Hallo Andreas,
hier Dauerregen, kann draußen nix machen. Daher viel Gschwätz
Ich fotografiere seit 35 Jahren mit Nikon SLR, es hätte aber auch Canon sein können. Vollformat war natürlich selbstverständlich, toller Durchblick mit den Riesen-Suchern, vor allem bei den Profimodellen. Ist auch heute noch so: Vollformat-Sucher ist schon geiler. Entscheidend war und ist für mich aber, welche Kamera für bestimmte Objektive (in meinem Fall lange Brennweiten) am besten geeignet ist. Klar, APS-C wegen eingebautem 1.5fach Telekonverter. Die dafür perfekte D500 fand ich zu teuer, daher bleib ich wie Gartenlady bei der D7200. Die 36-MP-D800E steht meist rum, wegen geringerer Auflösung bei Tele-Crop, hört sich verrückt an, ist aber so.
Letztlich ist nicht die Kamera das entscheidende bzw. teure, sondern die Objektive. Du siehst, Gartenlady nutzt Vollformatobjektive an einem APS-C-Sensor, Bristlecone ähnliche oder gleiche an VF. Hierbei geht es um Freistellung bei Offenblende, seit jeher ein Indikator für „Profi-Look“ und gerade bei Pflanzenbildern eine gute Möglichkeit, unwichtiges in der Unschärfe verschwinden zu lassen. Wie Bristle schreibt, Top-Kameras sind gebraucht günstig zu haben, weil jeder glaubt, dass die DSLR ausstirbt. Du merkst sicher nicht, ob du mit einer neuen D7500 für 900 Euro oder mit einer gebrauchten D7200 für 450 Euro fotografierst. Und was bekommst du für die 450 Euro Unterschied?
Ein gebrauchtes Sigma 35mm ART als Standardobjektiv, das ist Profi-Niveau. Natürlich ein Turnschuh-Zoom, what means you have to run ;-)
Statt Sigma ART würde ich mittlerweile die neuen Tamrons verwenden (35er und 85er 1.8 sind genauso scharf wie die ARTs, Bokeh super, aber es ist ein Stabilisator drin, Superleistung)!
Die Standardzooms sind eine Notlösung, weil die Freistellungsmöglichkeiten schlechter sind und die Schärfe (meist nur am Rand) nicht ganz mit den Festbrennweiten mithalten kann.
Vollformat-Zoom mit Randunschärfe an APS-C: Unschärfebereich abgeschnitten!!!Kein „Profi“ würde allerdings zum 1-Zoll-Sensor greifen, weil die High-ISO-Fähigkeiten nicht ganz so gut sind und die interne Software Störungen/Rauschen zu heftig wegdrückt (Aquarell-Effekt). Aber man darf die 1-Zoll-Sensoren nicht mit den noch deutlich kleineren in Smartphones oder Megazooms wie Nikon P1000 verwechseln. Da geht nix in der Dämmerung. Der Sony-1-Zoll-Sensor mit 20 MP ist dahingehend ein großer Wurf, die Kameras als Neukauf allerdings sehr teuer (RX10 und RX100-Serie oder auch DJI Phantom 4 pro).
Gebraucht ist das alles allerdings fast schon unverständlich günstig!Fazit:Wenn ich nochmal neu anfangen würde und die Bildqualität (einschließlich kreativer Möglichkeiten) ganz oben stehen würde
(1300-1600 Euro-Lösung, alles gute Gebrauchtware):Gehäuse: D7200 reicht für alles, D750 (Vollformat) ist der günstige High-ISO Champion und deswegen eine Profi-Kamera, 24MP sind genug. Plus 2 Objektive: Tamron 35mm 1.8 VC und Tamron 85mm 1.8 VC (besser als Sigma ART wg. Stabi).
Für 900 Euro würde ich die D7200 mit dem Tamron 24-70mm 2.8 VC nehmen. Professionelles Objektiv, verwende ich auch. Alle 3 Tamrons sind VF-Linsen und genausogut an APS-C verwendbar.
Sony RX10 III (gebraucht 800 Euro) oder Sony RX 10 IV (gebraucht 1200 Euro) wäre mein Tipp, wenn mans gut und einfach haben will und sich nicht ständig Stress wg. der Objektive machen will, das hört NIE auf.
Die haben ein 600mm f4 eingebaut. Das Objektiv allein kostet bei Nikon 5stellig Euro. Abholen, ausprobieren und im Zweifelsfall für 50 Euro weniger wieder verticken ist auch wesentlich stressfreier als bei Gehäuse und mehreren Objektiven.
1-Zoll-Chip-Nachteile: weniger fluffiges Bokeh im klassischen Portraitbereich, ISO 1600 würde ich als Grenze ansehen. Natürlich unwichtig: die Kamera sieht g..l aus.
It‘s all up to you!
Deine Art, die Dinge zu sehen ist wichtiger als die Technik. Ich ertappe mich viel zu oft beim Pixel-Peeping.