Zeit drei weitere Äpfel vorzustellen: Paradis Lummerland, New Year und Utopia.
New Year hatte ich vor ca. 5 Tagen geerntet, einer von drei Erstlingsfrüchten; den Lummerland und den Utopia habe ich heute geerntet, wobei der Lummerland auch drei Erstlingsfrüchte abgeliefert hat, der Utopia kam als 1-jährige Veredlung im Juli 2015 in den Garten und wird heuer stark von den wuchernden Herbsthimbeeren bedrängt.
Lummerland:
New Year:
Utopia:
Wie bereits erwähnt, Erstlingsäpfel bei Lummerland und New Year und keine idealen Wachstumsbedingungen für Utopia, wie auch überhaupt das Jahr mit zwei Schnee- und Frosteinbrüchen unter dem Austrieb, nachfolgender Trockenheit und Hagel im Sommer es den Obstbauern so schwer wie mäglich machen will.
Trotzdem mal ein paar Eindrücke:
Den ersten Lummerland (vom Hagel zerknautscht) habe ich vor ca. 2 Wochen vom Baum weg gegessen, da war er reif, hart-knackig geradezu wie ein Bruder von Topaz. Die heute geernteten Äpfel hatten ihren Höhepunkt bereits etwas überschritten, was an abnehmender Härte und Saftigkeit zu spüren war. Das "Saftwunder" (so die Katalogwerbung) ist ausgefallen - trocken war er aber noch nicht.
Das Aroma ist nicht schlecht aber auch nicht herausragend, irgendwie unscheinbar "modern-luberös".
Laut Katalog wäre der New Year ab November essreif. Aber dieses Jahr ist sowieso alles anders... .
Der erste New Year mit Hageldellen war schon vor zwei Wochen passabel essreif. Und nachdem der vor knapp einer Woche geerntete so eine leuchtende Grundfarbe bekommen hatte, beschloss ich einfach, dass es schlachtreif sein müsste. Tatsächlich hatte er heute ideale Genussreife.
Ebenfalls genussreif der Utopia: Spritzig-saftig, der Saft spritzt Anschneiden des Apfels und läuft dann das Messer runter. Intensiv süß-säuerlich mit Bonbon-Drops-Aroma; Textur knackig-fest, etwas brechend.
Der New Year kommt mir feinzelliger vor, nicht ganz so saftig wie der Utopia und etwas mürber. Im Katalog wird er beworben "vereinigt das Beste von Braeburn und Jonagold". In der Tat kommt das ganz gut hin - auch wenn diese beiden Sorten wirklich nicht meine Lieblingsäpfel sind. Der Braeburn im Handel ist mir meist zu trocken und das Aroma find' ich irgendwie komisch, einfach nicht meine Sache. Die Braeburn-Note fand ich deutlich rauszuschmecken aus dem New Year, der Apfel vom eigenen Baum ist saftiger, das Aroma intensiver - überraschenderweise hat er mir doch gut geschmeckt.
Nur eins kann man vergessen - das ist kein säuerlicher Apfel, allenfalls ein ausgeglichener. Die Lagerbarkeit kann ich noch nicht beurteilen und wäre mit einer Erstlingsernte auch kaum zu machen.
Den säuerlichen Apfel habe ich bei Lubera noch nicht gefunden.
Und der Lummerland? Eigentlich finde ich den vom Geschmack her entbehrlich. Der Utopia ist besser, saftiger.
Allerdings hat der Lummerland immer noch keine Marssonina-gesprenkelten Blätter, New-Year und Utopia dagegen schon.