „Siedlervereinsgarten“ und im „Badegarten“, das sollte bei einer Vorzeigeschau nicht vorkommen. Der „Baumschulgarten“ ist eine Sammlung von Bäumen und Sträuchern unterschiedlicher Größe und Umfangs, das Warum und Wieso erfährt aber der Besucher nicht. Der „Ruinengarten“ aus arg zusammengepappten Kantsteinen könnte mehr Gespür bei der Pflanzenauswahl vertragen. Und in einer durchschnittlichen Gärtnerei sieht man genauso viel wie bei der „Balkonblumenschau“. Wenn im „Schattengarten“ Pflanzen im 70cm-Abstand sich verlieren, fragt man sich wirklich, ob manche Schaugärten nicht schon im ersten Schaujahr etwas gleichsehen sollten (die uninteressanteren Schaugärten im vorderen Parkteil bleiben 5 Jahre bestehen, die tolleren Schaugärten unterhalb des Bauerngartens kommen nach Ende der Schau alle wieder weg).

Für Kinder gibt es mehr als genug Spielgeräte. Der „Streichelzoo“ ist mit zwei Ziegen etwas sehr dürftig geraten, der Holzplankenweg im „wilden Auwald“ hätte auch abenteuerlicher ausfallen können.

Jeder Gartengestalter erhielt 25.000 Euro Förderung für seinen Themengarten. Bei manchen fragt man sich wirklich „WOFÜR?“

Resumee:
Landesblumenschau statt Landesgartenschau. Einzelne Gartengestaltungen, die durchaus sehenswert sind und alleine die Fahrt dorthin lohnen, aber zuviel darf man sich nicht erwarten.
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cimicifuga

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #33 am: 24. Juli 2005, 08:46:16 »

Als Gärten fallen da auf: der „Garten mit tropischem Flair“ (sehr heimelig, üppigst bepflanzt und abwechslungsreich),

im ernst? den fand ich schrecklich . was da alles kreuz und quer zusammengepflanzt wurde ist grausam. und dass der plattenweg endet und man vom besucher verlangt im gatsch weiterzugehen ist irgendwie nicht positiv zu sehen. einzig die pinkfarbene pergola ist nett 8) die hat was.
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Katrin

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #34 am: 24. Juli 2005, 13:50:27 »

Hi Critic,
das ist mal eine tolle Zusammenfassung! Ich war vorletzte Woche dort und war eigentlich sehr enttäuscht. Leider habe ich keine Bilder, da meine Kamera genau an diesem Tag beschloss, ihre Tätigkeit einzustellen und Auslöser und Zoom auf einmal nicht mehr gingen.

Der Eingang und das Ambiente rund um die Kassa jedenfalls sind schon mal ein Witz: Einjährige, die langhaxert herumhängen, Petunien (!), die in unbeschreiblichem Pink über Mauern hängen sollten, dies jedoch nur bedingt machen. Dann nach dem eigentlichen Eingang gleich das Nächste: Wie jedes Jahr, schon seit Ewigkeiten, ist das große Rondell vor dem Kurkaffeehaus mit Einjährigen bepflanzt, völlig einfallslos sind ein paar Dahlien, Tagetes und andere zu einem tollen (?) Kontrast zusammengefügt (Absicht oder alte Gewohnheit?).

Der Tagliliengarten im Schatten war eine große Enttäuschung für mich. Ich weiß, was man mit Taglilien alles ausrichten kann. Jedenfalls wesentlich andere Dinge als x Sorten einfach knapp nebeneinander in ein Beet zu stopfen...

Der Park an sich ist natürlich wunderschön. Die alten Bäume ergeben einen tollen Hintergrund für die verschiedenen Kunstobjekte, die auf den Wiesen und Lichtungen ausgestellt sind. Das finde ich wirklich schön!

(Fortsetzung folgt gleich dann)
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"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich

sarastro

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #35 am: 24. Juli 2005, 15:47:27 »

Also, da ist eine ganz große Falschmeldung:
25.000 Euronen als Förderung habe ich nie gesehen, schön wär's!!
Es konnte jeder Garten bis zu 25.000 € gefördert werden, so stehen die Aktien. Also wenn ich es böse gemeint hätte, wären 1000 Hosta zu 25,- hineingekommen, inkl. Arbeit.

Dann kamen in meinem Hostiengarten immerhin 65 Sorten hinein, mehr sollten es nicht werden, dass kein Sammelsurium entsteht. Und dann muss man mit Verlaub den Funkien mindestens 2 Jahre Anlaufzeit zugestehen, erst dann wirkt er so richtig. Außerdem habe ich bewusst sehr starke Solitärs gepflanzt. Und dieser Garten bleibt auch gegenüber anderen als einer der wenigen Themengärten stehen. Dies ist das Los und Leid einer Gartenschau: Es wird immer viel zu spät gepflanzt.

Die sonstige Kritik kann ich durchaus teilen, nur dass der Garten mit tropischem Flair soviel Anklang findet, liegt an der Geschmacklosigkeit und Unwissenheit der Leute. Die wissen gar nicht mal ansatzweise, was da für ein Kauderwelsch beinand steht! Zugegebenermaßen ist er nett verspielt, doch die Besucher werden anhand mangelnder Aufklärung wegen völlig falscher Plfanzenverwendung in die Irre geleitet. Und die Gärten unterhalb des Bauerngartens sollten wirklich geschliffen werden. Wer übernimmt hier die hohen Pflegekosten? Einzige Ausnahme ist der Kiesgarten von Ritzlhof, dieser kann jedoch auch kein einsames Inseldasein anstreben.

Der Hortensiengarten ist doch alles andere als ein Hortensiengarten, hier erwarte ich mir wie auch bei vielen anderen Themengärten viel mehr! Er müsste eher "Ein Kegelstumpf" heissen. Nur 'Anabell' verwenden in so einer herrlichen Umgebung ist fatal. Es gibt so wunderschöne Hortensien, jammerschade über die vertane Gelegenheit.

Schon erwähnt, aber hier noch einmal: das Sträflichste ist der Rhododendronteil, der aussieht, als hätte man einen Baumschuleinschlag versetzt. Hier sind zig Euro in den Wind geblasen worden.

Schön finde ich den Rosengarten von Halbartschlager, mit teils gekonnt verwendeten Staudenkombinationen. Der Villengarten war nur sehr, sehr teuer, einen Pepp hat er nicht.

Katrin, deine Kritik an den Hemos ist mehr wie berechtigt! Hier hätten die Herren Architekten, die anderen Themengärtnern viele unnütze Vorschriften machten, wirklich auf eine gute Pflanzenverwendung wert legen können und dies unter Bezugnahme eines guten, sonnendurchfluteten Standort! Hems sind zu wichtige Pflanzen, als dass man sie so lieblos ineinanderpfercht, noch dazu im Vollschatten und dann nochunter einer amerikanischen Werbekampagne.

Dass man die 29 Themengärten nicht findet, da bist du selbst schuld, wenn du keine Flyer oder Hinweisschilder beachtest.
« Letzte Änderung: 24. Juli 2005, 20:35:40 von sarastro »
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sarastro

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #36 am: 24. Juli 2005, 20:36:06 »

Oben noch einige Ergänzungen angebracht!
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cimicifuga

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #37 am: 24. Juli 2005, 22:30:03 »


Dann kamen in meinem Hostiengarten immerhin 65 Sorten hinein, mehr sollten es nicht werden, dass kein Sammelsurium entsteht.

sarastro, ich finde nicht dass du dich rechtfertigen solltest. 65 hosta-sorten sind ja schon um ein vielfaches mehr, als die meisten leute in ihrem leben je gesehen haben. die meisten stehen nur dort und wissen mit der vielfalt eh nix anzufangen - für viele leute sind 10 sorten schon genug, wenn man schaut, was für publikum dort rumläuft ::) :-X
für diese leute sind die knallbunten rabatten genau das richtige 8)
*ätzmodusaus* :-X
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sarastro

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #38 am: 24. Juli 2005, 23:12:00 »

Man hätte auch einen Hostagarten wie die Amis machen können. Lindwurmartige Reihen, jede Zeile eine andere Sorte, stark kontrastierend und das Ganze mit Liriope eingerahmt. Dann hätten sich sicher auch einige das Maul verrissen! Hätte, könnte.... ::)

Das nächste Mal, aber dann....!
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critic

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #39 am: 25. Juli 2005, 00:58:22 »

Den Landesgartenschaubesuchern darf man wohl folgende Merkmale zuteilen:
1.)   Die örtlichen Dauerkartenbesitzer, die „Ihren“ Kurpark als Naherholungsgelände sehen und fast jede Woche einmal durchgehen
2.)   Die Besucher, Stadt- und Landmenschen, die nur schöne Blumen sehen wollen und nur diese auch sehen.
3.)   Besucher, die Ideen für ihre Gärten daheim suchen und in Gedanken mit heim nehmen wollen
4.)   Fachkundige, die jedes Pflänzlein und deren Standortansprüche kennen
5.)   Fachkundige, die eine Vorliebe für Gestaltung haben
Wobei es durchaus Leute gibt, die mehrere dieser Merkmale gleichzeitig aufweisen.

Ich zähle nur die Merkmale 1+3+5 zu meinen Eigenheiten.

Leute mit Merkmal 4 erkennen natürlich, daß Hemerocallis im Schatten nicht so schön zur Geltung kommen, wie im Sonnenlicht, bloß ist das Leuten der Kategorien 1, 2 und 3 herzlich wurscht. Und die Taglilien blühen trotzdem, weil sie von alldem nichts wissen. Im „Tagliliengarten“ sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, sprich es ist eine Ansammlung von Edel-Pralinees. Gesehen, übersehen und abgehakt. Ein schnöder Sichtungsgarten, genauso wie der Hostagarten, ohne Spannung , ohne Kontraste. Im vielgeschmähten „Garten mit tropischen Flair“ blüht derzeit u.a. EINE gelborange Hemerocallis mit drei Blüten, die ein Wahnsinn an Farbe und Substanz ist, hochinteressant neben gelblaubigem geschlitztblättrigem Traubenholunder situiert und diese nur eine Sorte ist dann die herausragende Königin, die für Vieles versöhnt. Da lechzt der Fotograf. Sie ist „das krönende Minzeblatt am Eisparfait“.

Die Pflanzenkombinationen der Christine Orel sind durchaus geil. Krauseliger grüner Blätterkohl neben Coleus, Tagetes, Zinnien und Löwenmäulchen. Ein Stockwerk drüber die rötlichen Rizinuspflanzen oder vorher die hunderte Steppenkerzen. 3 Ebenen: Polsterpflanzen, mittelhohe Pflanzen, hohe Pflanzen. Farbkontraste, Blattkontraste, u.s.w. Durchaus sinnesanregend im öffentlichen Park für Leute des Merkmals 5, aber vermutlich wenig geeignet für die durchschnittlichen und auch für die fachkundigeren Besucher mit dem Merkmal 3. Show as show can. Haute Couture, aber nicht Pret-a-porter.

„dass der Garten mit tropischem Flair soviel Anklang findet, liegt an der Geschmacklosigkeit und Unwissenheit der Leute“
Stimmt. Für Leute der Kategorie 4 muß er ein Brechmittel sein. Wie kann man nur Clematis und Dahlien in den staunassen Lehmboden setzen und sie blühen trotzdem. Die Konifere im Vorgarten ist gestalterisch schrecklich und trotzdem bleibt lustigerweise jede zweite Mittsechzigerin verklärt vor ihr stehen (was man beobachten kann, wenn man sich an besucherstarken Tagen auf der originellen roten Bank ausruht). Ein Vorgarten mit nur 5 Arten wäre wirklich stilvoller. Meine Bekannten und Freunde (der Kategorien 1, 2, 3 und 5) und manche Leute, die sich dort im Gästebuch verewigen, sehen ihn trotzdem als schönsten Garten der ganzen Anlage, auch oder deswegen, weil er nicht so „g’schleckt“ ist wie die anderen. Gut daß es verschiedene Geschmäcker gibt, sonst sähe man nur 29 (?) gleiche Gärten. Und so ist für jede(n) was dabei. (Ich tät zumindest nicht jeden, dem dieser Garten gefällt, als „geschmacklos“ und „unwissend“ denunzieren oder will sich da wer dadurch selber höher heben?). Wahrscheinlich liegt es aber nur daran, daß die restlichen Gärten „so schwach“ sind und unter Blinden ist dann eben der Einäugige der König. Mir persönlich gefällt es allerdings auch besser, daß die Hostas dort so dicht gesetzt wurden, daß sie NICHT auseinanderfallen und SCHON IM AUSSTELLUNGSJAHR alles fertig aussieht. Warum soll ich zwei Jahre warten müssen? Nett, daß ich erstemal in meinem Leben gelbblühenden Sommerflieder blühen sah oder Pawpaw entdeckte, ob beide unseren Frösten widerstehen, ist natürlich eine andere Frage. Bei der heidelbeerjoghurtlila Pergola scheiden sich zwar die Geister, Jüngeren gefällt sie besser als Älteren, trotzdem finde ich sie nicht „geschmacklos“. Das, was diesen Garten auszeichnet, ist eben das Nebeneinander, das Gemisch, das dschungelhafte Mischmasch und der geschlossene kleinräumige Raum samt urigem Quellstein. Und daß immer etwas blüht, was man in etlichen anderen Themengärten schmerzlich vermisst. Wenn ich einen Dschungelgarten betrete, möchte ich sogar auf weichem Naturboden oder Rindenmulch gehen (und pfeife auf jedwede Pflasterung. Die Pflasterung dort ist auch noch zuviel). Auch wenn der Boden den tagelangen Regengüssen nicht standhält. Rindenmulch als Weg ist besser, als mit Rindenmulch schüttere Beete zu kaschieren.

„Zugegebenermaßen ist er nett verspielt, doch die Besucher werden anhand mangelnder Aufklärung wegen völlig falscher Pflanzenverwendung in die Irre geleitet.“
Soweit ich erfuhr, durften in jedem Themengarten nur 20 Pflanzen beschildert werden und überhaupt KEINE ANDEREN SCHILDER aufgestellt werden, wie sollte so Aufklärung funktionieren? Die Beschilderung der Schaugärten und der ganzen Schau ist sowieso ein Schmarrn. Sind die dunkellaubigen Pennisetum in den Prachtbeeten winterhart ? Die Infotafeln schweigen sich aus. (Bei einer Sonnenuhr gab es auch einmal grünweiße Grünlilien-Zimmerpflanzen ausgepflanzt als Umrandung. Sah wirklich toll aus. Nach dem letzten Spätfrost mussten die kümmerlichen Reste schnell ersetzt werden). Warum erklären keine Tafeln, warum Farbkontraste in den Beeten gemacht wurden, was die Gestaltungsfeinheiten des „Garten der Geheimnisse“ sind, wie tief ein Schwimmteich sein soll oder wie Gestaltungen für den Hausgebrauch machbar sind? Eine Schau nur zum Blumen schauen?

Das Thema „Hortensien“ wurde dem ausführenden Gestalter des Hortensiengartens aufgedrückt. Natürlich hätte er noch mehr draus machen können, als den Parkbehübschungskegel zur neuen Sinneswahrnehmung. Die rund 200 Fingerhüte, die im Juni dort um die Wette dufteten, haben für mich ein bisschen zur Versöhnung beigetragen. Ein einzelner Fingerhut duftet sehr schwach, aber die Masse hat’s wirklich gebracht!

„Dass man die 29 Themengärten nicht findet, da bist du selbst schuld, wenn du keine Flyer oder Hinweisschilder beachtest.“
Tja, wo präsentieren denn wirklich „die Oberösterreichischen Gemüsebauern besondere und alte Gemüsesorten? Nur im GEMÜSEGARTEN auf der Homepage, aber nicht am Papierfaltplan und auch nicht im Kurparkgelände. Tät mich auch interessieren, wo „Steinobjekte und Skulpturen“ im STEINGARTEN in Verbindung mit Gräsern und Kiesflächen als Beispiel für die Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten heimischer Steinmaterialien“ gezeigt werden? Wieder nur auf der Homepage, aber nicht am Papierfaltplan und auch nicht im Kurparkgelände. Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll, weil ich mir unter einen „Garten“ was anderes vorstelle, als ein paar behübschende Staudenbeete unter Schattenbäumen („Kirchengarten“, „Stiftergarten“) oder 20 bepflanzte Kugelgriller (!), die per Wortspende zum „Grillgarten“ geadelt werden.

Damit der Thread noch nicht endet: Was Sarastro unter „Pepp“ und „richtiger Pflanzenverwendung“ oder überhaupt „Gestaltung“ versteht und wo er alles im Kurpark Bad Hall findet, tät mich gern einmal interessieren. ::)
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Habakuk

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #40 am: 25. Juli 2005, 01:28:07 »

...tät mich auch interessieren... ;)
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riesenweib

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #41 am: 25. Juli 2005, 07:32:28 »

ich lese jetzt schon einige berichte von gartenschauenberichten (nicht nur von der in Bad Hall). ein grosses problem für die rezeption durch den geneigten (oder ungeneigten 8)) besucher scheint zu sein, dass unklar ist für welches zielpublikum welche ausstellungsbereiche gemacht werden. oder dass vielleicht für manche zielgruppen gar nix in der schau ist.

da wäre intensiveres "kommunizieren" von vorteil. oder vielleicht liegt das problem auch darin dass nur kommuniziert wird?

eine zuordnung der themenbereiche in einem flyer (folder, begleittext, faltplan) a la Critic's einteilung (oder ähnlicher) wäre sehr gut.

lg, brigitte

« Letzte Änderung: 25. Juli 2005, 07:32:52 von riesenweib »
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will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)

Katrin

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #42 am: 25. Juli 2005, 11:41:59 »

(Fortsetzung folgt gleich dann)

Dass Sarastros Hostagarten heuer noch nicht wirklich wirkt sollte man unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit dieses Gartenbereichs beurteilen. Beete, die nächstes Jahr bereits wieder Geschichte sind, brauchen sich über korrekte Pflanzabstände selbstverständlich keine Sorgen machen. Jemand, der schon einmal ein Schattenbeet bepflanzt hat, wird wissen, wie eng es darin nach einiger Zeit wird. Und ein Beet einfach vollstopfen ist - siehe die schon öfter erwähnten Hemerocallis - wie wir hier so schön sagen, 'dodlafoch', aber eine Anlage so zu gestalten, dass sie in fünf Jahren schön anzusehen ist, das ist eben etwas anderes.
Wem diese Vorgehensweise nicht behagt, der sollte vielleicht das Grundprinzip dieser Gartenschau, nicht aber die Pflanzweise kritisieren.

Critic, deine Einteilung der Besucher finde ich recht gelungen. Trotzdem ist sie ein schlechtes Argumentationsmittel, denn eine Gartenschau sollte sich weder zum Ziel machen, allen zuzusagen noch einzelne Gruppen bedienen. Sie sollte schlicht und einfach für alle etwas bieten. Und vielleicht bin ich zu verwöhnt, extravagant oder was weiß ich, jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck, mir würde etwas geboten. Das mag jetzt abgehoben klingen, aber eine Spur mehr hatte ich mir schon erwartet, bei dem Theater das gemacht wurde und dem wundervollen Ambiente, das schon so lange besteht und eigentlich schon von alleine wirkt. Dadurch punktet das Konzept hingegen vor allem: Würde man die selben Themengärten auf Neuland pflanzen, wäre es gar nix! So ist zumindest der Park ein Erlebnis.

Und um bei der Einteilung zu bleiben: Personen der Merkmalgruppe 4 könnten leicht befriedigt werden und gleichzeitig würden Gruppe 3 und 5 etwas von standortgerechter Pflanzung lernen. 1 und 2 würde kein Unterschied zu jetzt auffallen. Allen wäre geholfen. Deshalb meine Frage: WIESO muss man Geranium sanguineum im Vollschatten setzen? Weshalb? Da predigen Gärtner und Pflanzenliebhaber jahrelang, was wo am besten gedeiht und eine einzige Gartenschau - von angeblich Kundigen geplant und ausgeführt! - (mit ihrem vermutlich großen Nachahmungseffekt) macht das alles wieder zunichte! So etwas verstehe ich nicht. Das müsste einfach nicht sein!!! Und es gäbe noch viele weitere Beispiele.

Ein tolles Panorama bietet die Aussichtsplattform am Ende des Waldes, wo der Blick dann über die neuen Gartenbereiche schweifen kann. Das ist wirklich ein schöner Platz! Die Einjährigen unten sind wieder Geschmackssache, aber grundsätzlich möchte ich diesen Teil der Anlage als gelungen bezeichnen. Die schmalen Beetstreifen mit jeweils wenigen Pflanzenarten flächig gepflanzt, die sich hinunter zum Auwald erstrecken, ergeben einen interessanten Effekt. Das fand ich schön.
Überhaupt wäre die Konzentration auf den Gesamteindruck vielfach lohender gewesen als kleine Gärten anzulegen, durch die man sich dann durchquetscht und die voll von kolportierten 'liebevollen Details' sind... nunja. Ein aus Weidenruten geflochtenes Auto mag kreativ sein. Ob es passt ist natürlich eine andere Frage. Oder der Garten mit der Ruine; ich finde die Idee grundsätzlich gut, aber die Umsetzung schaut dann so aus, als hätte sich niemand auch nur die Mühe gegeben, diese Ruine alt aussehen lassen zu wollen!

(weiter gehts nachher)
« Letzte Änderung: 25. Juli 2005, 11:44:18 von Katrin »
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"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

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cimicifuga

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Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #43 am: 25. Juli 2005, 14:22:45 »

oder 20 bepflanzte Kugelgriller (!), die per Wortspende zum „Grillgarten“ geadelt werden.
Das war aber das witzigste auf dem ganzen gelände 8) ich hab mich krumm gelacht - endlich was, das meine aufmerksamkeit erregte :-X ;D
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sarastro

  • Gast
Re:Landesgartenschau Oberösterreich 2005 Bad Hall - Wer war schon dort?
« Antwort #44 am: 25. Juli 2005, 20:32:23 »

Einen Pepp auf der LGS können nur Fachleute vollbringen, die entweder

  nur auf Effekthascherei aus sind
  mit künstlerisch wertvollen Beiträgen
  futuristische Beiträge mit geistig sinnvollem Hintergrund
  eine gute und nachhaltige Pflanzenverwendung demonstrieren
  mit geringem finanziellen Aufwand eine maximale Wirkung erzielt
  wurde (Recyclinggarten der Firma Z&L, damals in Schmiding)

oder ganz einfach mit Beiträgen, wo sich der Besucher nicht auf den Arm genommen fühlt, diese in irgendeiner Weise nachvollziehen kann.
 
Eine Gartenschau muss vielfältiger Natur sein, sollte eine Nachhaltigkeit mit sich bringen und sie kann es aber nicht allen recht machen. Ein Pflanzennarr ist hier meist von vorne herein fehl am Platz! Dieser möge eher in einen Botanischen Garten gehen. Aber sie kann wegweisend sein und hat aber sicherlich nicht den Anspruch, sich mit Internationalen Gartenschauen zu vergleichen, in welcher Weise auch immer!

Bei meinem Hostagarten hätte ich natürlich noch mehr auf gestalterische Wirkung Rücksicht nehmen können, mit halbvermoderten Baumstämmen, einigen Gehölzen, Stichwegen, etc.
Aber gerade hier in einem Funkiengarten steht immer der Aufwand zum Ertrag im Vordergrund, und erst recht die Pflanze!
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