Das schlimmste Mehltaujahr bei mir, seit ich Tafetrauben anbaue. Selbst Sorten, die bisher immer robust waren haben Totalschaden, wenn nicht dauerbehandelt. Wo man mit der Spritze und dem Kaliumhydrogencarbonat nicht konsequent und vollständig hinkommt, siehts so aus:
Pero-Schäden gab es auch noch massiv. Das ist auch meine Schuld. Normalerweise sind Blätter und Trauben ab Anfang August nicht mehr anfällig, nur noch Jungtriebe, Geiztriebe. Das war schlichtweg falsch, da habe ich mich reinlegen lassen und auf den Kalender gesehen statt auf den Verstand. Tatsächlich haben zwei Faktoren dazwischengeschlagen und das Spiel verändert: Ernstens waren die Reben in ihrem Blattalter noch jünger als zum gleichen Datum in den letzten Jahren, weil der Austrieb im Kältefrühsommer deutlich später passierte. Zweitens haben drei Wochen Dauergetröpfel von bedecktem Himmel für weiches, mastiges Laub gesorgt, keine Hitze und UV-Strahlung haben die grünen Rebteile abgehärtet. Und so kam es noch Anfang August zu einem heftigen Peronosporabefall, auch Beeren hats erwischt die ich mühevoll durch Oidium hindurchbehandelt habe.
Lakemont, Venus, Muskat blau hatten wir ja schon vor ein paar Postings, die es gut geschafft haben. Von meinen russischen Sorten schaffte es überhaupt keine einzige in diese Komfortzone. Leider! Am besten noch seltsamerweise Druschba, aber wohl eher weil sie ohnehin nur locker wächst und deshalb leichter zu behandeln ist, eine Stufe drunter noch Kischmisch Zitroni, für eine kernlose nach wie vor überdurchdurchschnittlich. Charli und Vera haben nach anfänglichen Hoffnungen noch fett Pero bekommen. Guckt man sich die Weinberge hier an, haben offenbar auch einige Profis Probleme.
Also: Welche Sorten sehen bei euch gut aus trotz hohem Befallsdruck?