Hallo,
die Genetikklausur ist zwar etwas her, aber ich versuch's mal:
Eine Mutation ist eine bleibende Veränderung des Genoms, also des Gensatzes. Die Veränderungen werden z.B. von Strahlung, Störungen in der Meiose... hervorgerufen und sind z.T. reparabel. Wenn nicht, spricht man von einer Mutation.
Bei panaschierten Formen, die echte Chimären sind, also nicht durch springende Gene, Viren o.ä. ausgelöst, ist eine bzw. mehrere der Meristemschichten mutiert. Wenn die Schicht L2 betroffen ist, gibt es die am Blattrand panschierten, bei L3 die in der Blattmitte panschierten Pflanzen.
Bei Ninas Bild Nr.1 würde ich vermuten, dass beim mittleren Rand die gesamte L2-Schicht einen Defekt hat, bei den 2 anderen Blättern war nur ein Teil des Meristems verändert. Jetzt müsste man dafür sorgen, dass nur noch das mutierte Meristem weiterwächst, um eine gänzliche Chimäre zu erzeugen, was aber bei einer Akelei schwieriger sein wird, als bei einer verholzenden Pflanze, wo man einfach über dem panaschierten Laub abschneiden würde, damit dort der neue und hoffentlich panachierte Trieb auswächst.
Ein Bsp. für eine L1-Chimäre, sprich einer mutierten Epidermis, sind stachellose Brombeeren, die deshalb nur über Stecklinge und nicht über Wurzelschnittlinge (-> Adventivknospen geben stachelige Triebe) vermehrt werden kann.
Hoffentlich bekommt das mein Prof. nicht zu lesen...
Sepp