Ob Hochstamm Redloves eine gute Idee sind? Hochstämme sollte m. Ea. nur pflanzen, wenn man ganz sicher ist, dass man nie spritzen muss. Ich muss - allein schon wegen des Apfelwicklers... und wenn die Marssonina mal böse zuschlägt, dann muss ich auch da noch ran. Die rotfleischigen Sorten sind allesamt ziemlich anfällig für Marssonina.
(Wir könnten ja mal sammeln, damit jemand eine Expedition nach Kasachstan/Russland unternimmt und einen möglichst Marssonina-resistenten Wildling der malus pumila var. niedzwetzkyana ausfindig macht und als Stammmutter einer neuen Resistenzlinie nach Europa bringt - sofern es noch welche in freier Wildbahn gibt.)
Meine 2016 gemachten Veredelungen der Redloves auf MM111 zeigen dieses Jahr auch erste Blütenknospen. Der Era als fruchtbarste Redlove-Sorte ist nach Rückschnitt (damit er sich mal verzeigt, soll Halbstamm werden) ein 115cm langer Stecken von oben bis unten voller Blütenknospen. Die zu gleicher Zeit gemachten Veredlungen von
Odysso (M9) und* Calypso (MM111) zeigen auch erste Blütenknospen, wenn auch erst verhalten.
Übrigens - wenn jemand zweijährige Veredelungen Redloves von Lubera kauft, welche bereits Früchte tragen: Es lohnt sich durchaus deren Samen zu stecken! Ich habe das gemacht - alle Sämlinge waren rotlaubig. Durch meine Dummheit ist jetzt nur mehr einer übrig.
Bei Lubera stehen die Rotfleischigen vermutlich dicht aufeinander in einem eigenen Revier, so dass Redlove mit hoher Wahrscheinlichkeit von Redlove befruchtet wird.
@flo: Ich würde die Äste stützen, wenn du da Früchte dran lässt. Mir ist ein Redlove Era Buschbaum voller Früchte in einem Sommersturm in der Mitte abgebrochen - der Stamm war etwas höher als der stützende Pfahl und geriet mit der Fruchtlast ins Pendeln... .
Nochwas zu Redlove Era: Habe auf der Bauernwiese einen (naja - ziemlich kleinen) Halbstamm Redlove Era - original-Lubera auf M26, gesetzt 2015. Im Winter 2015/16 bekam der einen bösen Frostschaden. Ich vermute, die verzärtelnde Containerhaltung in der Baumschule hat da ihren Beitrag dazu geleistet, sollte man aber eventuell im Hinterkopf behalten und einen weißen Stammanstrich in Erwägung ziehen. Die sehr dunkelrotbaune Rinde dürfte sich ebenfalls leicht aufheizen. Dieses Jahr habe ich den Stamm angestrichen und mit Säcken abgehängt.
Die Fotos zeigen den Baum in Januar 2017, da war der Rindenschaden vom Winter zuvor bereits wieder am Verheilen:
https://imgur.com/a/anRsahttps://imgur.com/a/JBCwKhttps://imgur.com/a/Xb2X7Lubera hat mir übrigens einen kostenlosen Ersatz-Halbstamm geschickt, der aber - keine Ahnung warum, und das ist das erste und einzige Mal bislang bei einem Lubera-Baum - bei mir im Garten eingegangen ist. Auf der Bauernwiese steht immer noch der ursprüngliche Originalbaum, der dieses Jahr wieder massig Knospen angesetzt hat.
*Edit: Der Odysso doch noch nicht, hab' gerade nachgeschaut... .