Hallo allerseits,
in diesem Thread sind wir wohl gut aufgehoben. Bei den Stauden (?) ....
Wir möchten (müssen) uns eine Lösung überlegen, wie wir unter einem großen Obstbaum den Boden im großzügigen und ab Frühsommer vollverschatteten Kronenbereich ansehnlicher begrünen können als durch Schattenrasen. Letzterer, zuletzt vom Profi besorgt, geht gut an, hält sich relativ gut bis zur Ernte, übersteht den Winter oder feuchte Monate aber nicht und so fangen wir mit jedem Frühjahr von vorne an .... Schluss jetzt!
So kommen wir auf Moos. Denn nach diesem Winter ist der verschwundene Rasen mit einer (keine Ahnung was genau) Flechten ähnlichen und leicht bemoosten Schicht überdeckt. Sieht nett aus, wollen wir so lassen. Und Moos hinzufügen, je schneller, desto besser. Fehlt noch ein kleiner Buddha, eine Vogeltränke mit Pagode davor. Und das dann Zen-Garten nennen. 
Ich würde das Vorhandene versuchen, weiter zu fördern.
Könnten schon kleine Moospflänzchen sein, kannst du mal ein Bild zeigen?
Allerdings verträgt auch Moos nicht so gut das intensive Begehen während der Ernte.
Drum habe ich im Netz etwas dazu gelesen und dabei tauchen Fragen auf.
1. Zur Ansiedlung wird eine bis 8 cm dicke Torf-/Moorbeetschicht empfohlen. Dazu müssten wir unsere zufällig gewonnene Flechten ähnliche Schicht aufgeben. Geht das nicht auch ohne? Gibt es Moose, die ohne diesen Zusatzaufwand gedeihen?
Natürlich geht es auch ohne - fängt ja gerade bei euch an.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Moosarten, die auf unterschiedlichste Standorte angepasst sind.
Wenn euer Boden vom PH nicht sauer ist, wird die Torfschicht bzw. die Moose, die genau das brauchen, eh nur kurzfristig funktionieren, bis die Schicht sich chemisch mit dem vorhandenen Boden gemischt hat.
2. Moos braucht Zeit, wissen wir. Aber auch Hilfe zur Ansiedlung. Mit einer Moos-Milch-Mischung kann man Steinoberflächen bearbeiten. Geht das auch auf normaler Gartenenrde? Oder gibt es andere sinnvolle Behandlungsmethoden (Beschleunigungs-)?
Im Prinzip ja - wenn ihr eine Moosart von einem eurem Standort sehr ähnlichen Standort auftreiben könntet.
Das wäre das A und O
3. Moosernte im Wald (in kleinen Mengen, für privaten Gebrauch, weniger als die Hälfte des Exemplars, außerhalb Naturschutzgebiet, Bewohner herauskrabbeln lassen): Ist das tatsächlich erlaubt? Bringt das was, wenn es Ziel ist, dieses Waldmoos auf Gartenerde zu verpflanzen?
Ich würde sagen, das bringt leider nicht wirklich was - Waldstandort ist von der Luftfeuchtigkeit, den Windverhältnissen, der Bodenchemie sicher anders als euer "Gehölzrand" auf ehemaligem Rasen.
4. Alternative soll Sporen-Ernte sein. Wann findet man die? Gibt es dazu auch naturnahe Beschränkungen bei der "Ernte"?
Bei vielen Moosarten sitzen die Sporen in kleinen "Antennen" über dem Moospolster, den
Sporenträgern.
Die Kapseln öffnen sich, wenn die Sporen reif sind.
Das wäre der Moment, die Sporenträger abzuschneiden und mitzunehmen und den feinen Staub auf eurer Fläche zu verteilen.
5. Gibt es passendes Moos zu "kaufen", ist da jemand Online spazialisiert?
6. Zur Befeuchtung an trockenen Tagen: Reicht es Leitungswasser über mehrer Tage stehenzulassen vor dem Gießen (an Stelle von Regenwasser)?
Ich denke, es gibt kaum auf Moos spezialisierte Gärtnereien.
Am ehesten findet man noch Spaghnum für die Kultur fleischfressender Pflanzen im Handel.
Wie der Zufall es will, hatte ich gestern gerade ein Buch über Moosgärten in der Hand, von Ulrica Nordström, "Moss", auf englisch, da waren Gärtnereien mit ihren "Anzuchtbeeten" gezeigt, ich glaube in Japan und den USA.
Leitungswasser enthält oft Kalk oder andere Mineralien, die zuviel des Guten für Moose sind.
Stehen lassen entfernt die nicht, nur Abkochen einen Teil des Kalks, besser sind spezielle Filter - oder eben gesammeltes Regenwasser.
7. Als Highlight für zwischendurch, was pflanzt man so Kleinwachsendes in das Moos, also nichts Moosverdrängendes? Wer kommt darin zurecht?
Von Ophiopogon gibt es kleine, zierliche Formen, denen der Standort zusagen könnte und die das Moos nicht zu sehr bedrängen würden.
Vertragen aber auch nicht gut, betreten zu werden, zur Ernte.
Es gibt noch weitere Bücher zu Moosgärten, z.B. "Magical World of Moss Gardening" von Annie Martin