Krokosmians Frage, ob schon einmal eine Pflanze an ihrem ursprünglichen Standort erfolgreich wieder angesiedelt/ausgewildert werden konnte,
kann ich nicht klar beantworten, die Frage, ob Pflanzen generell schon erfolgreich an natürlichen Standorten angesiedelt wurden, aber mit Ja.
Dafür lassen sich einige Beispiele nennen, in denen nach vielen Jahren oder einigen Jahrzehnten nicht nur Pflanzen übrig geblieben sind, sondern
auch eine Dynamik in den Populationen zu erkennen ist.
Dennoch gibt es ganz sicher wesentlich mehr fehlgeschlagene Versuche, in denen ausgebrachte Pflanzen nicht mehr als ein paar Jahre überlebt
haben, ausgebrachte Samen nie gekeimt sind oder die Sämlinge alsbald wieder verschwanden.
Abgrenzen von diesem Thema möchte ich Methoden der Übertragung von Pflanzenbeständen (Heusaaten, Soden-Übertragung, Einbringen von
Saatgut-Mischungen), weil sie in der Ausgangsfrage vermutlich nicht gemeint waren.
Aus der hohlen Hand hier ein paar Beispiele für gelungene Ansiedelungen, meistens aufgestöbert im
Portal für Erhaltungskulturen des Verbandes Botanischer Gärten:
Vorposten-Populationen von Arabis alpina in Sachsen-Anhalt
Silbergras in Bonn, aus Brandenburger Perspektive wirklich witzig, aber da gibt es sicher Gegenbeispiele.
Linnaea boraelis wurde in den 1980er Jahren in Brandenburg an einem durch Städtebau bedrohten Standort entnommen und an mehrere geeignet erscheinende Waldflächen der Umgebung verbracht. Bis auf einen, durch Kahlschlag "verbrannten" Bestand sind alle noch vorhanden und unterschiedlich dynamisch. Blüten werden, wie an dem dann doch erhalten gebliebenen Original-Vorkommen, fast nie gebildet.
Pinguicula vulgaris "gypsophila" in Thüringen
Pulsatilla vernalis soll in Bayern mehrfach erfolgreich wieder ausgebracht worden sein.
Grünliches Leimkraut in Brandenburg
Trollblume im HochsauerlandDie Seite nennt auch viele gescheiterte oder im Erfolg ungewisse Auswilderungen, sicher auch eine ganze Reihe weiterer,
geglückter Maßnahmen.