So die Erntezeit meiner Vierbeere ("Black Saphir") ist gekommen
Mehr oder weniger sind alle Beeren über den Sommer gekommen (siehe vorherigen Post). Für das erste Erntejahr also eine schon sehr große Ernte, bedenkt man die Größe des Strauches. Zum Wuchs möchte ich noch kurz erwähnen, dass die Bodentriebe die sich im Frühjahr gebildet haben, bereits um die 160-180 cm hochgewachsen sind. Aus einem kleinen Strauch wurde also im 1. Standjahr schon ein richtig großer.
Nun zu den Beeren selbst (siehe Foto im Anhang). Farblich tief schwarz, matt glänzend. Das Fruchtfleisch geht in Richtung gelb, ocker. Die größten Beeren sind so ca. 1,5 cm groß, im Durchschnitt ungefähr 1cm. Wie im Bild zu erkennen hängen sie an einzelnen Trauben, meist 6-8 Beeren zusammen.
Soweit so gut, nun zum Geschmack: Den Geschmack genau zu beschreiben fällt natürlich nicht leicht, vor allem da jeder eine andere Definition von gut oder schlecht hat ;-)
Anders als bei meinem Stachelbeeren, wo man zuerst die geballte süße und erst dann das Säuerliche der Schale schmeckt, verhält es sich bei meiner Vierbeere genau andersrum. Zuerst merkt man das Säuerliche, welches dann aber schnell von einem leicht süßlichen Geschmack/Aroma abgelöst wird. Also nicht gleich ausspucken wenn man beim ersten Reinbeißen den säuerlichen ersten Eindruck wahrnimmt, so geschehen bei meiner Mutter
Die Kerne der Beeren stören wesentlich weniger als bspw. jene der Johannisbeeren. Das Aroma selbst zu beschreiben fällt aber schwer. Vielleicht leicht harzig. Vergleichen würde ich es ein bisschen mit meiner Jostabeere. Mit dem feinen Unterschied, dass mir die Jostabeere nicht wirklich schmeckt (säuerlicher, unrunder Geschmack), während ich die Vierbeeren sehr ansprechend, ausgewogen finde. Von der Süße her sicherlich klar unter Kulturheidelbeeren oder Stachelbeeren anzusiedeln, aber doch wesentlich angenehmer als bspw. rote Johannisbeeren. Man muss die Beeren allerdings sehr lange hängen lassen. Nach dem Umfärben bestimmt mindestens 1 Monat (hab da leider nicht genau drauf geschaut, wann sich die ersten Beeren schwarz gefärbt haben).
Mein Fazit: Die Pflanze selbst scheint wirklich top zu sein. Schöne Blüte, kräftiger Wuchs (wichtig für ungeduldige Hobbygärtner, wie mich), schönes Herbstlaub. Geschmacklich finde ich die Beeren auch gut. Sicherlich nicht zu vergleichen mit Heidelbeeren, die ich Tonnenweise futtern könnte, aber dennoch als Naschobst, zum Frischverzehr, geeignet. Ich esse auch bspw. rote Johannisbeeren gerne frisch, weil mir das Aroma wirklich zusagt. Die Vierbeeren würde ich aber trotzdem darüber ansiedeln.
Deshalb kann ich die teils etwas negativen Berichte von weiter oben nicht ganz teilen. Auch vom Aroma finde ich sie keineswegs fad. Wer also auch etwas säuerliche Früchte schätzt, dem könnten auch Vierbeeren schmecken.
Aber am Ende hängt sicherlich auch viel vom Boden, Klima, Sorte usw. ab. Wie bei so vielen anderen Früchten. Schlussendlich muss jeder selbst wissen, ob man das "Risiko" eingehen möchte, solche Beerensträucher in den Garten zu pfanzen oder doch auf bewährtes/bekanntes setzt.