Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, mich auch wieder einmal zu Wort zu melden - eine Liliendiskussion!
Zunächst möchte ich Eremurus für seine epochale Website danken, die ich schon seit langer langer Zeit heftig bewundere. Ich hege die Hoffnung, evt. in 2 1/2 Jahren einen Photobeitrag zu Lilium alexandrae/Lilium nobilissimum leisten zu können, die bei mir heuer ihr 2. Jahr erlebt haben.
Und weil wir gerade von Keimung sprechen: Es gibt bei den Lilienarten etwas mehr als nur die epigäische und hypogäische Keimung: die Lilien der amerikanische Westküste ebenso wie meine zuvor genannten japanischen Lieblinge haben ein -der hypogäischen Keimung wohl ähnliches, jedoch trotzdem unterscheidbares -eigenes Keimungsmuster. Die Liliengruppe der RHS bezeichnet es als "autumnal germination". Sie keimen spät (Spätherbst/Winter) und bilden gewissermaßen gleichzeitig Speicherorgan (Zwiebel) und Primärblatt. Sie wachsen dann auch später sehr langsam weiter, aber dafür stetig (kaum eine Ruhepause spürbar).
Übrigens: Da der Samentausch in der Liliengruppe der RHS erst sehr spät (für die hypogäischen zu spät) im Jänner/Februar jedes Jahres stattfindet, bin ich gezwungen die hypogäisch keimenden Samen ca. 8-9 Monate lang zu lagern. Ich mache dies mit großem Erfolg (92% Keimungsrate!) indem ich die Samen luftdicht (in einer Filmdose) gemeinsam mit ein paar Körnern Reis im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahre.
Wem das alles zu langsam geht, der könnte auch die Embryonen aus den vorher 24 Stunden lang in Wasser gequollenen Samen extrahieren (mit einem scharfen Skalpell) und auf einem sterilen Nährmedium (MS oder so) ausbringen. Aber das ist eine elende Patzerei, die sich wohl nur die Hybridenzüchter antun, die manchmal zu dieser Methode greifen müssen, wenn die Eltern genetisch zu "weit auseinander liegen", aber das ist eine andere Geschichte.....
WinWen