(...) Da sie auch verglichen zu vielen anderen Bäumen wesentlich kurzlebiger sind, ist m.E. eine Anpflanzung zwar gut zu überlegen, es ist aber nicht so "moralisch verwerflich", wenn man nur die nächsten 40 Jahre im Auge behält ...
Liebe Grüße von Iris
Nun ja, meine 3 haben gerade die 50 überschritten und zeigen noch keine Ermüdungserscheinungen. Nur typisch für sie ist, dass sie regelmäßig Reisig abwerfen, aber das hält ja den Rücken jung und ist gut für den Kompost.
Das Eintrocknen der Zweige wird durch den "natürlichen Lichtmangel" verursacht, der in den Kronen großer Birken herrscht:
It is their (their=weißrindige Birken) need for strong light which results in the mostly thin, open canopy of leaves. Shaded twigs and branches in the interior of the crown abort and are shed as their leaves cannot make more 'food' by photosynthesis than they use in respiration. This is why so many thin, dead twigs are found under birch trees. Intolerance of shade makes the birches of subgenus Betula sections Betula (= B. pendula, B. pubescens, B. papyrifera und weitere) and Dahuricae (= Betula dahurica, B. nigra und B. raddeana) unsuitable for plantings in any low light situation, whether between tall buildings or in the shade of other trees.
(aus: The Genus Betula (Kapitel Cultivation) von Kenneth Ashburner und Hugh A. McAllister).
Bei der Führung hat uns Paul Bartlett darauf hingewiesen, dass die dunkelstämmigen Birken besser Schattierung vertragen als die weißrindigen, die als klassische Pionierbäume sehr lichthungrig sind. Von Betula utilis der Sektion Costatae gibt es die stark weißen Sorten wie von Mrs. Alchemilla genannt, aber es gibt auch schokoladenfarbig/mahagonifarbig gefärbte Rinden, von denen man ausgehen kann, dass sie verglichen zu den "weißen Schwestern" noch eher im Bestand wachsen können. An der bei B. utilis doch recht kompakt wachsenden Krone erkennt man, dass aber auch die weißrindigen Sorten von B. utilis wesentlich mehr Schatten vertragen als die ganz offen wachsenden heimischen B. pendula und B. pubescens.
Vielleicht sollte man das bei der Standortwahl auch berücksichtigen.
Ach ja: Betula alleghanensis und B. lenta habe ich übrigens in den Great Smoky Mountains (Appalachen) in North Carolina mitten im Wald wachsen sehen. Sie sind dort auch wesentlich langlebiger als unsere Pionierbirken und haben tatsächlich eine Rinde eher wie Buchen, nur glänzend.
Viele liebe Grüße von Iris