Mehltau 2015?
Ich habe diese Pest 2014 abgehakt, da waren bereits im August etwa 70% meiner Phloxe weiß. Das war eine ganze Menge!
In diesem Jahr sind fast alle Sorten gesund, hin und wieder gibt es
jetzt weiße Sprengsel - so wie das auch bei Rosen, Clematis, Delphinium etc. (vor allem im Herbst) vorkommt.
Empfindlich sind nach wie vor die "kürzlich" gepflanzten Phloxe, sie brauchen einfach längere Zeit, sich am neuen Standort mit verändertem Kleinklima, Boden auf die neuen Bedingungen einzustellen. Die meisten Sorten sind aber nach der Eingewöhnungszeit von drei bis fünf Jahren vital!
In
meinem Mehltaujahr hatte ich viele neue Sorten gekauft, einige zwischen alte Bestände gepflanzt, die dann zum großen Teil auch infiziert wurden und wieder andere ansteckten. In diesem Frühjahr bekamen besonders die Phloxe eine gehörige Ration Kompost und / oder Mulch, außerdem passte ich wie ein Luchs auf, dass sie in den fünf extrem trocknen Monaten genügend Wasser bekamen.
Die Rechnung ging auf!
Von den alten, lange stehenden Sorten bekam einzig** 'Silberlachs' vorzeitig ab Anfang September Mehltau, dafür im Frühjahr weder Kompost noch Wasser, (alle anderen Foerstersorten sind immer noch beinahe gesund und gut blühend, aber auch die von Lemoine, Pfitzer, Buchner, Gaganov...)
Etwa 2 Wochen später gab es einige Müllerburschen mit leichtem Befall. Dieser typische Befall im Herbst wird durch stark schwankende Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit hervorgerufen. Nachts nahezu 0° und tagsüber mit viel Glück etwas über 20° lassen die Widerstandkraft des Phloxes zusammenbrechen.
Mehltau ist extrem infektiös, die "herumschwirrenden" Sporen befallen auch gesunde Nachbarn und stecken die mehr oder weniger stark an. Das allein sollte schon ein Grund sein, kein reines Phloxbeet anzulegen, sondern immer wieder andere Stauden oder Einjährige zwischenzupflanzen.
Andererseits aber gibt es offensichtlich auch absolut resistente Sorten, die sich nicht an erkrankten Phloxen stören! Ich habe einige Jungpflanzen, die im ersten und im zweiten Standjahr nicht mit der Wimper zuckten
Wer heuer starken Mehltaubefall hat, sollte also überlegen, ob daran viele neu gepflanzten Phloxe schuld sein könnten oder andere Stressfaktoren, die man vermeiden könnte (Wühlmäuse gehören auch dazu, aber die kann man wohl nicht verhindern
)
Ich bilde mir aber nicht ein, dass das allein selig machende Methoden sind......man muss halt probieren und die bekannte Gärtnertugend einsetzen, Geduld haben.
Ich habe mein Phloxlimit erreicht: aussortiert werden falsch gelieferte Sorten oder solche, unter denen ich mir etwas völlig anderes vorstellte und die mir nach mehreren Jahren immer noch nicht gefallen. Auch immer wieder zu Infektionen neigende Sorten werden dazu kommen. Womit ja nicht gesagt ist, dass sie unter anderen Bedingungen im anderen Garten nicht gefallen!
** 'Franz Schubert' schickte sich an zu blühen und wurde von einem Tag zum anderen schneeweiß, und das im Juli! Entsetzt schnitt ich ihn total zurück, goss ausgiebig und packte ihn ordentlich mit Rohkompost ein. Nach etwas 2 Wochen kamen neue Triebe und mit beachtlichen 30 cm Höhe blühte er, bis heute ohne Mehltau. Auch so kann man eine Pflanze vitalisieren, andererseits andere vor Mehltau schützen. Spät blühende Sorten kommen dann aber vermutlich nicht mehr zur Blüte.
Andererseits halte ich nichts davon, eine recht früh und stark befallene Pflanze mit dem Mehltau so stehen zu lassen. Von dem optischen Missfallen abgesehen, wird sie durch mangelhafte Assimilation eben doch geschwächt und wird vermutlich andere Pflanzen anstecken
Das war das Wort zum Wochenende