für Weidenkatz und andere, die es lesen möchten:
Houdini, Allergie und KuhmilchprodukteLiebe Weidenkatz,
oh je, eine allergische Reaktion auf Katzenhaare - und womöglich auch auf andere Dinge? Hausstaub, Gräserpollen, Hasel, Erle, Birke u.a. ? (oft tritt das ja gemeinsam auf)
Aber:
das muß nicht so bleiben!
1.
Es gibt die medizinische Möglichkeit der Desensibilisierung - Das kann der der Facharzt durchführen, ist aber über einen längeren Zeitraum angelegt, heißt: Das dauert.
was ja aber in Deinem Falle nicht sooo tragisch wäre, da Du ja (so wie ich es verstanden habe) auch noch andere Dinge ändern möchtest (z.b. die Wohnsituation), da könntest Du die Zeit "doppelt"
nutzen.
ja und
2.
(nun ein persönlicher Erfahrungsbericht)
auch ich hatte eine sehr ausgeprägte Allergieneigung entwickelt.
Ich nahm über 10 Jahre Medikamente deshalb - wegen nachgewiesener Allergie auf Katze, Hausstaub, Gräserpollen, Hasel, Erle, Birke inclusive entsprechener kreuzallergischer Reaktion auf entsprechenden Nahrungsmitteln - Äpfel, rohe Möhren (Doldenblüter), bestimmte Kräuter .
Nie konnte ich meine Schwester, die schon immer zwei Katzen im Haushalt hat, spontan besuchen, denn ich mußte 2 Tage vorher beginnen zusätzliche Medikanete einzunehmen, um so einen Besuch ohne schwere allergische Reaktion zu überstehen.
Ich fand das immer ganz schrecklich, denn ich mochte ihrer entzückend, schnurrenden "Allergieerreger" wirklich sehr.
Dann habe ich vor mehreren Jahren für 3 Jahre wegen wegen Gelenk und Muskelschmerzen (Rheuma) in Eigeninitiative eine Auslassdiät praktiziert.
Ich ließ sämtliche Milchprodukte weg, insbesondere die Trinkmilch - nach einem Jahr habe ich Gauda und anderen Schnittkäse langsam wieder hinzugenommen.
Was soll ich sagen: Die Gelenk und Muskelschmerzen haben sich deutlich zurückgebildet (sind aber nie mehr ganz weg gegangen), aber ein wirklich verblüffender "Nebeneffekt war die Tatsache, daß sich alle meine Allergien verabschiedet haben.
Ich habe das zuerst daran bemerkt, daß die sonst übliche allergische Frühlingsreaktion auf Birke, Hasel, und Erle ausblieb (diese trat trotz der Medikamente in abgemildertet Form auf)
.......nach und nach habe ich dann die Medikamente abgesetzt und siehe da auch keine Reaktion auf Hausstaub mehr
...........an die Katzen meiner Schwester habe ich da noch gar nicht gedacht........
Dann fanden wir in 2011, 3 verweiste Katzenbabys und ich gab sie schweren Herzens (mir war immer noch nicht klar, daß ich nicht mehr auf Katzen reagiere) zu einer lieben Freundin. Diese freute sich wirklich sehr - ich auch, daß die Kleinen ein gutes Zuhause bekommen hatten, aber lieber hätte ich doch wenigstens ein Katzenkind selber behalten. Ich tat es nicht.
Mir sind dann noch zweimal Katzen "über den Weg" gelaufen, die ich hätte aufnehmen können - es fand sich immer einen andere Lösung (einmal kam doch noch die Katzenmutter und ein anderes Mal hatte sie doch einen Heuboden als Zuhause)....
.... aber dann, beim dritten mal war es ganz unmöglich, daß kranke und abgemagerte Tier liegen zu lassen.
Wir waren mit dem Auto auf dem Weg zum Einkaufen, ich sah eine zusammengekauerte Katze im Rinnstein auf der Fahrbahn sitzen. Ich rief: "Halt an! Wenn wir sie nicht von der Staße nehmen, wird sie übergefahren!"
Es kam ein Einwand von meinem Mann: ".....du hast einen Katzenhaarallergie........", aber er wendete dennoch.
"Das ist mir egal! Wenn wir sie nicht zu uns nehmen, dann stirbt sie" und ich ging und hob unsere Houdini auf...........kein Niesen, keine Triefnase, aber Tränen in den Augen, weil das Häuflein Elend so dünn und krank war.
GG: "......wie willst du das denn nun machen - mit deiner Allergie?"
ich: "Sie kann bei uns auf der Diele wohnen, da kann ich sie erst päppeln und dann ist es alle mal besser bei uns auf der Diele zu wohnen und zu schlafen, als hier im Rinnstein zu sterben!"
Wir habe sie tatsächlich gemeinsam gepäppelt, einer hat sie gehalten und der andere hat die Medikamente eingegeben.
nie habe ich geniest, oder sonst eine allergische Reaktion gezeigt
nach und nach ist mir dann klar geworden, daß ich nicht nur meine sonstigen Allergien verloren habe, sondern auch die auf Katzen.
Houdini hat sich langsam erholt und ist dann mit ihrem entzückenden Wesen bei uns in die Wohnung eingezogen.
Sie hat uns oft zu Tränen gerührt - so eine liebe Katze war sie.
Und weil inzwischen auch mein Mann erkannt hatte, daß ich nicht mehr schniefen und niesen mußte - so wie früher - haben wir dann 2 Monate nach Houdinis Einzug und Genesung, die kleine Ronja dazu geholt, damit Houdini nicht alleine sein muß.
Hier nun ein Erklärungsversuch bezüglich der möglichen Zusammenhänge "Kuhmilch und Allergie":Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, daß Kuhmilch - und hier insbesondere homogenisierte Milch- und Milchprodukte - die Darmschleimhaut schädigen können und so zu einer größeren Durchlässigkeit der Darmwände führen. Dies wiederum aktiviert das Immunsystem und so kann sich eine Allergieneigung entwickeln. (sehr grob erklärt)
Vielleicht, liebe Weidenkatz, können Dir meine Zeilen irgendwie behilflich sein
Houdini und klein Ronja auf der Fensterbank - ein Foto vom 26. November 2014