Schön, dass die Helleborus foetidus auch mal gewürdigt wird!
Definitiv
! Hier die einzige der mehr oder weniger wilden Helleborus, die eine lange Phase der Gartenunlust überstanden hat... Abgesehen natürlich von den (Orientalis-)Hybriden, oder wie auch immer sie jetzt heißen.
Ein anderer Teil dieses Threads sind ja die "interspecies hybrids" also dann auch u. A. Helleborus ericsmithii und H. nigercors!? Wie wollen diese eigentlich wachsen? Vor Jahren habe ich die `Silvermoon´ (eric.) und `Green Corsican´ (nigerc) gepflanzt, beides Sorten aus dem HGC-Labor. Es waren abgeblühte Topfpflanzen, welche ich neben hundskommune O-H einbrachte.
Sie explodierten förmlich und wurden jedes Jahr größer, irgendwann fielen sie in sich zusammen, vielleicht vegetieren sie noch ein bisschen, vielleicht auch nicht mehr. An anderer Stelle (leider nicht bei mir) hatte ich mehrere Exemplare gesetzt, dort war es dann ähnlich, aber einzelne `Silvermoon´-Pflanzen dauern dort seit knapp zehn Jahren hervorragend aus
. Siehe das Bild.
Müsste man von jeder Sorte die Abstammung beachten und sich dann nach deren Bedürfnissen richten. Macht aber wahrscheinlich wenig Sinn, da diese ähnlich den Echinacea immer wieder durchgewechselt werden. Oder waren einfach die beiden Sorten mies?
Sorry, falls das schon mal irgendwo durchdiskutiert wurde...
Ein großer Vorteil der Meristemvermehrung bei Helleborus ist, das diese besonderen Kreuzungen überhaupt in größerer Zahl angeboten werden können. Früher bekam man z. B. H. x nigercors nur auf Bestellung, mit jahrelanger Wartezeit, bei einer Handvoll von Gärtnereien in GB. Niemand der diese fast legendären Pflanzen ergattern konnte, wäre auf die Idee gekommen, sie zu den üblichen Helleborus x Hybridus zu setzen... zumal sie auch nicht die selben Ansprüche teilen. Da der Betrieb den wir diese Verbreitung verdanken aus Deutschland kommt und hierzulande Helleborus niger zu Advents und Weihnachtszeit unverzichtbar ist, sind diese schönen Kreuzung hierzulande leider in der Masse der angebotenen "Christrosen" untergegangen und für den uninteressierten Verbraucher nicht mehr als Besonderheit erkennbar. Ein Blick zu den Engländer zeigt, das diese Pflanzen dort ganz anders vermarktet werden als bei uns.
Ausgangsart bei diesen Kreuzungen ist eigentlich immer Helleborus niger, die Art lässt sich relativ einfach unter geschützten Bedingungen mit Pollen von H. lividus und H. argutifolius befruchten, was auch für die Kreuzung aus den beiden, H. x sternii gilt. Bei erfolgreicher Befruchtung sind die Sämlinge bereits im Keimblattstadium deutlich von normalen H. niger zu unterscheiden, sie haben eine silberne Äderung, H. niger ist reingrün. Ich habe mal H. niger 'Josef Lemper' mit H. lividus gekreuzt, von über 100 Sämlingen waren 4 Helleborus x Ballardii, und welche problemlos weiter wuchsen. Vor der Meristemkultur mussten die Pflanzen aus Saat vermehrt werden, da sie eine Art Pfahlwurzel bilden und sich kaum teilen lassen.
Ich würde empfehlen diese Kreuzungen wie ein kleines Gehölz zu betrachten, da will man ja auch keine Samenvermehrung, aber überlegt sich einen guten Platz, evtl. in Verbindung mit Stein (denn sie mögen einen durchlässigen mineralischen, leicht lehmigen Boden
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), wie im schönen Beispiel von enaira und mit graulaubigen mediterranen Pflanzen, zwischen Lavendel und Co. z. B.... H. x nigercors ist vermutlich die größte der Kreuzungen, H. x ericsmithii ist zierlicher und zeigt meist ein schönes Farbspiel im abblühen, was besonders gut mit graulaubigen wie Stachys byzanthinum harmoniert, H. x Ballardii ist die empfindlichste, die Blüte startet früh, meist deutlich vor Weihnachten, die Pflanzen sind daher bei Kahlfrösten gefährdet, ein geschützter Platz ist daher ratsam z. B. Zwischen besondere Cyclamen, deren Blattzeichnung den besonderen Cremeton der Blüten von H. x Ballardii noch hervorhebt.
Mein H. x nigercors steht neben einer Buchskugel der Sorte 'Argenteovariegata' und das nun schon seit fast 15 Jahren. Eine recht pflegeleichte und schöne Pflanze, kurz bevor die Blüten sich öffnen entferne ich das alte Laub, sehr vorsichtig um nicht die Neutriebe zu verletzen, die wie Glas brechen können. Danach bekommt die Pflanze etwas Kompost für den Neutriebe und mehr mache ich nicht.
Ich fände es gut, wenn wir diese Kreuzungen auch weiterhin extra abhandeln, weil sie sich in der Verwendung, wie geschildert, von Helleborus x Hybridus unterscheiden und auch anders gepflanzt werden sollten um ihren Ansprüchen gerecht zu werden.
Da es sich meist um Pflanzen aus der HGC handelt, ist eigentlich immer ein Schild vorhanden, auf dem der Sortenname verzeichnet ist.