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Autor Thema: "Harmlose" Herbizide?  (Gelesen 15890 mal)

Staudo

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #90 am: 24. April 2015, 08:46:52 »

Mais kann man jahrzehntelang immer auf dem selben Acker anbauen. Der verträgt das. Da wir alle Ökostrom wollen, ist auch der Anbau von Mais notwendig und damit intensive Herbizidbehandlungen.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

frida

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #91 am: 24. April 2015, 09:02:37 »

Bei uns wird der Ökostrom mit Wind produziert und es soll auch Gegenden geben, wo die Sonne ausreichend scheint.
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Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)

enigma

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #92 am: 24. April 2015, 09:06:48 »

Wir kommen vom Hölzchen aufs Stöckchen oder, um es mit FH zu sagen, von Bismarck auf die Buletten.
Langsam Zeit für den Thread, im Keller weiter zu reifen.

Was den Maisanbau betrifft: Es wäre möglich, den Maiszünsler dadurch zu bekämpfen, dass man nur ein Jahr Mais auf dem Acker anbaut und dann ein, zwei Jahre etwas Anderes.
Das wollen aber die hiesigen Bauern nicht, weil das weniger Geld bringt.
Deshalb darf zwei Jahre hintereinander Mais angebaut werden.
In der Schweiz ist man da rigoroser gewesen.
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Günther

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #93 am: 24. April 2015, 09:17:43 »

Intensiver und länger dauernder Maisanbau ruiniert den Boden, und rede mir einer ein, daß Mais die einzige "Ökostromquelle" ist....
Und Reglementierung und Vorschriften usw.: Mit dem einschlägigen Papierkram ist nach Lobbyangaben ja auch Atomstrom VÖLLIG sicher.
Todsicher - totsicher.
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cydorian

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #94 am: 24. April 2015, 10:25:16 »

Tja, und schon sind wir wieder an grundsätzlichen Grenzen. Hier leben rund 80 Millionen Menschen und es werden entgegen aller früheren Dauer-Vorhersagen immer mehr statt weniger. Die importieren satte 71% ihres Gesamtenergiebedarfs. Und vom eigenen Rest der 29% stammen zwei Drittel aus Abbau nicht erneuerbarer Quellen. Und schliesslich sind auch viele der "erneuerbaren" Quellen gar nicht so erneuerbar, gerade Biomasse: Die wird mit Düngemitteln zum wachsen gebracht, die wiederum mit importierter Energie und Stoffen hergestellt werden - die eminent wichtigen Phosphate beispielsweise.

Das letzte riesige Bienensterben wegen Mais im Rheintal hätte nicht passieren müssen, wenn die Fruchtfolge weiter gewesen wäre. Aber warum war sie so eng? Weil der Markt Dank "Öko"stromproduktion über Biomasse dringend Saatgut von hochgezüchtetem Mais braucht, Gebiete im Rheintal aufgrund klimatischer Gegebenheiten dafür geeignet, aber leider viel zu klein sind, sogar noch kleiner werden weil im Rheintal noch stärker wie im Rest Deutschlands enormer Siedlungsdruck herrscht und auch die Landwirtschaft untereinander um das konkurriert, was noch übrig ist. Wir bauen eifrig beste Böden unwiederbringlich zu. Also bleibt nur, die Fruchtfolge noch stärker zu verdichten.

Das ist wie eine kurze Bettdecke, irgendwo friert man immer, egal wo man zieht. Also zieht man sie in die Länge, sie wird dadurch zwar absehbar reissen, aber Hauptsache jetzt ist es warm. An ein Mitteleuropa, das nicht mehr so wie jetzt 98% der verbrauchten Mineralöls importiert, wagt niemand zu denken, das wäre höchst beunruhigend. Man mogelt sich lieber durch, hält die Erträge mit Pflanzenschutzmitteln hoch, importiert Biowaren bis aus China, um was Gutes für Bio zu tun. Übrigens auch Honig, heimischer Honig kann den Bedarf nicht mal zu einem Viertel decken.

Einige der Mittel sind sicher verzichtbar, Glyphosat auch, wenn man Kapital für Alternativen (Hackgeräte zum Beispiel) hat. Andere immer weniger, eines der beliebtesten Importgüter nach Europa sind z.B. ein stetiger Strom von Neozoen und neuen Pflanzenkrankheiten, jüngst die Kirschessigfliege. Kurzfristig wurden dadurch wieder bienenschädliche Pflanzenschutzmittel samt aller Bedenken in den Wind rausgehauen, um z.B. die Weinernte zu retten. Wenn es eng wird, verliert zuerst das, was weniger Umsatz bringt und das sind Bienen, Wildbienen.
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dmks

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #95 am: 24. April 2015, 10:43:17 »

Strom hin Strom her....etwa ein Drittel (35%) der Anbaufläche für Mais ist für Energieanlagen (Strom, Wärme, Biokunststoffe), der Hauptanteil (65%) sind Futtermittel.

Eigentlich ging es hier doch aber um den Pflanzenschutzmittel-Einsatz oder?
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Günther

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #96 am: 24. April 2015, 10:43:43 »

Je nun.
Ein Mehrverbrauch an Energie ist nicht unbedingt zwingend notwendig - die berüchtigten "Energiesparlampen" haben schließlich nix gebracht. Dafür gibts immer mehr Klimageräte, die mehr - unnötig - wegfressen, als zusätzlich produziert wird.

Die Dreifelderwirtschaft + Verwandte haben nur sehr beschränkte Möglichkeiten gehabt, die Brache hat vielleicht Kali nachgeliefert, wenn noch unzersetzte Mineralien im Boden waren, und wenn Vieh auf der Brache war, ist halt etwas Stickstoff und Phosphor dazu gekommen. Leguminosen waren ungebräuchlich.

Verbrauch zurückschrauben?
Leichtes Geschwätz.
Wer will winters von Sauerkraut und Rüben leben, aber es müssen nicht ganzjährig Südfrüchte udgl. sein .....
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dmks

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #97 am: 24. April 2015, 10:58:23 »

Hab eine Studie von 2011 - danach benötigt jeder pro kopf (in Deutschland) für das was er an Lebensmitteln verbraucht eine Fläche von 2523 Quadratmetern.
2100 pro Näse haben wir aber nur - insgesamt!

Ein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel würde die Erträge nochmals deutlich reduzieren.
Alternativ wird es ohne also nicht gehen und - da es keine "harmlosen" Mittel gibt ist bleibt nur Verantwortung des Landwirtes und Kontroll durch Pflanzenschutzämter und Lebensmittelüberwachung!
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Günther

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #98 am: 24. April 2015, 11:05:56 »

Hab eine Studie von 2011 - danach benötigt jeder pro kopf (in Deutschland) für das was er an Lebensmitteln verbraucht eine Fläche von 2523 Quadratmetern.
2100 pro Näse haben wir aber nur - insgesamt!

"benötigt" ? "Verbraucht" wäre richtiger....
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Dietmar

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #99 am: 24. April 2015, 12:07:23 »

Zitat
Intensiver und länger dauernder Maisanbau ruiniert den Boden

Jede Monokultur ruiniert den Boden, da einseitig Nährstoffe entzogen werden, aber vor allem, weil sich Schadorganismen und von den Pflanzen abgegebene Gifte im Verlauf der Jahre immer mehr aufkonzentrieren bzw. vermehren. Mit regelmäßigen Fruchtwechsel wird der Lebenszyklus der Schadorganismen unterbrochen, so dass es keine solche Massenvermehrung gibt und dadurch weniger Pflanzenschutzmittel aller Art benötigt werden. Viele Schadorganismen sind an konkrete Pflanzen gebunden und bei einem Fruchtwechsel haben sie im nächsten Jahr nichts zu fressen und gehen zum größten Teil ein.
Der regelmäßige Fruchtwechsel ist der Versuch, die "Natur" inklusive der Feldfrüchte in ein gewisses Gleichgewicht zu bringen, quasi um Selbstheilungskräfte der Natur zu nutzen.
Durch klugen Fruchtwechsel kann man zusätzlich Schadorganismen bekämpfen, da diese bei bestimmten Pflanzen regelrecht eingehen. Das wird genutzt, wenn im Garten bestimmte Pflanzenarten gemeinsam angebaut werden. Die eine Sorte bekämpft die Schadorganismen der anderen Sorte.
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enigma

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #100 am: 29. April 2015, 14:15:30 »

In unserer Tageszeitung erschien gerade ein Bericht über die seit Jahrzehnten ablaufende Mückenbekämpfung am nördlichen Oberrhein. Dazu wird Bacillius thuringiensis eingesetzt.

Die Datenlage über Kollateralschäden ist dünne, dennoch werden alljährlich Ausnahmegenehmigungen erteilt.

Wäre das Zeugs chemischer Natur, hätte es schon längst einen Aufschrei gegeben.

Quellen:
http://www.badische-zeitung.de/bildung-wissen-1/im-blindflug-schnakenbekaempfung-am-rhein--103850929.html

http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/zweifel-an-mittel-gegen-stechmueckenplage--103902485.html
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Staudo

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #101 am: 29. April 2015, 14:29:44 »

Zitat
Experten verweisen auf die Elbregion: Hier toleriere die Bevölkerung die Schnaken seit Jahrzehnten.


 ;D


Wer weiß, wie die Bevölkerung reagieren würde, wenn die Bekämpfung mit Hinweis auf die Nebenwirkung eingestellt würde.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

enigma

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #102 am: 29. April 2015, 14:54:05 »

Na, dann lies mal die Kommentare zu einem der beiden Artikel.
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Günther

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #103 am: 29. April 2015, 18:04:45 »

OT:
Mich stört immer wieder die offenbar in Germanistan verbreitete Bezeichnung "Schnaken" für Stechmücken.
Für mich sind Schnaken ziemlich harmlose langbeinige Viecher....
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Staudo

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #104 am: 29. April 2015, 18:12:48 »

Bei uns heißen sie auch Mücken und werden nicht bekämpft.
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