Tja, und schon sind wir wieder an grundsätzlichen Grenzen. Hier leben rund 80 Millionen Menschen und es werden entgegen aller früheren Dauer-Vorhersagen immer mehr statt weniger. Die importieren satte 71% ihres Gesamtenergiebedarfs. Und vom eigenen Rest der 29% stammen zwei Drittel aus Abbau nicht erneuerbarer Quellen. Und schliesslich sind auch viele der "erneuerbaren" Quellen gar nicht so erneuerbar, gerade Biomasse: Die wird mit Düngemitteln zum wachsen gebracht, die wiederum mit importierter Energie und Stoffen hergestellt werden - die eminent wichtigen Phosphate beispielsweise.
Das letzte riesige Bienensterben wegen Mais im Rheintal hätte nicht passieren müssen, wenn die Fruchtfolge weiter gewesen wäre. Aber warum war sie so eng? Weil der Markt Dank "Öko"stromproduktion über Biomasse dringend Saatgut von hochgezüchtetem Mais braucht, Gebiete im Rheintal aufgrund klimatischer Gegebenheiten dafür geeignet, aber leider viel zu klein sind, sogar noch kleiner werden weil im Rheintal noch stärker wie im Rest Deutschlands enormer Siedlungsdruck herrscht und auch die Landwirtschaft untereinander um das konkurriert, was noch übrig ist. Wir bauen eifrig beste Böden unwiederbringlich zu. Also bleibt nur, die Fruchtfolge noch stärker zu verdichten.
Das ist wie eine kurze Bettdecke, irgendwo friert man immer, egal wo man zieht. Also zieht man sie in die Länge, sie wird dadurch zwar absehbar reissen, aber Hauptsache jetzt ist es warm. An ein Mitteleuropa, das nicht mehr so wie jetzt 98% der verbrauchten Mineralöls importiert, wagt niemand zu denken, das wäre höchst beunruhigend. Man mogelt sich lieber durch, hält die Erträge mit Pflanzenschutzmitteln hoch, importiert Biowaren bis aus China, um was Gutes für Bio zu tun. Übrigens auch Honig, heimischer Honig kann den Bedarf nicht mal zu einem Viertel decken.
Einige der Mittel sind sicher verzichtbar, Glyphosat auch, wenn man Kapital für Alternativen (Hackgeräte zum Beispiel) hat. Andere immer weniger, eines der beliebtesten Importgüter nach Europa sind z.B. ein stetiger Strom von Neozoen und neuen Pflanzenkrankheiten, jüngst die Kirschessigfliege. Kurzfristig wurden dadurch wieder bienenschädliche Pflanzenschutzmittel samt aller Bedenken in den Wind rausgehauen, um z.B. die Weinernte zu retten. Wenn es eng wird, verliert zuerst das, was weniger Umsatz bringt und das sind Bienen, Wildbienen.