Also retuschiert (oder wie auch immer man das heute macht) kommen mir einige der Fotos schon vor, man denke da an "Blautropf" oder an die Katalogabbildung von Paradis Myra - so rot war der Apfel bei mir nicht.
Die Züchtungsarbeit wird, denke ich, schon weitgehend selber gemacht, in einem video lässt sich Herr Kobelt mit seinem Sohn beim Apfelbestäuben filmen. Wenn sie es nicht selber machen, wie bei den Himbeeren, sagen sie das auch.
Übrigens, wer noch nie einen Redlove gegessen hat, kann auch nicht mitreden, in wie weit sich deren Geschmack von "normalen" Äpfeln abhebt. Da ist meiner Meinung der Unterschied größer als zwischen Pfirsichen und Nektarinen.
Ich war ja auch mehr als skeptisch mit dem ganzen Werbegedöns, bevor ich meinen ersten Lubera-Baum gekauft habe, das kann man ja auch im Eingangspost lesen. Warum ich noch an Lubera-Äpfeln interessiert bin? Weil mich der Geschmack überzeugt hat und die Dinger willig und problemlos fruchten. Und Winteräpfel haben die alten Sorten auf schwacher Unterlage noch keine gebracht, auch wenn sie es nach Sortenbeschreibung tun sollten. Die Angaben Luberas zur Lagerbarkeit sind in einigen Fällen, soweit mein Eindruck, sogar konservativ angesetzt. Zudem habe ich noch nie eine falsche Sorte geliefert bekommen - und wenn ich dreimal € 17,95 für kranke und falsch gelieferte Bäume ausgeben muss (was ic hdann nach zwei, drei Jahren mal merke), dann sind die €34,95 nicht so teuer... .
Es ist nun mal eine Tatsache, dass sich die Züchtungen aus dem 20. Jahrhundert (Alkmene, Piros, Liberty, Relinda - letztere gekauft als Retina) geschmackklich und auch sonst positiv abheben von den älteren Sorten. Die fliegen jetzt eine nach der anderen raus. Zuccalmagliorenette -zu trocken! Dülmener Herbstrosenapfel - Vorerntefruchtfall, geschmacklich mittelprächtig! Cox Orange - eine ewig kränkelnde (Mehltau), tragefaule Diva! Roter Berlepsch - auf schwacher Unterlage ein schnelll abbauender Spätsommerapfel!
Ich meine, ich gehe das Ganze ohne Ideologie und Scheuklappen an. Ich pflanze alte Sorten (die auf der Bauernwiese stehen sie noch...), ich pflanze neue Sorten - nicht nur von Lubera, meine Relinda möchte ich nicht mehr hergeben, die ist 10 mal besser als jeder Cox - aber bei mir im Hausgarten möchte ich doch Obst von nicht allzu hohen Bäumen ernten, man wird ja älter - und da haben bislang nur die modernen Sorten ihr Versprechen gehalten. Mit den alten Sorten auf schwacher Unterlage bin ich reihenweise auf die Nase gefallen.