Ich würde keinesfalls auf einen geringen "Wirkungsradius" dieser Schwebfliege spekulieren! Ich wohne im Kniestock 6.Etage unter der Dachgaube und habe ein paar qm outdoors, voll mit Rittersternen (Hippeastrum) - und des Sommers sehe ich viele, viele Schwebefliegen oder dickenmäßig eher passend - "S-Bienen"
an meinen
amaryllogenen Schätzen rumlungern.
Allerdings: Ich habe bei allen Pflanzen die Substratoberfläche durch Aufsprühen von Blattanex-Insektenspray mit Sofort- und Remanenzwirkung (Bayer) gegen das Eindringen von Gliederfüßlern jeglicher Art versiegelt - (mein Geheim-Tipp auch gegen die Trauermücken...) und bei mir ist sozusagen unfruchtbares Land für die
Weit und breit sehe ich in der Öde dieses Innenhofes unten KEINE Schneeglöckchen oder Narzissen (von denen Narzissenfliegen entstiegen sein könnten...
Die genaue Beobachtung und die rigorose "vorbeugende Bekämpfung"
kommen bei mir nicht von ungefähr, bin ich doch gebranntes Kind und habe früher, in einer anderen Stadt wohnend, kolossale Verluste an Amarylliszwiebeln durch die große Narzissenfliege hinnehmen müssen.
Nun; die Larve dieses Insekts bahnt sich hungernd, unter Mühen und Beschwernissen, mitnichten weniger erfolgreich jedoch, den Weg hinunter in das Erdreich,
entlang IHRER Zwiebel, bis sie die Basalplatte derselben erreicht.
Ich meine, bei den Vorsichtsmaßnahmen wird deshalb jetzt der falsche Schwerpunkt gesetzt. Wenn die Larve
überhaupt in den Boden einwandern kann, ist doch das Kind schon einerseits in den Brunnen gefallen (die Zwiebel wird, zunächst unbemerkt, befallen werden) andererseits besteht doch keine Gefahr für
benachbarte Zwiebeln. Die schon hungernde Larve wird keinesfalls potentiell tödliche Abwege beschreiten, meterweise von IHRER Zwiebel weg.
Das näxte ist die Geschichte mit der Warmwasserbehandlung. Wir können bestimmt einig gehen, dass das für uns Privatleute vollkommen unpraktikabel ist. Und auch taktisch unklug. Der Schwerpunkt ist doch darauf zu setzen, dass man seinen eigenen Bestand gegen die Eiablage schützt, (heiliger St. Florian....) - nicht später erst dann schon befallene Zwiebeln rettet.
Das Versiegeln des Erdreiches outdoors ist natürlich etwas schwieriger zu bewerkstelligen, im Vergleich zu meinen Sprüh-Aktionen, mit denen ich die stets trockenen Substratoberflächen meiner Pötte imprägniere. (Die Töpfe stehen bei mir unter einer PE-Folie als Regenschutz und werden ausschließlich von unten gegossen).
Etwas, das auch, jetzt aber im beregneten Freiland, absolut sicher funktionieren MUSS (ich kann den Erfolg wegen des Ausbleibens des Schädlings ja streng genommen nicht beweisen) - das ist das Einstreuen mit dem langsamwirkenden Clorpyriphos-Granulat Nexion-Neu (Celaflor) wahlweise Ridder (Bayer) oder Dursban fest (DOW Chemicals). Ganz klar ist dazu anzumerken, dass man die zu schützenden Blumenzwiebeln als Gemüsezwiebeln deklarieren muss (vor der Dose sozusagen)
und die Narzissen-Fliegen entsprechend als Zwiebelfliegen. Denn streng genommen ist das Präparat "nur" für die Bekämpfung von Gemüsefliegen an Kohlarten, Möhren und Zwiebeln gedacht. Aber: Immerhin! Für Gemüse, die wir hernach sogar essen; das besagt doch schon einiges über die Einschätzbarkeit der Gefahr durch dieses Pestizid, so man eine vermutet.
Bestechend ist die ca. 3-monatige Wirksamkeit durch den gleichmäßig, aber in geringster Menge in das Erdreich abgegebenen Wirkstoff. Dadurch wird die Flug-Saison der befruchteten Weibchen (April bis Juni) durch eine Behandlung Anfang April abgedeckt, bei ungewöhnlicher warmer Frühjahrswitterung etwas früher.
Also - bevor man diese massive entsetzliche Dimethoat-Keule >:(schwingt (Bi-58, aber auch Rogor, Roxion, Perfecthion u.a Präparate dieser berühmten dunkelblauen, so penetrant stinkenden Flüssigkeit mit 400 g Dimethoat / L...)
Wenigstens aber eine Erkundigung einziehen, was der Narzissenzüchter dazu sagt.
Liebe Grüße
Hans-Werner