Und dann hätt ich gern noch einen richtig späten
Als richtig späten Apfel kann ich den London Pepping empfehlen. Trägt zuverlässig jedes Jahr, produziert für so einen vergreisten Baum wie unseren erstaunlich viele Äpfel, die sich auch in unserem eigentlich zu warmen Keller gut halten. Aromatisch, ein klein wenig zitronig, aber nicht zu sauer, leuchtend gelb. Ich ernte den oft erst Anfang Dezember. Die ersten leichten Fröste übersteht er problemlos im Freien.
Wir haben neulich diskutiert, ob wir Platz für einen zweiten davon haben, weil der Baum schon recht alt ist und tendentiell eher rückwärts wächst. Auf diese Sorte würde ich wirklich ungern verzichten. Ontario haben wir auch, ist an einem besseren Standort, als unserer hat (im Schatten von Nachbars sehr großen Fichten) wahrscheinlich deutlich aromatischer, aber nervt auch mit seiner ausgeprägten Alternanz. Mit Schnitt und Ausdünnen kann man da schon gegensteuern, aber es gibt trotzdem Jahre, in denen er kaum etwas trägt.
Ich mag das nussige Renettenaroma, daher haben wir eine Damasonrenette gepflanzt. Vorgefunden haben wir eine Kanadarenette (schon mit Baumpilz), die schmeckt auch sehr gut. Über die Lagerfähigkeit der Kanadarenette kann ich nichts sagen, die paar Äpfel essen wir immer gleich.
Als vergleichsweise frühen Apfel gibt es bei uns einen James Grieve.
Der 4. "must-have" für mich ist evt. ein Jakob Lebel, die Sorte haben wir bisher nicht sicher bestimmen können. Den haben wir als Auftragsveredelung aus dem alten Garten mitgenommen.
3 Sorten sind wirklich sehr wenig: auf die Landsberger Renette würde ich auch nur ungern verzichten. In guten Jahren hat die ein tolles, komplexes Aroma. Und einige von den hier genannten Sorten hätte ich auch noch gerne (Berlepsch, Gravensteiner), oder einen richtigen Boskop. Bei uns steht nur der Rote Boskop, und der schmeckt längst nicht so gut wie der "Schöne von Boskop".
Auf den Klarapfel kann ich gut verzichten.