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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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|18|1|Habe eben einen kleinen Rundfang gemacht  (Anonymes Zitat von den Gartenmenschen)

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Autor Thema: Wilde Karde  (Gelesen 17195 mal)

pearl

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Re: Wilde Karde
« Antwort #15 am: 26. Juni 2015, 10:54:36 »

Ich bin sehr für Naturmedizin, aber wie es mit allen Dingen ist, dem Einen hilft es dem Anderen nicht.


 ;D eben! Du bringst es genau auf den Punkt!

Die Gesundheitsministerin von NRW, Barbara Steffens, bekannt als Eso Barbara, meinte aktuell zu Heilpraktikern:

"Vor allem dort, wo Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, beweist die Naturheilkunde ihre Stärke."

Die ruhrbarone kommentieren das sehr sachkundig so hier:

"Es gibt keine Schulmedizin. Das ist  PR-Sprech. Es gibt eine Wissenschaft die Medizin heißt und alle Verfahren anwendet, deren Wirksamkeit erwiesen ist. Das können Medikamente sein, High-Tech wie künstliche Herzen oder auch das regelmässige Händewaschen als Schutz vor Infektionskrankheiten. Medizin als Wissenschaft interessiert sich für die Wirkung von Therapien. Ob die nun in Laboren entwickelt wurde oder seit Jahrhunderten Tradition sind, ist vollkommen egal. Ist die Wirkung belegt, wird eine Therapie genutzt. Kommt die Medizin, wie irgendwann jede Wissenschaft, an ihre Grenze muss mehr geforscht werden, um diese Grenze immer weiter zu verschieben – was seit Jahrhunderten auch geschieht."

Wenn ein Mittel von der Sorte ist, das es "dem Einen hilft ... dem Anderen nicht", dann hilft es gar nicht, denn eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus und unabhängig vom natürlichen Heilungsverlauf liegt nicht vor. Die Evidenzprüfung für Naturheilmittel findet nicht statt. Alles, was berichtet wird und worauf Heilpraktiker sich beziehen sind Anekdoten.

Die Formulierung "dem Einen hilft es dem Anderen nicht" ist also selbstentlarvend.  ;D
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

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Re: Wilde Karde
« Antwort #16 am: 26. Juni 2015, 11:03:03 »

Wuchern die und man kriegt sie nicht mehr weg?
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pearl

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Re: Wilde Karde, Dipsacus fullonum
« Antwort #17 am: 26. Juni 2015, 11:06:12 »

Dipsacus fullonum L. versamen sich reichlich. Dipsacus laciniatus ist eine seltenere Pflanze, letztes Jahr bekam ich ein Exemplar von wallu, das jetzt super schön dasteht.
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Re: Wilde Karde
« Antwort #18 am: 26. Juni 2015, 11:10:59 »

Die Formulierung "dem Einen hilft es dem Anderen nicht" ist also selbstentlarvend.  ;D

Das kann man so nicht sehen. Jeder Mensch ist ein Individuum und funktioniert anders. Jeder Körper ist anders zusammen gesetzt, hat eine unterschiedliche Biochemie. Was für den Einen gut ist, schadet dem Anderen und umgekehrt. Ich z.B. vertrage keine Antibiotika und auch fast keine anderen chemischen Mittel, sie verschlimmern und verstärken meine Symptome. Ich reagiere stark allergisch darauf und bekomme die schlimmsten Nebenwirkungen, also bin ich auf Naturheilmittel angewiesen. In der Tat ist es so, dass jedes Mittel bei jedem unterschiedlich wirkt. Der Mensch ist keine Maschine, sondern ein lebender Organismus der sich nicht berechnen lässt.
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KaVa

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Re: Wilde Karde
« Antwort #19 am: 26. Juni 2015, 11:12:15 »

Sie versamen sich leicht, wenn man sie lässt. Sie sind allerdings im ersten Jahr leicht zu jäten. Die Karde ist zweijährig. Nach der Blüte ist Schluss.
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Violatricolor

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Re: Wilde Karde
« Antwort #20 am: 26. Juni 2015, 11:46:28 »


Zitat
"Vor allem dort, wo Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, beweist die Naturheilkunde ihre Stärke."

Die ruhrbarone kommentieren das sehr sachkundig so hier:

"Es gibt keine Schulmedizin. Das ist  PR-Sprech. Es gibt eine Wissenschaft die Medizin heißt und alle Verfahren anwendet, deren Wirksamkeit erwiesen ist. Das können Medikamente sein, High-Tech wie künstliche Herzen oder auch das regelmässige Händewaschen als Schutz vor Infektionskrankheiten. Medizin als Wissenschaft interessiert sich für die Wirkung von Therapien. Ob die nun in Laboren entwickelt wurde oder seit Jahrhunderten Tradition sind, ist vollkommen egal. Ist die Wirkung belegt, wird eine Therapie genutzt. Kommt die Medizin, wie irgendwann jede Wissenschaft, an ihre Grenze muss mehr geforscht werden, um diese Grenze immer weiter zu verschieben – was seit Jahrhunderten auch geschieht."


Bist Du wirklich für Tradition? Na, dann sieh mal hier:

http://www.itmonline.org/articles/drynaria/drynaria.htm

und wenn man dabei bedenkt, dass die chinesische Medizin sehr viel älter ist (und die Chinesen seit alters her von ihr gesund wurden und noch werden), als unsere, die erst mit der Verbannung der Alchimisten in Gang kam und sich bis heute so weiterentwickelte, dann wäre es vielleicht an der Zeit, ein wenig bescheidener hinsichtlich anderer und älterer Traditionen zu werden.  Unsere westliche Medizin ist ja nur deshalb Wissenschaft, weil sie gleichzeitig zusammen mit der Physik und der mathesis universalis begann.  Deshalb sind die vorherigen Mittel, womit die Menschheit geheilt wurde, zwar übertrumpft worden, jedoch wirksam waren sie auch. Nur weil in unserer Zeit die Technik höher entwickelt wurde, ist das Wissen deswegen nicht unbedingt höher.
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enigma

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Re: Wilde Karde
« Antwort #21 am: 26. Juni 2015, 12:02:05 »

Danke, Pearl, für das genannte Zitat der Ruhrbarone. Dem zu Recht kritisierten Satz:

"Vor allem dort, wo Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, beweist die Naturheilkunde ihre Stärke."

ist lediglich hinzuzufügen: Umgekehrt wird ein Schuh draus:

"Dort, wo Naturheilkunde an ihre Grenzen stößt, beweist die Medizin ihre Stärke."

Ich kenne selbst mehr als einen Fall, in denen sich Anhänger der Homöopathie, der TCM oder sonstiger "naturheilkundlicher Methoden" zu ihrem eigenen Glück letztendlich doch dazu entschlossen haben, sich in die Hände der von ihnen so skeptisch bis verächtlich bezeichneten "Schulmedizin" zu begeben, die ihnen dann doch helfen konnte.

Allerdings sind sie trotzdem unbelehrbar: Dass es ihnen nach der Behandlung oder OP so schnell besser ging, führen sie darauf zurück, dass sie den natürlichen Heilungsprozess durch "sanfte Naturmedizin" auf natürliche Weise unterstützt haben.

Da ist Hopfen und Malz verloren, sprich: Jede Debatte vergebens.
Aber vielleicht kommt jemand, der noch am Grübeln ist, ob an der ganzen Sache nicht doch was dran ist, auf den richtigen Dreh.

Um einen Satz aus einem von Eva verlinkten Artikel zu zitieren: "Bildung zielt auf Selbstständigkeit im Denken auf der Grundlage von Wissen und Können."
« Letzte Änderung: 26. Juni 2015, 12:16:02 von Bristlecone »
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Amur

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Re: Wilde Karde
« Antwort #22 am: 26. Juni 2015, 13:51:09 »

Sie versamen sich leicht, wenn man sie lässt. Sie sind allerdings im ersten Jahr leicht zu jäten. Die Karde ist zweijährig. Nach der Blüte ist Schluss.
Zweijährig wenn sie zum Blühen kommen. Ich hatte die mehrere Jahre im Garten. Regelmäßig gemäht, kommen sie nicht zum blühen und die Grundrosetten legen sich so flach an den Boden, dass sie nicht abgemäht werden. Da hält sie sich dann recht lange in Warteposition, bis sie mal den Blütenstengel durchbringt....
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Querkopf

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Re: Wilde Karde
« Antwort #23 am: 26. Juni 2015, 14:06:02 »

... Ich hab' bloß keine Lust mehr, immer wieder denselben Unfug zu lesen. ;D
So geht es mir auch ;D .
Deshalb: danke, pearl, fürs treffende Ruhrbarone-Zitat und deinen ebenso treffenden Kommentar dazu  :) .
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Re: Wilde Karde
« Antwort #24 am: 27. Juni 2015, 17:07:03 »

Sie versamen sich leicht, wenn man sie lässt. Sie sind allerdings im ersten Jahr leicht zu jäten. Die Karde ist zweijährig. Nach der Blüte ist Schluss.

Aber wenn sie sich leicht aussäen, dann geht es ja weiter.
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pearl

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Re: Wilde Karde
« Antwort #25 am: 28. Juni 2015, 01:48:45 »

Die Formulierung "dem Einen hilft es dem Anderen nicht" ist also selbstentlarvend.  ;D

Das kann man so nicht sehen. Jeder Mensch ist ein Individuum und funktioniert anders. Jeder Körper ist anders zusammen gesetzt, hat eine unterschiedliche Biochemie. Was für den Einen gut ist, schadet dem Anderen und umgekehrt. Ich z.B. vertrage keine Antibiotika und auch fast keine anderen chemischen Mittel, sie verschlimmern und verstärken meine Symptome. Ich reagiere stark allergisch darauf und bekomme die schlimmsten Nebenwirkungen, also bin ich auf Naturheilmittel angewiesen. In der Tat ist es so, dass jedes Mittel bei jedem unterschiedlich wirkt. Der Mensch ist keine Maschine, sondern ein lebender Organismus der sich nicht berechnen lässt.

sehr seltsam, was bei dir los ist.

Die Körperfunktionen von Wirbeltieren und speziell von Säugetieren sind ziemlich identisch. Stoffwechseltechnisch vor allem. Anatomisch ähneln wir dem Schwein. IN vielen Beziehungen den Primaten.

Die "schlimmsten Nebenwirkungen" haben nicht die wirksamen Medikamente, sondern die unwirksamen Naturheilmittel. Bei denen liegt die vertretbare wirksame Dosis in einem Bereich, in dem die Nebenwirkungen überwiegen.

Wenige haben sich die Mühe gemacht die Naturheilmittel auf ihre Evidenz in großem Umfang zu prüfen, einen einzigen Lehrstuhl hat es weltweit dafür gegeben. Der wurde aberkannt, nachdem Prinz Charles seine Briefe geschrieben hatte, die jetzt laut Gerichtsurteil alle veröffentlicht werden müssen.

Der davon betroffene Edzard Ernst hat ein Buch für Mediziner geschrieben. Praxis Naturheilverfahren: Evidenzbasierte Komplementärmedizin (German Edition). Schon 10 Jahre alt, aber eine ganz gute Übersicht. In dem Buch mit dem verunglückten Titel Gesund ohne Pillen, von Simon Singh, Edzard Ernst, wird die wissenschaftliche Methode sehr gut erklärt, mit der Evidenz geprüft wird.

Was du über paradoxe Wirkung von Medikamenten schreibst, ja, das gibt es. Bei Psychopharmaka. Bei Antibiotika ist eine - im medizinischen Terminus - paradoxe Wirkung ausgeschlossen.

Ich wünsche dir von Herzen, dass sich deine Einstellung zu Medikamenten ändert und/oder du nie in die Lage kommst eine ernsthafte Krankheit zu bekommen.
« Letzte Änderung: 28. Juni 2015, 01:52:34 von pearl »
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Re: Wilde Karde
« Antwort #26 am: 28. Juni 2015, 09:50:28 »

Zitat
Ich wünsche dir von Herzen, dass sich deine Einstellung zu Medikamenten ändert und/oder du nie in die Lage kommst eine ernsthafte Krankheit zu bekommen.

Und was wird diese Einstellungsveränderung nützen, wenn sie doch die Reaktion ihres Körpers kennt und ganz vernünftig auswählt, was ihr gut tut und nicht noch mehr schadet?
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enigma

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Re: Wilde Karde
« Antwort #27 am: 28. Juni 2015, 09:54:02 »

Diese "Einstellungsveränderung" wird hoffentlich dazu führen, bei einer lebensbedrohenden Erkrankung wie etwa einer schlimmen Infektion die notwendige Antibiotikabehandlung zu tolerieren und nicht unter Verweis auf die Befindlichkeit des eigenen Körpers den Tod vorzuziehen.

Noch was: Ja, es gibt Allergien gegen bestimmte Gruppen von Antibiotika, Penicilline sind das bekannteste Beispiel. Was es nicht gibt, ist, dass jemand auf alle Antibiotika unabhängig von deren Struktur allergisch reagiert.
Das ist so, als ob jemand behaupten würde, durch elektromagnetische Strahlung jeder Art krank zu werden.
« Letzte Änderung: 28. Juni 2015, 10:05:47 von Bristlecone »
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pearl

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Re: Wilde Karde, Dipsacus fullonum
« Antwort #28 am: 28. Juni 2015, 10:33:04 »

hier die Schlitzblättrige Karde, Dipsacus laciniatus von gestern.
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Re: Wilde Karde, Dipsacus fullonum
« Antwort #29 am: 28. Juni 2015, 10:39:43 »

die Karden haben eine wunderbare Einrichtung um das für sie so nötige Regenwasser zu sammeln. Nach Trockenzeiten, die von Starkregen abgelöst werden, können sie für ihr enormes Wachstum Wasser in kleinen Wasserspeichern in ihren stengelumfassenden Blättern bevorraten um über die nächste Zeit zu kommen.

Lässt sich nicht sehr gut fotografieren und gestern in der Eile sowieso nicht.
« Letzte Änderung: 28. Juni 2015, 12:31:56 von pearl »
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