Das sehe ich nicht so, um die Resistenz zu übertragen, brauch ich vorher eine Gensequenzierung, muß herausfinden welches Gen was steuert, Genabhängigkeiten herausfinden, Grundlagenforschung halt, alles machbar aber trotzdem aufwendig und teuer, das macht niemand ohne Geld und Interesse, erst danach kann ich das Gen übertragen.
Zigtausende Sämlinge produzieren, diese einem Gentest unterziehen, alles was das gewünschte Gen nicht enthält weglassen, mit den anderen Kandidaten weiterzüchten bis was rauskommt, das halbwegs am Markt bestehen könnte. Das ist nicht viel weniger aufwendiger oder billiger als die alte Gentechnik oder die neue Gentechnik.
Genau das habe ich ja auch gemeint. Es ist beides Forschung, Arbeit etc. Es war eine Erwiderung auf das Argument " Gentechnik ist die Pinzette, die man mal schnell rausholt, das Problem erledigt und fertig ists"
Teuer und zeitlich verzögert wirds erst durch Zulassungsverfahren. Der Rest inklusive Grundlagenforschung geht aus der Portokasse. Samenhersteller verdienen in der Regel gut.
hat auch niemand bestritten. Hürden gibts überall, so ist das Leben. Und verdienen tun die meisten Firmen trotzdem.Da muß man mal sehen, aus welcher Richtung das Gejammer über Regulierung kommt, verdienen könnte man nämlich immer noch besser....
Wer von Nachbau als status quo ausgeht lässt außer acht, dass damit das Anbaurisiko enorm steigt.
Hatte ich auch schon so geschrieben.
Heutzutage kaufen die meisten Landwirte in Europa ihr Saatgut. Mal von großen Firmen, mal von kleinen. So gut wie kein Landwirt züchtet seinen Mais selbst.
Auch richtig. Aber eben nicht überall auf der Welt und genau mit diesen Beispielen wird dann die Gentechnik beworben. Das Totschlagargument für Gentechnik ist immer die Unterernährung, der Hunger in der Welt.
Genau die Gegenden, wo eben zumeist noch solche Landwirtschaft praktiziert wird. Siehe Link von Bristlecone zu Gentechnik in Uganda.
Die Samenfeste Paprika im Bioglashaus gibts nicht. Da hat die klassische Züchtung dafür gesorgt, dass die Biobauern von ihren F1-Sorten keine Samen ernten können. Sie bauen sie trotzdem an, weil es nur selten geeignete samenfeste Sorten gibt oder die Produktion des Saatguts im eigenen Betrieb nicht wirtschaftlich ist.
Die Sortenverarmung der alten Gentechnik vorzuwerfen, ist dreist.
Da mußt Du noch einmal nachlesen, das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Die Entwicklung ist nicht neu und nicht durch Gentechnik verursacht. Aber es beschleunigt eben genau diese Entwicklung.
Gentechnik ist ein mächtiges Werkzeug und das unreguliert in privatwirtschaftliche Hände zu geben, birgt die Risiken. Die allgemein beschworenen Gefahren der Gentechnik, sehe ich auch nicht immer so. Aber Gentechnik eignet sich wunderbar um Monopolisierung und Abhängigkeiten in der Landwirtschaft weiter auszubauen zu fixieren. Und genau diese Beschwichtigung stört mich am meisten, es ist neu, es ist toll, es bietet viele neue Möglichkeiten, ja, genau, aber es hat eben auch Kehrseiten.
Dieses negative Potential damit abzutun, man könne ja schließlich so viel Gutes erreichen ist einfach platt.
Als gäbe es immer nur Ja oder Nein, absolute Zulassung oder striktes Verbot der Gentechnik.
Der Unterschied zwischen konventioneller und "industrieller" (ist jetzt nicht negativ gemeint) Züchtung ist, das Werkzeug, das man dafür benötigt. Konventionell ist theoretisch immer von jedem (und ja auch da gibt es Differenzierungen), der sich das Wissen aneignet umsetzbar. Laborzüchtung aber nicht, Labore sind leider kein Allgemeingut, auf das jeder zugreifen kann.
Gentechnik wird nicht wieder verschwinden, aber man muß sich auch mit den Konsequenzen auseinandersetzen und Regulieren, auch wenn das ganz ganz schlimm klingt in manchen Ohren.
Über genau das wieviel und wie zu regulieren ist, gilt es zu streiten.
Und immer zu behaupten durch konventionelle Züchtung ließen sich keine Probleme lösen, ist einfach falsch.
Den Bauern in Uganda (um im Beispiel zu bleiben) wäre vielmehr geholfen, wenn sie lernen können wie Züchtung verbessert werden könnte, wenn ihnen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden würden, um besseres Saatgut gewinnen zu können. Genau, das was vor gut rund 100 Jahren hier in D bei Haustieren gemacht wurde, Zuchtzentren mit verbesserten Zuchttieren, die dann in die Landrassen eingekreuzt wurden. Das hat Effekt gezeigt. Die Variante, ihr kriegt jetzt alle diese Bananensorte und dann ist das Problem gelöst, ist einfach zu kurz gedacht.
Das ist eine Entwicklung, die ihre Ursachen wo ganz anders hat und schon Jahrzehnte vor der Entdeckung des Agrobacteriums angefangen hat.
Absolut richtig.
Bleibt doch bitte mal bei der Realität und lasst das Pseudowissen aus den TV-Dokumentationen wo es hingehört.
Am Ende noch schnell einen nachtreten, kann ja sein, das die Argumente allein nicht wirken...
Und woher beziehst Du Dein Wissen so? Wo wir hier schon in einer Diskussion unter Grundlagenforschern sind...
Das Argument, ihr habt doch alle keine Ahnung ist ganz, ganz billig. Kenn ich noch aus Kindertagen und hör es aktuell sehr oft bei meinen Kindern.