Also, mit "dazwischen gekräht" war wohl nix, Maliko...
... aber du hast natürlich Recht damit, dass die Stängelbildung um diese Jahreszeit völlig sinnlose Energieverschwendung ist, weil es eh keine guten Blüten mehr geben wird. Allerdings würde ich das nicht automatisch mit "die Pflanze schwächen" gleich setzen, denn es handelt sich ja nicht um Notstängel als ein allerletzes Aufbäumen vor dem Ableben, sondern lediglich um azyklisch getriebene Blütenstände, für die im Energiehaushalt wohl noch Überschüsse vorhanden waren. Diese wird die Pflanze bis oder spätestens mit Einsetzen der nächsten Wachstumspreriode ruckzuck kompensiert haben.
Im Prinzip ist es ein bisschen wie mit den Samenkapseln. Da gibt es ja auch Leute, die der Meinung sind, dass wenn man eine Pflanze als Mutterpflanze nutzt, man dieser Energie abzieht, die ihr dann im Folgejahr für die Blüte fehlt, weshalb sie weiter schlussfolgern, die Pflanze besser nicht mehrere Jahre hintereinander als podparent zu gebrauchen.
Das sehe ich anders, denn zum normalen Jahres- und damit auch Energiezyklus einer ausgewachsenen Blütenpflanze gehört nicht nur Grünmassenproduktion, sondern auch Blütenbildung und Samenreife. Und das in jedem Jahr.
Ja, da hatte ich einen falschen Eindruck (Hoffnung..) was das "Zwischen-krähen" angeht. Saure Gurkenzeit - saure Taglilienzeit
Ich will nicht als "Advocatus Diaboli" auftreten, aber ich bin da anderer Meinung. Allerdings kann ich das nicht biologisch-fachlich begründen, sondern es sind die Erfahrungen und Überlegungen, die ich hier im Garten gemacht habe:
Es gab schon Taglilien, die nach der Bildung eines kräftigen Stiels und später Blüte dann im nächsten Jahr eingegangen sind. Und zwar waren es solche, die ich in dem Jahr neu bekommen hatte. Das kann natürlich auch Zufall sein und sie wären möglicherweise auch so eingegangen. Aber der Gedanke, dass sie sich im ersten Jahr übernommen haben, liegt für mich nahe. Und aus dieser Überlegung heraus folgere ich dann weiter, dass generell die Bildung von Blütenstielen die Pflanze Kraft kostet. Und das bei derart späten Stielen zu einem Zeitpunkt, in dem sie danach nicht mehr genügend Möglichkeiten zu Regeneration (weniger Wärme, weniger Licht) hat. Eigentlich soll sie ja in die Winterruhe gehen.
Wie gesagt, ohne das fachlich untermauern zu können.
Auf meine Intuition verlasse ich mich meistens - so, weg mit den Stielen. Jetzt.
Samenkapseln.
Da habe ich wenig Erfahrung. Aber auch hier erscheint es mir sinnig, dass die Bildung von Samenkapseln eine Pflanze Energien kostet. Beobachten konnte ich da nur wenig, da es kaum Taglilien gibt, die ich so intensiv bestäubt habe und dass in mehreren Jahren hintereinander.
Vielleicht kann mal jemand mit mehr Wissen als ich es habe etwas dazu sagen?