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Autor Thema: Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?  (Gelesen 15730 mal)

ebbie

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Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« am: 18. April 2015, 10:46:06 »

Ich habe zwar eine Helleborus niger , aber die macht nicht viel her. Sie blüht nur mäßig und schaut mit der Blüte zum Boden. Deshalb meine Frage, welche Auslesen und Sorten sind denn zu empfehlen? Ich meine aber nicht die Hybriden.

Die Pflanze sollte nicht zu spät blühen und die Blüten aufrecht über dem Laub halten. Von Hörensagen sind mir Z.B. 'Potter's Wheel' und 'Praecox' bekannt. Was haltet ihr von der Unterart macranthus? Wisst ihr eine zuverlässige Bezugsquelle?
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lubuli

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #1 am: 18. April 2015, 13:34:01 »

hmmh, eine niger, deren blüten zu boden schauen?
die echte niger ist von haus aus kein üppiger blüher.
potter´s wheel ist eine sehr alte auslese, die überwiegend im englischsprachigen raum im handel ist, bekannt durch besonders gleichmässige runde blüten.
eine entsprechende moderne sorte mit üppigen blüten ist josef lemper aus der gold collection reihe. allerdings kommen diese pflanzen wie fast alle gehandelten niger hier aus dem labor. die brauchen nach dem auspflanzen zwei, drei jahre, bis sie sich etabliert haben. erstmal geht das wachstum rückwärts. jedenfalls in meinem lehmboden ist das so.
praecox ist eine sehr frühblühende auslese, blüht schon ab ende oktober und den ganzen winter durch. ist der schnee weg, tauchen die blüten ein wenig lädiert wieder auf.
macranthus ist wohl eine sehr grossblütige auslese. sie hat
 auch diese schöne rosafärbung im verblühen.
bezugsquellen: hier oder hier , ganz authentisch aus samen vom wildstandort, allerdings gerade ausverkauft.
josef lemper bekommst du inzwischen auch in gut sortierten gartencentern.
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grüsse lubuli

andreasNB

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #2 am: 18. April 2015, 14:36:08 »

Wirklich weiterhelfen kann ich Dir nicht.
Im Sommer 2013 habe ich H.niger-Samen aus verschiedenen Quellen (aus dem Forum) ausgesät. Ein Sämling - ich mein er stammt von 'HGC Jacob' ab - ist besonders fix und blüht derzeit schon mit einer Blüte.
Wie sie bestocken und wo Unterschiede zu sehen sein werden kann ich Dir erst in 2-3 Jahren sagen.

Nachdem hier im Frühjahr zwei Bilder von 'Snow Frills' gezeigt wurden, habe ich mir diese am letzten Wochenende zugelegt.
Die meisten Blüten sind mächtig schwanger. 8)
Mal schaun wann und wie die Nachkommenschaft blühen wird.

Wenn Du nur Platz für eine Pflanze hast und im Handel die Auswahl wohl eingeschränkt ist, schaue Dich doch bei der Helleborus Gold Collection um.
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Gartenplaner

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #3 am: 18. April 2015, 15:03:07 »

Ich hab einige Helleborus niger einfach aus dem Spätwinter/Frühjahrsangebot von Gartencenter und Baumärkten.
Hat den Vorteil, dass man die Blütenmenge und Größe begutachten kann.
Von denen schauen bei allen die Blüte zur Seite.
2 davon hab ich blühend im November/Dezember mal gekauft, und die blühen auch immer im November auf.
Allerdings gibts keinen Samen, denn die Blüten/verblühten Blütenstände erfrieren meist in der Januarkälte, sieht dann auch nicht so toll aus.
Alle anderen blühen so ab März, einige reich, aber das variiert auch von Jahr zu Jahr, letztes Jahr war bei zweien der Blütenteichtum sehr groß, dieses Jahr eher gering.
Beide haben dieses Jahr Unmengen an Sämlingen zu ihren Füßen.
Die Blüten sind bei allen hoch erhoben über dem Laub.

Fazit: auch bei den 0815 kann man gute Fänge machen, wenn sie blühend verkauft werden, und die Blüte fällt zumindest bei mir nicht jedes Jahr gleich aus.
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ebbie

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #4 am: 19. April 2015, 14:07:54 »

Vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten, lubuli, andreasNB und Gartenplaner. Das war mir eine wirkliche Hilfe.

Wenn ich es recht sehe, ist wohl Helleborus niger ssp. macranthus die prächstigste Christrose. Aber der Blühzeitraum von 'Praecox' hat schon auch etwas für sich. Oder doch eine der modernen Sorten (obwohl ich eigentlich mehr die naturnahen bevorzuge)? Da muss ich jetzt doch noch mal nachdenken.
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Krokosmian

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #5 am: 19. April 2015, 14:25:28 »

Vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten, lubuli, andreasNB und Gartenplaner. Das war mir eine wirkliche Hilfe.

Wenn ich es recht sehe, ist wohl Helleborus niger ssp. macranthus die prächstigste Christrose. Aber der Blühzeitraum von 'Praecox' hat schon auch etwas für sich. Oder doch eine der modernen Sorten (obwohl ich eigentlich mehr die naturnahen bevorzuge)? Da muss ich jetzt doch noch mal nachdenken.
`Praecox´-Pflanzen sind heutzutage oftmals Sämlinge die mit dem Originaltyp wenig bis nichts mehr zu tun haben. Mit Glück findest Du irgendwo noch die Echte, ich würde aber explizit nachfragen!

Vorsicht außerdem bei Sorten im Topf, viele sind auf frühe Blüte ausgelesen, manche lassen sich aber auch durch Kühlung/künstliche Vernalisation/Heizung hervorragend steuern. Dies mag aufwändig sein, sie blühen aber dann, wenn sie verkauft werden sollen. Bei richtigen Christrosen eben rund um Weihnachten.

Am sichersten fährst Du, wenn Du bei einem "artgerecht" kultivierenden Staudengärtner aus dem Bestand die Pflanzen aussuchst, die Dir gefallen. In der Regel werden Helleborus niger dort gerade so frostfrei kultiviert, die Blütezeit ist dann nahe der natürlichen.
« Letzte Änderung: 19. April 2015, 14:37:34 von Krokosmian »
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lerchenzorn

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #6 am: 19. April 2015, 17:20:19 »

Diese Pflanze ist eine der typisch ausfallenden Absaaten einer Pflanze, die ich vor Jahren aus Jelitto-Saat gezogen hatte. Das war damals H. n. 'Macranthus' (oder als subsp. macranthus?). Leider hat Jelitto die Form nicht mehr im Angebot.




Habe gestern den Samenansatz, soweit möglich, entfernt. :-\
(Pflanzen, die hunderte von Samen produzieren - von denen kaum etwas keimt - erschöpfen sich extren und kommen in unserem Garten über viele Jahre nicht wieder auf Touren.)
« Letzte Änderung: 19. April 2015, 17:29:46 von lerchenzorn »
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ebbie

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #7 am: 20. April 2015, 10:57:22 »

Nochmal einige wertvolle Hinweise - danke euch.

`Praecox´-Pflanzen sind heutzutage oftmals Sämlinge die mit dem Originaltyp wenig bis nichts mehr zu tun haben. Mit Glück findest Du irgendwo noch die Echte, ich würde aber explizit nachfragen!
Ich hab' mich nun schon fast für die 'Praecox' entschieden und war erstaunt, über die Preisunterschiede die es da gibt. Aber dein Hinweis erklärt das natürlich!
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Guda

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #8 am: 20. April 2015, 11:54:44 »

Ich kann alles bestätigen, was bisher gesagt wurde und füge hinzu:
wir haben offensichtlich den geeigneten Boden für Helleborus niger, lehmig, genügend Kalk enthaltend. Hier wachsen alle und blühen nicht nur ausreichend, sondern üppig! 'Praecox' habe ich zeitgerecht blühend bekommen. Einmal hat sie vor Weihnachten geblüht, danach unwesentlich früher als andere H.niger -Pflanzen.
Erstaunlicherweise blühen die Sämlinge alle früher als die Mutterpflanze, ich denke, es handelt sich um einen gut aufspaltenden Strain!
Ich weiß von Gärten, die weder Kalk im Boden hatten noch nachkalkten und dort die Niger hervoragend gediehen und blühten. Das ist nach meinen Beobachtungen aber eher eine Ausnahme - es müssen also alle anderen Bedingungen gepasst haben. Meine Sämlinge, die ich an suboptimale Gärten weitergab, fingen nach einigen Jahren zu schwächeln an. Helleborus niger kann sehr zickig sein ;)
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Krokosmian

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #9 am: 20. April 2015, 12:19:33 »

Laut der alten `Freiland-Schmuckstaude´ (1966) müsste die echte `Praecox´ schon im Oktober anfangen zu blühen...

Ich erinnere mich daran, dass mein Großvater sie früher für den Schnitt kultivierte und, dass es wohl jedes Jahr ein "saumäßiges Gschwaddel" (=schwäbisch für komplizierte Angelegenheit ;)) war, ob nun an Weihnachten noch Blüten zum Schneiden da waren, bzw. nicht. Typisch war für `Praecocx´, so meine ich zumindest, der ziemlich ausgeprägte rosa Blütenrücken.

Außerdem habe ich noch im Ohr, dass er sich darüber beklagte er hätte noch niemals Samen ernten können und müsse deswegen Teilen, weswegen er dann wiederum für einige Zeit weniger Schnitt zu Verfügung hatte.

Ob `Praecox´ nun aber prinzipiell steril ist und damit Sämlinge eigentlich dann eh nur den Namen mit ihr gemeinsam haben, oder ob die Samenanlagen früher einfach beim ensetztenden einsetzenden Frost erfroren sind, kann ich nicht sagen. Die Pflanzen meines Großvaters haben irgendwie die Zeiten nicht überstanden.

Nachtrag, da vorher vergessen: Seit einiger Zeit gibt es jedenfalls immer wieder Sämlings-Jungpflanzen welche `Praecox´benannt sind. Die fertigen Pflanzen die ich bisher daraus sah, waren in ihrer Blütezeit recht variabel, es gab sehr Frühe, aber auch sehr Späte- so wie bei der normalen Helleborus niger auch. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass es auch sauber ausgelesene Saatlinien mit zeitiger Blüte gibt.
« Letzte Änderung: 20. April 2015, 14:46:11 von Krokosmian »
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lerchenzorn

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #10 am: 20. April 2015, 12:30:37 »

Meine älteste Helleborus niger , von der ich nicht genau weiß, ob ich sie noch aus Vorwendezeiten habe, blüht vor Weihnachten, manchmal ab Oktober. Wenn sie blüht. Ein blässlich gilbendes Pflanzchen mit bescheidenen Blüten. Steht aber auch nicht sonderlich gut und ich freu mich jedes Jahr, wenn´s wieder auftaucht.

Die großen, weiter oben gezeigten, sind Mittwinter-Blüher, Januar-Februar, jetzt bereits völlig vergrünt.
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lubuli

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #11 am: 20. April 2015, 13:56:30 »

ich hab vor 17 jahren mal ein teilstück einer sehr alten praecoxpflanze bekommen, die jedes jahr zuverlässig ab ende oktober blüht. bei den ersten blüten bilden sich samen, die aber jedes jahr durch die späteren fröste erfrieren, also noch nie sämlinge geerntet.
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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #12 am: 20. April 2015, 14:44:16 »

...
Habe gestern den Samenansatz, soweit möglich, entfernt. :-\
(Pflanzen, die hunderte von Samen produzieren - von denen kaum etwas keimt - erschöpfen sich extren und kommen in unserem Garten über viele Jahre nicht wieder auf Touren.)

Aha!
Das wäre auch eine schlussige Erklärung für die beobachtete "Alternanz" bei mir - ich hab allerdings Dutzende Sämlinge aus der reichen Blüte und dem reichen Samenansatz von letztem Jahr....aber die Mutterpflanzen sahen dafür dieses Jahr wirklich ein bisschen gerupft aus.
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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #13 am: 20. April 2015, 16:53:29 »

Zitat
Ob `Praecox´ nun aber prinzipiell steril ist und damit Sämlinge eigentlich dann eh nur den Namen mit ihr gemeinsam haben, oder ob die Samenanlagen früher einfach beim ensetztenden einsetzenden Frost erfroren sind, kann ich nicht sagen. Die Pflanzen meines Großvaters haben irgendwie die Zeiten nicht überstanden.
Danke, Kroskosmian - das ist an mir vorüber gerauscht oder ich habe vergessen, dass 'Praecox' eventuell steril ist ;)!

An den ausgeprägten fast roten Blütenrücken erinnere ich mich auch deutlich.
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lerchenzorn

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Re:Helleborus niger - welche sind zu empfehlen?
« Antwort #14 am: 20. Juni 2015, 10:04:13 »

... Absaaten einer Pflanze...  aus Jelitto-Saat gezogen hatte. ... damals H. n.  'Macranthus' (oder als subsp. macranthus?). ...




Hab die damalige Samentüte wiedergefunden: Es war nicht 'Macranthus', sondern lief bei Jelitto unter dem Namen Helleborus niger 'Maximus',
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