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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)

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|9|7|Schon irgendwie sehr verrückt, gestern im Schweiße des Angesichts und unter Schmerzen gebuddelt und heute wieder gierig nach neuem Zeug. Aber ich fühle mich ja überhaupt nicht allein mit dieser Verrücktheit. (pearl)

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Autor Thema: Quitten  (Gelesen 50140 mal)

Wild Obst

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Re: Quitten
« Antwort #45 am: 09. November 2018, 09:03:56 »

Ich habe noch keine Quittensorte gefunden, die ich nicht auch roh essen kann. Es gibt aber gerade in den Eigenschaften "Härte", "Adstringenz" und "Säure" große Unterschiede zwischen den Sorten. Leider sind viele verbreitete Quittensorten, zB. Konstantiopler, Portugieser, Vranja, usw. eher härter, adstringierender und säuerlicher, als manche etwas unbekannteren Sorten, z.B. Muskatnaja, Aromatnaja, oder die aus der Türkei einführten in den kleinen türkischen Obst und Gemüseläden, die meiner Meinung nach aber oft auch leider zu fad sind.
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Rieke

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Re: Quitten
« Antwort #46 am: 09. November 2018, 09:22:16 »

Wir haben vor 3 Jahren Champion gepflanzt. Die könnte man auch gut roh essen, deutlich weicher als unsere namenlose Quitte und auch ein besseres Aroma.
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Chlorophyllsüchtig

kaliz

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Re: Quitten
« Antwort #47 am: 09. November 2018, 10:56:51 »

Hab mir auf Empfehlung hier im Forum vor ein paar Jahren die Vranja gepflanzt. Sie hat bis jetzt leider nur wenige Früchte gehabt (dieses Jahr 3, letztes Jahr 5), die waren aber Qualitativ echt gut. Man kann sie sehr gut roh essen. Das Fruchtfleisch ist weich und saftig und den Geschmack finde ich echt göttlich. Was das Abschneiden der Schnitze betrifft, so geht das bei der Vranja komplett mühelos, sogar durch das Kerngehäuse kommt man ohne viel Kraftaufwand. Ich habe es noch nicht probiert, denke aber, dass man diese Quitte sogar ohne vorheriges Aufschneiden, wie einen Apfel direkt aus der Hand essen könnte.
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Roeschen1

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Re: Quitten
« Antwort #48 am: 30. Dezember 2018, 11:06:01 »

Wir haben vor 3 Jahren Champion gepflanzt. Die könnte man auch gut roh essen, deutlich weicher als unsere namenlose Quitte und auch ein besseres Aroma.
Hat Champion noch jemand und kann diese Sorte empfehlen?
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Grün ist die Hoffnung

Rib-Johannisbeere

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Re: Quitten
« Antwort #49 am: 30. Dezember 2018, 12:03:03 »

Ich selber habe die Sorte nicht aber die Sortenbeschreibungen, die man so im Netz findet, weichen von dieser Erfahrung ab. Demnach wird von festem, säuerlichem, aromatischem Fleisch gesprochen, dass wenige Steinzellen habe. Ich denke, da der Frischverzehr von Quitten auch sehr von der "Überreife" abhängt, kann man sie womöglich, im Zusammenspiel mit dem relativ steinzellenfreien Fruchtfleisch, rel. gut verzehren.
Bsp. Link

Ich habe mir Edelreiser von Aromatnaya und Krymsk besorgt. Bin mal gespannt, da hier im Forum vermutet bzw. behauptet wird, dass es sich um die selbe Sorte handelt. Link
Obgleich es auch Händler gibt, die beide Sorten vertreiben. Link
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Rieke

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Re: Quitten
« Antwort #50 am: 30. Dezember 2018, 14:34:34 »

Ich habe gerade noch mal nach Beschreibungen von Champion gegugelt. Die Sorte wird von den einzelnen Baumschulen sehr unterschiedlich beschrieben, mal als Birnen-, mal als Apfelquitte, wüchsig, spätfrostgefährdet, wärmebedürftig, anspruchslos, wenig wachsend, aromatisch, gekocht wenig aromatisch usw. Die dazu abgebildeten Früchte sehen auch sehr unterschiedlich aus.

Wir haben unsere Champion (?) bei einer Baumschule am östlichen Stadtrand von Berlin gekauft. Dort gab es immerhin 8-9 verschiedene Quittensorten. Zumindest bei den Aprikosen, die wir dort gekauft haben, wurde uns die richtige Sorte verkauft. Alle 3 Bäume hatten eine sehr gute Qualität. Ich bin vorsichtig optimistisch, daß wir tatsächlich Champion haben.

Unsere Champion ist jedenfalls eine Apfelquitte. Der Spätfrost 2017, der einen Großteil unserer Obstbäume erwischt hat, hatte keine Folgen (sie hat danach erst geblüht) und auch gekocht sind die Früchte deutlich aromatischer als unsere No-Name Birnenquitte.

Das Bild habe ich am 22.9. aufgenommen. Geerntet haben wir Anfang Oktober, die Früchte waren nicht überreif, aber weich genug für den Rohverzehr.

Erfahrungen von anderen mit der Sorte würden mich auch interessieren.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Quitten
« Antwort #51 am: 30. Dezember 2018, 15:41:37 »

Hmm. Damit beißt sich deine Beschreibung mit der von Obstgarten.biz

Mir fiel es bisher schwer, seriöse Sortenbeschreibungen für Quitten im Netz zu finden.

Auch BUND-lemgo sieht Champion eher als Birne.

http://www.obstsortendatenbank.de/champion_quitte.htm
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Feinschmecker

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Re: Quitten
« Antwort #52 am: 30. Dezember 2018, 16:34:17 »

Es ist nicht nur im Netz schwierig, "seriöse" Beschreibungen von Quittensorten zu finden; es ist insgesamt sehr schwierig, Quittensorten zu beschreiben. Alle sind gelb, die Farbe fällt als Kriterium weg. Die Fruchtformen variieren bei jüngeren Bäumen gerne von Jahr zu Jahr, bei älteren hängen oft am selben Baum verschiedene Fruchtformen. "Fructus" macht gerade eine Quitteninventarisierung in der Schweiz: https://fructus.ch/project/inventarisierung-quitten-in-der-schweiz-nap-p35/  Soweit mir bekannt, ist es dort bislang nicht gelungen, eine "Deskriptorenliste" für Quittensorten zu entwickeln! Im Link sieht man eine Cydora robusta, die hier dieses Jahr in der Nachbarschaft unter Dürrestress und Überbehang Fruchtformen ausbildete, die deutlich von denen der Vorjahre abwichen, siehe mein Bild. Dabei habe ich noch extra die einzige! halbswegs birnenförmige Frucht des ganzen Baums mit aufgenommen.

Durch die allgemein bestehende Unkenntnis sind bei Quitten m.E. viel mehr "falsch etikettierte" Bäume verkauft worden als bei anderen Obstarten; sicher oftmals ohne jede böse Absicht oder Schlamperei.

Die Apfelquitten auf dem Bild sehen jedenfalls deutlich anders aus als Champion z.B. im Buch von Frau Schirmer, aber das ist bei der hiesigen Cydora robusta ebenfalls der Fall gewesen. Entscheidend scheint mir, daß Rieke mit der Qualität zufrieden ist. Daraus abzuleiten, daß beim Kauf einer Champion (wo auch immer) die gleiche Frucht mit den gleichen Qualitäten entsteht, wäre gewagt.
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cydorian

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Re: Quitten
« Antwort #53 am: 30. Dezember 2018, 17:10:10 »

Man kann Fruchtgrösse, Zuckergehalte, Säuregehalte messen, den Gerbstoffgehalt des Safts beurteilen, Verbräunung und Lagerfähigkeit messen. Da Quitten nun nicht im Fokus des Erwerbsanbaus stehen, werden solche Daten eher von Hobbyisten erfasst, kaum veröffentlicht und generell mangelt es an Fundiertheit und Vergleichen zwischen verschiedenen Standorten. Das und die zugegeben geringe Spreizung zwischen den gängen Sorten macht den Eindruck von einer Obstart der nicht festzuzurrenden Beliebigkeit.

Fructus sollte überigens mal mit den richigen Namen anfangen, eine "Cydonia Robusta" wie auf dem Bild gibts nicht, nur eine "Cydora Robusta".

"Champion" habe ich nicht, nur eine Reihe alter und zwei neue Sorten. Wir sind zwar als alte Quittengegend sowieso im Vorteil, aber ich muss die Geisenheimer Züchtungen wirklich loben. Deren Kombination guter Eigenschaften hat keine alte Sorte. Einzeleigenschaften ja, aber nicht die Kombination wichtiger Punkte wie Haltbarkeit, kaum Fleischbräune, Versaftungseignung, Feuerbrandunanfälligkeit etc. Von da her kann ich mir nicht vorstellen, dass Champion da die grosse Positivausnahme bildet und würde deshalb zustimmen, dass sie besser wie ein Zufallswildling rauskommen kann, aber skeptisch bei der Vermutung sein, sie wäre deutlich anbauwürdiger wie andere gängige alte Sorten.
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b-hoernchen

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Re: Quitten
« Antwort #54 am: 30. Dezember 2018, 18:33:37 »

... aber ich muss die Geisenheimer Züchtungen wirklich loben.
Du sprichst im Plural. Könntest du bitte mal die deiner Meinung nach empfehlenswerten neuen Quittensorten hier auflisten?
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Rib-Johannisbeere

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Re: Quitten
« Antwort #55 am: 30. Dezember 2018, 18:42:21 »

Die Bedenken bezüglich der Beschreibungsproblematik von Quitten würde ich so nicht unterschreiben. Wer keine ausführliche Literatursammlung alter (und neuerer) Pomologenwerke hat, hat es schwer sich mit der Quittenbestimmung zu befassen. Das Internet bietet eben nicht viel in diesem Bereich. Aber es gibt definitiv sortentypische Charakta in den Früchten. Sie differieren, wie es eben bei vielen Obstsorten ist, aber es gibt sie. Ansonsten blieb am Ende nur die Laboruntersuchungen bzw. eine DNA-Bestimmung der Sorten übrig und Pomologie wäre eine reine Elfenbeinturm-wissenschaft. Die Beschreibung von Quitten ist bei weitem nicht so "normiert" wie bei Äpfeln, aber nicht unmöglich aufgrund von scheinbar uniformen Fruchtformen. Die Zwetschgenpomologie bekommt es ja auch irgendwie hin (z.B. über die Steine).

Das es Händler und "Fach-seiten/-literatur" (""=Ironie) gibt, die Falsches, aus welchen Gründen auch immer, postulieren, ist nichts neues. Wenn aber zwei seriöse Quellen meinen, dass Champion birnen- bis tropfenförmig ist, dann nehme ich das ernster als die Angaben von vielen Händler, die gerne  mit "copy-and-paste" arbeiten.

Ob die Angaben von diesen seriösen Quellen richtig sind, steht auf einem anderem Blatt und sollte auch immer hinterfragt werden. Aber wieso sollte man dann an den ganzen Prozess der Sortenbestimmung derart zweifeln?
« Letzte Änderung: 30. Dezember 2018, 18:44:48 von Rib-Huftier »
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Feinschmecker

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Re: Quitten
« Antwort #56 am: 30. Dezember 2018, 19:06:51 »

Natürlich gibt es sortentypische Charakteristika! Ich möchte da nicht falsch verstanden werden; falls der Eindruck entstanden sein sollte, Quitten seien nicht bestimmbar: das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Es ist nur sehr schwierig, da die Fruchtfarbe als Bestimmungsgrundlage entfällt und die Formen sehr variabel sein können.
Bist Du so freundlich und gibst mir die Titel der Pomologischen Werke, in denen Quitten gut und ausführlich beschreiben werden? Krüssmann von 1951 habe ich, Schuricht (Nüsse und Quitten) auch, und natürlich das Buch von M.Schirmer, das allerdings als Bestimmungsgrundlage zu wünschen übrig lässt.
Danke, Grüße,

Feinschmecker

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Wild Obst

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Re: Quitten
« Antwort #57 am: 30. Dezember 2018, 19:57:07 »

... Geisenheimer Züchtungen ...
... empfehlenswerten neuen Quittensorten hier auflisten?

Spontan fallen mir Cydora, Cydora Robusta und Cydopom ein, es kann noch mehr geben, ganz sicher bin ich mir da nicht.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Quitten
« Antwort #58 am: 30. Dezember 2018, 20:14:46 »

Feinschmecker, es ist alles ok. :) Forume sind zum Diskutieren da. Ich selber bin im privaten Obstbau recht neu. Ich kann nicht mit Literaturempfehlungen dienen. Ich kenne die Grenzen des Internets. Wenn man etwas kaufen will, ist das Netz grenzenlos, will man aber Spezialwissen haben (abgesehen vom B0m6en6@u oder dem Dr09en@n6@u [ Wörter wegen Gugle abgeändert], fangen die Probleme an.

Aber wäre mal wieder eine Aufgabe für mich :) Vielleicht sollte man dazu mal Marius Wittur kontaktieren.
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fyvie

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Re: Quitten
« Antwort #59 am: 30. Dezember 2018, 20:19:18 »

... Geisenheimer Züchtungen ...
... empfehlenswerten neuen Quittensorten hier auflisten?

Spontan fallen mir Cydora, Cydora Robusta und Cydopom ein, es kann noch mehr geben, ganz sicher bin ich mir da nicht.


Dem Lob für Cydopom möchte ich mich aus eigener Erfahrung anschließen.

Vor drei Jahren gepflanzt.
Von Anfang an sehr reichtragend. Wohlgeformte Apfelquitte mit kaum bis keinem Flaum. Kaum Steinzellen, keine Verbräunung (evtl.etwas nach sehr langer Lagerung), sehr gut und lange lagerbar.
Nach Geschmacksempfinden roh eßbar (nicht mein Fall aber bei dieser Sorte zumindest annähernd möglich). Große, zart rosa überhauchte Blüten, auch am rauen Alpenrand in geschützter Lage gut frostfest und last but not least gesund mit starkem Duft.

Diese Quitte möchte ich nicht mehr missen.


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