Es sieht tatsächlich aus, wie der Rote Trierer Weinapfel.
Vielleicht noch intensiver dunkelrot gefärbt wie auf den Bildern im Netz, aber das kann der Sonnenbestrahlung dieses Jahres geschuldet sein.
Auch von Schorf ist absolut nichts zu sehen, obwohl die Sorte als sehr anfällig beschrieben und deshalb auch nicht mehr zum Anbau empfohlen wird. Mag am luftigen Standort liegen.
Was mich jedoch wundert, ist dass nirgendwo die auffällige rote Marmorierung des Fruchtfleischs erwähnt wird, die ein Großteil der Äpfel aufweist. Ebenfalls nirgendwo erwähnt wird der brutale Geruch, der mich veranlasst hat, die paar Äpfel aus der Küche auf den Balkon zu verbannen, das war echt schon drüber in der Intensität.
So schlecht, wie er der Trierer Weinapfel bei Bannier gemacht wird ("nicht zum Verzehr geeignet", "4-"), sind "meine Äpfel" bei Weitem nicht. Zwar fehlt weitgehend die Süße, aber der Grapefruit-Geschmack macht den Apfel interessant. Ungenießbar sauer war er noch vor drei, vier Wochen, als ich ihn schon einmal probiert hatte, inzwischen schmeckt er mir sogar besser als ein Jakob Lebel vom gleichen Standort.
Bleibt noch die Frage, warum jemand einen in Südwestdeutschland verbreiteten Mostapfel mit hohem Klimaanspruch ("Weinbauklima") ins Deistervorland bei Hannover setzt. Der Baum ist auch noch gar nicht alt, vielleicht 10-15 Jahre. Ich habe noch nicht mitbekommen, dass hier Most gemacht wird. Die Äpfel an Straßenbäumen sehe ich allenthalben vergammeln. Mysteriös.
(Akte-X-Musik im Abspann)