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Autor Thema: Frostriss? Apfelbaum  (Gelesen 8488 mal)

b-hoernchen

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Re: schwerer Frostschaden am Stamm des Apfelbaums
« Antwort #15 am: 15. Mai 2017, 21:42:14 »

War zwar kein Frostschaden sondern der Gärtner (ich), der letztes Jahr mit dem Rasenmäher  über den "Fuß" des Apfelbaums gefahren ist und ein großes Stück Rinde weggesprengt hat (die löst sich so leicht im Frühjahr) - na ja, was soll ich sagen, eine Art Platzwunde halt.

Ich hab'  Dr. Stählers Wundbalsam draufgeschmiert, der Baum ist trotzdem nicht gestorben und Kellerasseln sind auch keine reingekommen.
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Rib-Johannisbeere

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Re: schwerer Frostschaden am Stamm des Apfelbaums
« Antwort #16 am: 15. Mai 2017, 22:05:50 »

Ich habe mal Google bemüht und kam letztlich auf folgende Seite. Dort wird gemeint, dass man die Rinde mit kleinen Nägeln an den Stamm nageln soll. Das finde ich nicht schlecht, da ich
1. nicht die lebende Rinde bis zu der Stelle zurück schneiden muss, wo sie am Holz wieder anliegt und
2. es keinen Hohlraum gibt, wo sich Tiere ein nisten können.

http://www.bio-gaertner.de/pflanzenkrankheiten/Frostrisse-an-Obstbaeumen
« Letzte Änderung: 15. Mai 2017, 22:13:19 von Яib-Esel »
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bristlecone

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Re: schwerer Frostschaden am Stamm des Apfelbaums
« Antwort #17 am: 16. Mai 2017, 08:36:07 »

Wenn es so nervig ist, kann ich es ja vom Admin verschieben lassen ;D aber jeder Fall ist anders.

Ist bequem, oder? Was soll ich mich mit anderen austauschen und gucken, was schon an Threads da ist. Schließlich habe ich eine Frage, die will ich beantwortet haben. Und ggf. steht ja ein dienstbarer Geist namens Mod oder Admin bereit, der kann ja ausbügeln, worum ich mich nicht scheren will.


Ich habe mal Google bemüht und kam letztlich auf folgende Seite. Dort wird gemeint, dass man die Rinde mit kleinen Nägeln an den Stamm nageln soll. Das finde ich nicht schlecht, da ich
1. nicht die lebende Rinde bis zu der Stelle zurück schneiden muss, wo sie am Holz wieder anliegt und
2. es keinen Hohlraum gibt, wo sich Tiere ein nisten können.

http://www.bio-gaertner.de/pflanzenkrankheiten/Frostrisse-an-Obstbaeumen

Das halte ich für Blödsinn. Zwischen Rinde und Holz liegt eine Kambiumschicht aus teilungsfähigen Zellen, die sehr empfindlich ist, z. B. gegen Austrocknung. Das kann man nicht einfach wieder "annageln".
Dort, wo sich die Rinde gelöst hat, stirbt dieses Kambium für gewöhnlich ab, und die Rinde wächst dort nicht mehr weiter. Die Heilung erfolgt durch lebendes teilungsfähiges Gewebe von den Rändern her.

Auch ein Verschmieren solcher Wunden durch "Wundbalsam" wird von Baumpflegern heutzutage nicht mehr empfohlen oder durchgeführt. Es nützt nichts, erhöht die Gefahr der Verkeimung und verzögert eher die Heilung.

« Letzte Änderung: 16. Mai 2017, 08:43:23 von bristlecone »
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Apfelmann

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Re: Frostriss? Apfelbaum
« Antwort #18 am: 16. Mai 2017, 13:23:05 »

Mit Nägeln wird der der Baum neu verwundet,

es gibt immer irgendwo alte Verbandskästen,
einen festen (Druck) Verband um die Wunde, damit die Rinde wieder angedrückt wird,
hinterher könnte noch mit Lehm verschmiert werden.

LG
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b-hoernchen

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Re:Frostriss? Apfelbaum
« Antwort #19 am: 16. Mai 2017, 22:01:29 »

Folgeinfektionen und danach auftretender Schädlingsbefall (in der offenen Wunde gab es jede Menge Bohrlöcher danach) haben die Bäume dann vollends ins Jenseits befördert.
Ein bisschen OT: Bohrlöcher finde ich auch an dem Krebsfrassloch im Stamm meines Seestermühers. Was sind das für Viecher, die so was machen - und ist das zwangsläufig das Ende? Ich hatte mich schon gefreut, durch wiederholte Duaxo-Spritzungen eventuell den Obstbaumkrebs ausheilen zu können... .
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thuja thujon

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Re: Frostriss? Apfelbaum
« Antwort #20 am: 16. Mai 2017, 23:33:22 »

Moin,
Bohrlöcher usw kommen von verschiedenen Käfern. Ungleicher Holzbohrer usw, die schädigen nicht durch die winzigen löcher, sondern durch einen Pilz (Ambrosia) den sie im Holz ansiedeln, wovon sich die Brut ernähren soll.

Was den Frostriss angeht:
Kellerasseln oder anderes Getier wie Ohrwürmer, Waldschaben, diverse Käfer oder was auch immer dankbar für diese Nische ist, sie alle schaffen es nicht, den Baum zu schädigen. Da sollte man wirklich keine Sorge haben.

Verschmieren mit Baumwachs: das sollte man bei Amputationen nicht machen, wenn die Holzfasern also irgendwo durchschnitten werden. Dort sollte der Baum die dunklen Polyphenole in die Schnittstelle einlagern können und somit gegen Schaderreger chemisch abschotten. Das kann er nicht wenn er gerade nicht im saft steht oder wenn man Baumwachs drüberpinselt. Er lagert sie ein in dem er den mit Polyphenolen angeriecherten Stroffstrom an die Stelle transportiert und sie drt durch Verdunstung aufkonzentriert wird, was dann schließlich zum einlagern der Polyphenole und verbräunen und somit zum chemischen Schutz führt.

Längsrisse sind mit Querschnitten nicht vergleichbar. Da kann kein nennenswerter Stoffstrom stattfinden, die Einlagerung fehlt, da das gewebe das dort an der Oberfläche liegt abe rnoch lebt können dort diverse Stoffe des Immunsystems angreifen und so die Stelle sauber halten. Das Immunsystem reagiert flexibel, die Polyphenoleinlagerung nicht. Letztere Barriere kann also viel leichter von Schaderregern überwunden werden und Längsrisse oder ausgeschlitzte Äste verheilen meistens deutlich besser als abgesägte Wunden.

Lieber einen 2m langen Längsriss und aufgeplatzte Rinde um den Stamm als eine 4cm dicke Sägewunde.

Die gute fachliche Praxis bei Baumpflegern sieht vor, Rindenverletzungen, zB nach einem Verkehrsunfall in einer Allee, dass die frische Wunde mit schwarzer Folie oder Klebeband überklebt wird und das für ein paar wochen bzw länger, je nach bedarf, drauf bleibt. Durch die höhere Feuchtigkeit und Beschattung unter der Abdeckung ist das Kambium teilungsfreudiger, so wie Gemüsepflanzen wenn sie im Gewächshaus statt unter der sengenden Sonne angezogen werden. Die Wiunde schliesst sich unter schwarzen Folien einfach schneller, Frischhaltefolie drumrumgewickelt geht notfalls auch.

Wegen dem kleinen Riss ist es jedenfalls nicht notwendig, irgendwas rumzuoperieren, wegschneiden, reinhämmern oder draufzupinseln, sondern einfach nur abkleben oder so lassen wie es ist und abwarten.


Die Ursache für den Aufplatzer an dieser Stelle nach ordentlich Feuchtigkeit im Boden und endlich Temperatur ist eine Wuchsstockung in der Rinde gewesen. Die kommt damit nicht klar, wenn auf einmal der Baum durch Wasser und Wärme losknallt. Untendrunter die Schnittstelle, mittlerweile überwallt, aber obendrüber ein Versorgungsschatten weil die Säfte gebraucht wurden um das Loch zu überwallen. Der linke Rindenflügel ist violett verfärbt, abgestorben, konnte sich nicht dehen als durch die Wärme und den rege Wasser in den Stamm gepumpt wurde, so konnte er nur nachgeben und aufplatzen, was gesunde Rinde durch Dickenwachstum auffangen kann.

Die Ursache liegt also am Schnitt damals vor Jahren. Solche Verhärtungen bzw abgestorbenen Rindenpartien im Versorgungsschatten der Amputationswunden wird verstärkt durch Stresswetter wie Hitzeperioden, Trockenheit usw., eben alles was Wachstumsstockungen begünstigt.

Unterm Strich: der Riss sollte dich nicht beunruhigen, der bedarf keiner Nachbehandlung. Wenn dir etwas Sorgen machen könnte, dann ist es das Stückchen Totholz was vom abschneiden des Astes darunter im Stamm verblieben ist. Ausbrechen junger Äste ist harmloser für den Baum als abschneiden, weil kein nicht mehr versorgtes Holz übrig bleibt. Nicht mehr versorgtes Holz kann sich nicht wehren, von dort geht die Fäulnis in den Stamm über, nicht von oberflächlichen Rissen in der Rinde und damit freigelegten Fasern. Freigelegte Fasern sind keine direkte Eintrittspforte wie im Querschnitt durchtrennte Fasern nach Schnitten.

Untersuchungen zum Thema gibts viele, von Alex Shigo angefangen bis zu aktuellen Leitfäden zusammengefasst in zB. Literatur für die Baumpflegepraxis nach `guter fachlicher Praxis´. Die Erkenntnisse sind frei googlebar, kostenlos und je nach Aufbereitung gut verständlich.
Ergänzend zu den Regelwerken der Baumfachleute will ich noch die Rückschnittmethode über Zapfen nach Fritz-Georg Zahn ans Herz legen. Mit der wäre der kleine tote Bereich knapp über der Schnittstelle, was jetzt den linken toten Rindenflügel bildet, erst garnicht entstanden und niemals ein Riss entstanden, bei dem man jetzt Angst haben muss, dass dort ein Ohrwurm auf Schädlinge lauern könnte. 

Gruß thuja
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Re: Frostriss? Apfelbaum
« Antwort #21 am: 17. Mai 2017, 11:27:34 »

Ach ja, Frostriss ist es keiner.

Such den Stamm bitte mal nach eingesunkenen und verfärbten Rindenplatten ab.

Zur Info auch hier mal reingucken:
https://umwelt.hessen.de/sites/default/files/HMUELV/faltblatt_rindenbrand.pdf

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Re: Frostriss? Apfelbaum
« Antwort #22 am: 17. Mai 2017, 22:22:30 »

äh,das sieht nicht gut aus wenn ich mich nicht täusche.das ist kein frostriss sondern ein pilz der durch die 2 letzten nassen Frühjahre in den baum gelangt ist.mein grosser boskop ist fast hinüber wegen disem pilz.jetzt fällt mir blos der nahme nicht ein.ich habe mit jan henrichs-berger von der planzen gesundheits dienst telefoniert und der hat es mir gesagt.
alles wegschneiden bis auf die gesunde rinde und auch im kronenbereich nach solchen stellen suchen und ausschneiden.wenn du glück hast überlebt es dein baum.mein boskop ist nur noch ne ruine aber ich habe die Hoffnung noch nicht verlohren.
ich hoffe trotzdem das ich mich irre!!!
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Re: Frostriss? Apfelbaum
« Antwort #23 am: 18. Mai 2017, 19:33:37 »

also ich habe wohl bei 3 meiner Hochstämme Rindenbrand.Einen Baum musste ich fällen aber nicht deswegen sondern weil ein Leitast abgebrochen war.
Die Ursache dafür lag bei mir selbst:Keine freie Baumscheibe in den Anfangsjahren,Gras nur alle Jahre mal gemäht,dazu noch einige Trockenjahre und die bei mit immer wiederkehrende Frostspannerinvasion.
Rindenbrand ist ja ein Schwächeparasit und dürfte bei sorgfältiger Pflege (Düngung,regelmässiger Mahd,Baumschnitt)nicht auftreten.Dass dies in Hessen der fall ist dürfte eben an der Vernachlässigung der Pflege hängen.
Rindenbrand ist auch kein Todesurteil für den Baum...seit ich die Wiese jetzt 2mal im Jahr mähe sind die Rindenschäden einigermassen überwallt und zumindest ist die Krankheit nicht weiter fortgeschritten.
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b-hoernchen

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Re: Frostriss? Apfelbaum
« Antwort #24 am: 18. Mai 2017, 20:48:13 »

Ich hatte Rindenbrand bei einem Gravensteiner auf schwacher Unterlage (vermutlich M9), als Containerpflanze gekauft im Gartencenter.

Geholfen hat letztendlich nur Duaxo, sonst wär' der Baum heute tot. Wobei ich nicht weiß, ob ich den Rindenbrand wirklich ausheilen konnte.
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Re: Frostriss? Apfelbaum
« Antwort #25 am: 20. Mai 2017, 11:11:06 »

Hi, ich war längere Zeit nicht da und konnte daher erst jetzt eure Beiträge lesen. Danke für eure Beiträge, vor allem an Thujas langem Text ;D

Ich habe mal an der Rinde herum geschnitten, um die typischen Nekrosestellen des Kambiums bei Rindenbrand zu finden. Ich konnte aber keine finden. Der Baum scheint aber irgend was zu haben. Es sterben immer mal wieder ganze Kurztriebe ab. Ich hatte mal in einem anderen Thema gefragt, ob das Feuerbrand sein könnte, was aber verneint und mit Frösten erklärt wurde. Nun ist es leider so, dass es hier nicht mehr gefroren hatte, und es dennoch zu diesen Nekrosen kommt. Ich.werde den Baum wahrscheinlich roden.
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